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Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss

Titel: Vorzeitsaga 04 - Das Volk vom Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Farmgeländes ansehen.«
    »Wozu?« fragte Mac gereizt. Er hatte keine Zeit, sich mit der Regierung herumzuschlagen. Heute abend kamen die Arbeiter mit den Erntemaschinen, um die Gerste zu schneiden. Allmächtiger Gott, er hatte jede Menge zu tun!
    »Wer weiß?« rief Jimmy über das Knattern des Traktors hinweg. »Vielleicht will so ein Archäologe ein bißchen darin graben.«
    »Warum das denn?«
    »Herrgott noch mal, Pa! Du wohnst verflucht nah bei den Cahokia-Hügeln, deshalb.«
    Barsch fragte Mac: »Was, zum Teufel, ist Cahokia?«
    Jimmy schüttelte genervt den Kopf, was Mac wurmte. Dieser verfluchte Kerl hatte fast sein Leben lang in Schwierigkeiten gesteckt er hatte gestohlen oder sich herumgeprügelt -, und nun wagte er 15
    es dermaßen überheblich über seinen Schwiegervater aufzutrumpfen? Mac verspürte verdammt große Lust, Jimmy eine zu verpassen, daß er von dem alten John Deere-Traktor herunterfiel, und seinen Kram alleine zu machen.
    »Pa, Cahokia ist die größte Anlage der Grabhügelbauer in Amerika … und vermutlich die einzige auf der ganzen Welt. Vor ungefähr tausend Jahren lebten eine Menge Indianer in Cahokia.«
    »Indianer!« höhnte Mac. »Was haben die denn damit zu tun?«
    »Keine Ahnung, aber in den letzten Jahren haben die Stämme Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt.
    Angeblich haben sie sogar mehrere Museen gezwungen, etliche ihrer ramponierten Knochen rauszurücken. Sie behaupteten, es seien die Knochen ihrer Ahnen.« Jimmy kicherte geringschätzig.
    »Kannst du dir vorstellen, daß sie sich um einen Haufen alter Knochen stritten?«
    Macs Blick huschte über die sanft hügelige Gegend. Er dachte an die vielen Gräber auf diesem Stück Land. Oben auf der Anhöhe standen zwei einsame Kreuze. Hundert Jahre Wind und Regen ausgesetzt, hatten sie sich seitwärts geneigt. Dort lagen die Großeltern, die an den Pocken gestorben waren.
    Unregelmäßig an den Ackerrainen verteilt erhoben sich winzige Erdhügel - die letzten Ruhestätten der Kinder, die aus unbekannten Gründen gestorben waren. Jedes Jahr gingen Mac und seine Frau Marjorie hinaus und stellten die Grenzsteine wieder auf, damit ja kein Landarbeiter mit dem Pflug über die kleinen Hügel fuhr.
    Feindselig starrte er Jimmy an. »Glaubst du, die Leute von der Regierung wollen etwas aus diesem Erdhügel holen? Ich will keine bunt bemalten Rothäute auf meinem Land haben. Oben im Norden haben anständige weiße Leute genug Ärger mit ihnen wegen der Fischereirechte. Verdammt noch mal, glauben diese Indianer denn, ihnen gehört die ganze Welt? Meine Farm gehört ihnen jedenfalls nicht!
    Meine Familie bestellt diese hundertsechzig Morgen Land seit zweihundert Jahren!«
    »Reg dich nicht auf, Pa. Vermutlich wollen dir die Leute von der Regierung nur ein paar Fragen stellen. Du weißt schon: welche Pfeilspitzen du beim Pflügen freigelegt hast, ob du jemals auf menschliche Knochen gestoßen bist oder so was Ähnliches.«
    Hatte er je Menschenknochen gefunden? Mac wurde eng um die Brust. Jedesmal, wenn er die Erde am Fuße dieses Hügels einebnete, stieß er auf Knochen, aber er hatte immer gedacht, es handle sich um Rotwildknochen, doch vielleicht waren es ja Menschenknochen gewesen.
    »Du weißt doch, wie das ist, Pa«, fuhr Jimmy mit unangenehm begütigender Stimme fort.
    »Wahrscheinlich hat die Regierung irgendeinem Archäologen einen Haufen Steuerzahlerdollars versprochen, und da hat der sich gesagt, dein Hügel könnte irgendwie wichtig sein oder so was. Mach dir darüber keine Sorgen. Wir sind hier in Amerika. Wenn du den Kerlen sagst, sie sollen abhauen, dann ist das dein gutes Recht, denn das ist dein Land.«
    Mac nickte finster, während er den Traktor den letzten Hügel hinaufsteuerte. Vor Wut drehte sich ihm fast der Magen um. Wer gab diesen Bürokraten von der Regierung eigentlich das Recht, hierherzukommen und ihm vorzuschreiben, was er mit seinem Land machen durfte? Jimmy hatte zwar mit vielem, was er sagte, unrecht, aber in einem Punkt hatte er völlig recht - nämlich, daß hier Amerika war. Und, bei Gott, es gab Gesetze gegen unbefugtes Betreten, und darauf würde sich Mac gegebenenfalls berufen.
    Als sie auf dem Hügelkamm angekommen waren, fuhren sie auf der anderen Seite wieder hinunter und auf die am Farmgelände vorbeiführende Landstraße zu. Mißtrauisch kniff Mac die Augen zusammen. Da stand ein auf den Staat Illinois zugelassener Geländewagen am Fuß des Hügels neben einem … verdammt, einem Lastwagen der

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