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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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gespürt, der sein Lendentuch gespannt hatte. Schließlich war sie im letzten Moment zurückgeschreckt - nicht aus Angst, sondern aus Verwirrung, weil sie nicht wußte, was sie wollte.
    Und Forelle, dessen Blut wallte, der nach ihr verlangte, hatte sich sofort gefügt. Um die Erregung zu dämpfen, hatten sie sich im kalten Wasser abgekühlt.
    Hand in Hand waren sie später zurück ins Lager gegangen.
    »Was soll ich tun, Grüne Spinne?«
    Grüne Spinne aß weiter. Schwarzschädel nahm seine Keule und verschwand in den Dünen.
    Durch irgend etwas aus dem Schlaf geschreckt, setzte sich Otter auf und blickte dann beklommen auf Perle. An diesem Morgen lächelte er nicht und entfernte sich grußlos.
    Etwas legte sich schwer und kalt wie ein Stein auf ihren Magen.
    »Guten Morgen«, flüsterte Forelle ihr ins Ohr, als er sich neben sie setzte. Dann roch er den Eintopf und fragte: »Hast du das gekocht?«
    »Ich habe nicht geschlafen«, erklärte sie ihm. »Ich mußte über so vieles nachdenken.«
    »Und?«
    Sie holte tief Luft. »Und ich …«
    »Du weißt es nicht.« Forelle sah, wie Schwarzschädel über die Düne lief, die Kriegskeule über der Schulter. »Er sieht wirklich gemein aus.«
    »Du müßtest ihn kämpfen sehen«, sagte Perle.
    Dann kamen die andern zu ihnen. Und Perle hatte das Gefühl, daß alle sie und Forelle beobachteten.
    Sie schnappte sich eines von Otters Bündeln und lief zum Wellentänzer. Als sie sich umdrehte, stand Schwarzschädel hinter ihr.
    »Ist etwas zwischen dir und dem Ilini?«
    Sie befühlte den Fuchskopf des Kanus. »Er bat mich, bei ihm zu bleiben. Ich weiß nicht, Schwarzschädel. Ich mag ihn.« Sie schlug auf das Holz. »Es ist wirklich ein gutes Angebot. Ich habe keinen Clan, keine Familie. Er wäre ein guter Ehemann - und wir beide tun das gleiche gern.«
    Schwarzschädel war verlegen. »Was ist mit dem Händler?«
    »Was soll mit ihm sein?« Sie bemerkte, daß sie die Fäuste geballt hatte.
    Schwarzschädel schwieg, dann lächelte er. »Ich denke, er würde sehr enttäuscht sein, wenn du gingest.
    Ich selbst bitte dich, mit uns weiterzufahren.«
    »Warum?« Sie war erstaunt über Schwarzschädels Veränderung.
    »Aus zwei Gründen. Erstens bist du eine Kriegerin, Perle, und wir könnten dich noch brauchen.
    Außerdem bist du meine Freundin geworden. Zweitens wegen Otter, der ebenfalls mein Freund geworden ist.«
    »Warum wegen Otter? Ihn kümmert es doch nicht… der?« Ihr Herz pochte gegen die Rippen. »Ich meine, ich… Er liebt immer noch Rote Mokassins. Das weißt du besser als ich.«
    »Ein Mann kann sich zur gleichen Zeit für mehr als eine Frau interessieren.«
    »Und wenn ich beschließe zu gehen?«
    Er zog sie an sich und drückte sie fest. »Dann lasse ich dich mit den besten Wünschen für dein Glück und deine Sicherheit ziehen.«
    Sie schaute zu ihm auf. »Du bist ein guter Freund, Schwarzschädel.«
    »Du auch. Du kannst jederzeit an meiner Seite kämpfen.« Damit ließ er sie los und ging weg.
    Als Forelle seine Decken zu seinem Kanu getragen hatte, kam er langsam auf Perle zu. »Geht es dir gut?«
    Perles Brust schnürte sich zusammen. Sie schaute zu den Dünen hinauf, wo Otter verschwunden war.
    Er liebte Rote Mokassins. Jede andere Frau wäre immer nur ein Schatten. Aber… wenn er ihr nur an diesem Morgen zugelächelt hätte…
    »Ich denke, ich bleibe bei dir.« Sie brauchte ihre ganze Beherrschung, um nicht in Tränen auszubrechen.
    Forelle sah sie an. »Ich werde dafür sorgen, daß du es nie bereust.«
    Die Kanus waren beladen, und das Feuer bis auf die Glut heruntergebrannt, als Otter von den Dünen herunterkam. Sie machte sich bereit.
    »Otter?« Warum war der Anfang so schwer? »Forelle hat mich gebeten, … bei ihm zu bleiben … ich habe ja gesagt.« Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen, und kämpfte gegen das plötzliche Verlangen, ihre Hand an seine Wange zu legen.
    »Das ist gut. Ich habe dir ja versprochen, wir finden einen Platz für dich.« Otter nahm ihre Hand an die Lippen.
    Plötzlich zitterte sie und zog ihre Hand zurück, bevor er sie küssen konnte. »Paß auf dich auf, Wasserfuchs. Laß dich nicht von den hinterlistigen Khota - oder diesen Dachsleuten - einholen.«
    »Ich will es versuchen.«
    Er ließ ihre Hand los und ging schnell an ihr vorbei. Alle warteten bei den Kanus. Lächelnd ging Perle zu Forelle. Schwarzschädel, Grüne Spinne und Otter drehten Wellentänzer mühsam um und ließen ihn in die Wellen gleiten. Nur

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