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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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auch der verrückte alte Hundszahn, sagten aus, die Adler seien alt und schwach geworden.
    Deswegen hatte Kupferkopfs Traum jedermann in Angst versetzt. Denn der hatte behauptet, dass die Sonnenmutter ihm versprochen habe, ihm einen Blitzjünger zu senden, der die Adler abschießen würde. Und sie hatte gelobt, die Blitzvögel auszusenden, um Kupferkopf zu retten und jeden, der ihm folgte; sie würden in eine leuchtende neue Welt jenseits der Sterne emporgetragen.
    Stacheljunge schnarchte leise.
    Schote löste ein Stück von dem Katzenfisch ab und aß es, während er nachdachte. Nur Narren glaubten an so etwas. Aber gläubige Anhänger waren in Kupferkopfs Dorf geströmt in der Hoffnung, zu den überlebenden Auserwählten zu gehören.
    Schote schüttelte den Kopf, verwundert über Kupferkopf - und Teichläufer. Wie kann es denn ein Mensch ertragen, überhaupt nur an diesen furchtbaren Tag zu denken? Wenn der letzte Adler fallen sollte, würde Schwester Mond ihr Gesicht in den Wolken verbergen und Sternschnuppen weinen. Das Auge der Sonnenmutter würde allmählich immer schwärzer werden, bis sie nur noch Finsternis um sich sah, und dann würde der Sturmbläser die Meerfrau und Bruder Erde einsaugen und zusammen verschlingen. Dann wäre wieder alles wie zu Beginn: Sturmbläser würde unaufhörlich in alle Richtungen blasen, während die Blitzvögel in seinen Augen tanzten.
    Schote flüsterte: »Ja, Kupferkopf hätte den Tod dafür verdient, so etwas gesagt zu haben. Er kann von Glück sagen, dass die Blitzvögel Mitleid mit ihm hatten und nur seine Seelen abtöteten. Er ist völlig gefühllos. Sein Herz ist blind. Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen -«
    »Wenn ich Kupferkopf gewesen wäre«, murmelte Stacheljunge schlaftrunken zu Schotes Überraschung, »dann hätte ich verlangt, dass mich die Blitzvögel umbringen, damit endlich Ruhe ist.«
    »Vielleicht wollen ihn die Blitzvögel noch zu einer Einsicht bringen, bevor sie ihn zerschmettern.«
    Stacheljunge gähnte abermals lang und tief. Goldene Lichter tanzten über seine Pausbäckchen, als er das Gesicht dem prasselnden Feuer zuwandte. »Großvater, was passiert mit uns, wenn Mutter Teichläufer nicht heiraten will und Kupferkopf unser Dorf wieder überfällt?«
    »Oh, davon wollen wir nicht sprechen. Das wäre zu grausig.«
    »Mutter will Teichläufer nicht, und das weißt du.«
    »Natürlich weiß ich das. Aber es ist notwendig. Wenn du erwachsen wärst, dann würde ich auch für dich nach einer machtvollen Gefährtin Ausschau halten. Nach einer Frau eines Clans mit vielen Kriegern und großem Reichtum. So wie Teichläufers Clan. Deine Mutter wird sich an den Gedanken gewöhnen. Und Teichläufer wird ihr ein guter Ehemann sein. Da bin ich ganz sicher.«
    Stacheljunge dachte darüber nach, wobei sich sein Mund bewegte. »Und vielleicht gewinnt sie ihn sogar lieb.«
    Schote sah hinaus zu Muschelweiß. Der Regen hatte ihre Kapuze und Tunika durchnässt; der Stoff klebte an ihrer Hochgewachsenen Gestalt wie eine zweite Haut. Zwölf Kinder hatte sie zur Welt gebracht, doch sie war so schlank geblieben wie eine Frau, die halb so alt war wie sie mit ihren viermal zehn und zwei Sommern. Im Licht der Blitze sah Schote das Wasser auf dem schönen Gesicht und den langen Beinen von Muschelweiß glänzen.
    »Ich hoffe auch, dass sie den Jungen gern hat«, sagte Schote. »Aber lieben wird sie ihn wohl kaum. In ihren Seelen ist nur Platz für einen Mann, und das ist dein Vater, mögen ihn die Blitzvögel beschützen.
    Ich weiß nicht, was deine Mutter macht, wenn Tauchvogel etwas zustößt.«
    »Oder mir«, sagte Stacheljunge. »Ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn …« Er brachte den Satz nicht zu Ende.
    Schote tätschelte das Bein seines Enkels. Stacheljunge wusste, was Tod war. Der Windeck-Clan war seit der letzten Winterfeier dreimal überfallen worden. Das Kind hatte den Mord an Onkeln und Tanten, den Raub von Cousinen mit angesehen. Seinen besten Freund Koralle hatte Kupferkopf vor acht Monden geraubt, zusammen mit seiner Mutter Glaskraut. Das war eine gute Frau gewesen, ein geschätztes Mitglied des Clans; sie hatte versucht, jedem zu helfen. Alle vermissten sie.
    Gedankenverloren zupfte Stacheljunge an einem losen Faden in seiner Tunika und sah zu, wie die Feuer im Dorf erloschen. Die Leute erstickten die Flammen. Der Wind blies feinen Sand durch die Luft.
    »Großvater, darf ich bei dir schlafen? Vielleicht bleibt Mutter die ganze Nacht draußen im

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