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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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kommen.«
    »Aber ich hatte es doch versprochen, Großvater«, erwiderte Teichläufer.
    »Gut, gut, aber für die meisten sind Versprechen doch nur Worte. Na, ich bin froh, dass du deins gehalten hast.«
    Hundszahn stützte sich mit einer Hand auf den Stamm und erhob sich auf dünnen Beinen. Sein schwarzer Körper verschmolz derart mit der verkohlten Innenwand des Baums, dass er fast nicht mehr zu sehen war. »Ich stelle fest, dass deine Schwester mitgekommen ist. Ich habe sie nicht eingeladen.
    Ich hoffe, die Geister lassen sie leben. Wie heißt sie?«
    Rotalge trat hinter Teichläufer hervor, als ginge sie auf Klapperschlangeneiern. »Rotalge. Ich heiße Rotalge.«
    »Ach ja, stimmt.« Hundszahn deutete mit dem Stecken auf sie. »Rotalge. Tochter von Schwarzer Regen und … Hat eure Mutter euch jemals verraten, wer euer Vater ist?«
    »Nein«, sagten Rotalge und Teichläufer gleichzeitig und sahen sich an. Keiner von beiden kannte den Namen des Vaters. Vielleicht stammten sie beide vom selben ab, vielleicht auch von verschiedenen Männern.
    Hundszahn trat ins Sonnenlicht, und die weißen Kreise um seine Augen leuchteten. Er sah prüfend in den Wald, als fürchtete er Eindringlinge. »Nun ja, das ist auch kein Wunder. Schwarzer Regen weiß es wahrscheinlich selber nicht.« Er streckte eine schwarz bemalte Hand aus. »Nun kommt, die Geister sind es müde, weiter zu warten.«
    »Müde? Aber Großvater«, verteidigte sich Teichläufer und folgte Hundszahn, »ich bin zu der Zeit gekommen, zu der du -«
    »Das meine ich nicht«, erwiderte Hundszahn mit einer lässigen Handbewegung. »Ein paar Geister haben schon mehrere zehn Sommer darauf gewartet, mit einem Blitzjünger sprechen zu können. Sie wussten, dass du kommst, sie wussten nur nicht, wann. Also sei nicht erstaunt, wenn sie dich beim Namen nennen.«
    Rotauge sah, wie Teichläufer ein schwacher Schauer über den Rücken lief, den er aber sofort unterdrückte. Sie wusste, wie ihm zumute war. Hundszahn machte sie ganz krank, und sie führte es hauptsächlich auf seine irr klingende Stimme zurück. Wie um all seinen Mut zusammenzunehmen, ballte Teichläufer die Fäuste und fragte: »Du hast also den Geistern meinen Namen gesagt?«
    Hundszahn blieb so plötzlich stehen, dass Teichläufer in ihn hineinlief und den alten Mann zwei Schritt zurückstieß.
    »Oh, verzeih bitte, Hundszahn«, sagte Teichläufer, »ich wollte nicht -«
    »Aber nein«, antwortete Hundszahn und legte den Kopf schräg wie ein überraschter Kormoran. »Wie kommst du denn darauf?« Ein Nebelwölkchen schwebte vor seine Augen; er riss den Kopf zurück, um zu sehen, was es war, und wischte es dann mit beiden Händen gereizt beiseite. »Ich habe den Geistern nicht gesagt, wie du heißt. Tatsächlich waren sie es, die mir deinen Namen genannt haben, übrigens schon lange vor deiner Geburt.«
    Hundszahn lächelte ihn auf seine irre Weise an, drehte sich um und ging weiter.
    Rotalge packte Teichläufer am Arm und zog ihn zurück. Sie flüsterte: »Hundszahn hat doch nur etwas von einem Geist gesagt, von Tante Finne, die mit dir reden wollte. Jetzt ist auf einmal ein ganzer Haufen von denen da. Mit wie vielen Geistern willst du denn heute reden?«
    »Ich … weiß es nicht. Aber ich gehe jetzt besser weiter.« Er zuckte die Achseln und rannte, um Hundszahn einzuholen. Rotalge folgte ihm vorsichtig.
    Auf der anderen Seite des Teichs, sechs Körperlängen entfernt, lagen zwei Alligatoren mit aufgesperrten Mäulern im Seichten. Seerosen schwammen um ihre langen Schwänze. Es waren junge Tiere, noch mit gelben Kreuzbändern auf dem Rücken, die mit zunehmendem Alter verblassten. So jung, wie sie waren, würden sie vermutlich noch nicht angreifen, aber Rotalge behielt sie auf alle Fälle im Auge.
    Hundszahn bahnte sich seinen Weg durch die Fächerpalmenwedel und ließ sich in den Schlamm neben dem Heiligen Teich fallen. Gegen die grüne Vegetation sah sein skelettartiger schwarzer Körper wie ein verkohlter Leichnam aus.
    Eine schwache, warme Brise strich durch den Wald und brachte frischen Herbstgeruch mit; die Sonnenlichtflecken, die über den Teich tanzten, kontrastierten mit dem dunkelbraunen Waldboden und spiegelten sich aufblitzend in den menschlichen Augen, die unterhalb der grünen Wasseroberfläche nach oben starrten. Kultische Pfähle mit geschnitzten Tauben, Pelikanen und anderen Vögeln auf den Spitzen standen Wache rings um den Teich.
    Teichläufer nickte den Vögeln respektvoll zu, bevor er sich

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