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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Augen, sehnte sich danach, eine Spur ihrer Stärke oder Zärtlichkeit darin zu entdecken, vielleicht auch ihrer leidenschaftlichen Anhänglichkeit oder einen flüchtigen Augenblick ihrer Liebe.
    »Nein«, sagte er und seufzte resigniert. »Nein, ich sehe sie nicht. Ich sehe überhaupt nichts in deinen Augen, Kupferkopf. Du hast wahrhaftig deine Seelen verloren.«
    »Vielleicht, Tauchvogel, aber wenn das so ist, dann waren es nicht die Blitzvögel, die sie abgetötet haben, sondern Muschelweiß!« Er betrachtete Tauchvogels zerrissenes, blutbeflecktes Gewand. »Hat sie dir erzählt, dass sie meinen Sohn vor meinen Augen getötet hat?«
    Tauchvogel konnte seine Erschütterung nicht verbergen. Seine Gesichtsmuskeln erschlafften, bevor er sich wieder fasste. »Aber warum hätte sie so etwas tun sollen?«
    Die Krähenfüße um Kupferkopfs Augen traten schärfer hervor. »Seltsam«, sagte er sanft, »ich hätte gedacht, dass sie damit prahlt. Wie sie den großen Kupferkopf auf die Knie gezwungen hat. Das hat sie nicht getan? Das wundert mich.«
    Muschelweiß konnte genauso wenig einen ihrer Söhne töten wie sie zu Schwester Mond fliegen konnte. Jedoch … Tauchvogel hatte Gerüchte gehört, dass sie Kupferkopf einen Sohn geboren hätte, und manches Mal hatte er sich schon gefragt, was wohl aus dem Jungen geworden war.
    »Hast du sie nie nach mir gefragt?« wollte Kupferkopf wissen.
    Jetzt zitterten Tauchvogels Beine sehr heftig. Bald würden seine Arme wieder das ganze Gewicht tragen müssen, und er verzweifelte bei dem Gedanken.
    Die tiefe Stimme von Kupferkopf durchbrach die Stille wie das ferne Tosen eines Wasserfalls. »Ich habe sie sehr geliebt. Als sie mich verließ, wollte ich sie töten - sie oder mich.« Er lächelte und fügte gelassen hinzu: »Du siehst, ich war weder zum einen noch zum anderen fähig.« Tauchvogel sagte nichts.
    »Weißt du, warum sie mich verlassen hat?« fragte Kupferkopf.
    »Es ist mir egal, warum sie dich verlassen hat.« »Du weißt es wirklich nicht?« Anscheinend las er die Antwort in Tauchvogels Augen. »Sie hat dir wenig über sich selbst verraten.«
    Kupferkopf ging über die knisternden Matten und lehnte seine Schulter an den südwestlichen Pfosten.
    Da stand er mit gekreuzten Armen und beobachtete die silbern umrandeten Wolken, die über den Horizont zogen. Der blumige Geruch seines Insektenfetts verströmte in der ganzen Hütte.
    »Ich fange am besten ganz am Anfang an«, sagte Kupferkopf, »mit dem Tag, an dem sie mich verraten hat.«
    Tauchvogel biss die Zähne zusammen.
    Kupferkopf würdigte ihn keines Blickes, er lächelte nur traurig. »Du vertraust ihr ganz und gar, nicht wahr? Das | habe ich auch getan. Habe ihr alles erzählt. Am Vorabend I des wichtigsten Kriegszugs in meinem jungen Leben teilte ich ihr meine Pläne mit. In Fragen der Taktik war sie sehr gut. Ich wollte ihre Meinung hören. Würde das gehen, wie ich es plante? Sollte ich die Krieger lieber anderswo aufstellen?« Erbittert verzog er den Mund. »Sie hat es meinen Feinden verraten. Doch, doch, das hat sie gemacht. Sie verriet meinen Plan in allen Einzelheiten. Ich habe den Kampf natürlich verloren.«
    »War das das Massaker auf der Pelikan-Insel? Wenn ich mich recht erinnere, waren das ja die Leute von Muschelweiß, die du töten wolltest. Kein Wunder -«
    »Nein, nein, Tauchvogel«, sagte er, als wiese er eine neue Tasse Tee zurück und nicht eine Mordanklage. »Das war viele Sommer vor der Pelikan-Insel. Zu der Zeit war Muschelweiß schwanger, mit meinem Sohn. Ich vergab ihr. Natürlich vergab ich ihr. Sie erfand irgendeine Ausrede, und ich wollte ihr glauben, wollte ihr unbedingt glauben können … ja, das wollte ich.«
    Das Mondlicht, das der Ozean widerspiegelte, betonte jeden Muskel von Kupferkopfs schlanker Gestalt, als er tief ein- und ausatmete. »Aber du hast Recht«, fuhr er fort. »Auf der Pelikan-Insel, da habe ich sie zum letzten Mal gesehen«, sagte er mit gepresster Stimme. »Kurz vor dem Kampf hat sie meinen Sohn ermordet, und dann ist sie geflohen. Hätte ich sie noch auf der Pelikan-Insel erwischt, dann hätte ich sie an Ort und Stelle umgebracht, das kannst du mir glauben.«
    Tauchvogel dankte im Stillen allen Geistern auf der Erde, dass Muschelweiß entkommen war. »Wie lange hast du sie gekannt?«
    »Wir haben uns kennen gelernt, da war sie zehn und einen Sommer alt, aber erst als sie zehn und drei Sommer alt war, haben wir angefangen, uns zu lieben. Wir haben nur drei Sommer lang

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