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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Wasser an den Mund hielt. Anscheinend trank er.
    Rotalge trat ein, ohne ihre Mutter zu beachten, und kniete sich neben Teichläufer. »Du siehst besser aus«, sagte sie. »Wie fühlst du dich?«
    Teichläufer ergriff mit schwacher Hand Rotalges Arm und bildete mit dem Mund die Wörter: Pass auf, Vorsicht!
    Rotalge nickte, und Teichläufer lächelte kaum merklich.
    Mondschnecke bemerkte die Verständigung. »Rotalge«, bat sie, »kannst du Teichläufer stützen, dann hole ich neues Wasser?«
    »Ja, Großmutter.« Sie führte einen Arm hinter seinen Rücken, damit er sich aufsetzen konnte.
    Teichläufer sah Rotalge an, als ob sein Geist ihm entglitte und er sie nur zur Hälfte sähe, aber sich dennoch der Gefahr bewusst sei, die ihr drohte. Sie flüsterte: »Alles in Ordnung. Hab keine Angst.«
    Er nickte.
    Mondschnecke schöpfte neues Wasser aus der großen Kalebasse hinter ihr und tippte mit dem Becher wieder Teichläufers Lippen an. Er trank und trank, das Wasser lief ihm das Kinn herunter und benetzte Rotalges Arm.
    »So«, sagte Mondschnecke, »das ist genug. Ich geb dir später noch mehr Wasser, aber jetzt möchte ich, dass du ruhst, Teichläufer. Das Fieber ist gebrochen. Versuch zu schlafen.«
    Kaum hörbar flüsterte Teichläufer: »Ich werd's versuchen.«
    Rotalge ließ ihn langsam auf die Schlaf matte zurückgleiten und deckte ihn bis zum Hals zu.
    Mondschnecke ließ sich auf die Matte sinken. »Rotalge, deine Mutter ist da.«
    »Ja, ich hab's gesehen. Willkommen, Mutter.«
    Schwarzer Regen lachte. »Heilige Wühlmaus, nun sieh dich an. Du hast ja kaum genug Fleisch auf den Knochen, um einem Mann aufzufallen. Wie willst du denn jemals einen anständigen Ehemann finden?«
    »Ich will keinen Ehemann, Mutter.«
    »Sie will keinen Ehemann! Was ist das nur für ein Geschwätz? Bist du krank oder einfach nur dumm?
    Den Geistern sei Dank, dass Teichläufer wenigstens so viel Verstand hat und merkt, dass es Zeit zum Heiraten ist.«
    Heiraten! Das Wort ließ Rotalges Seelen erschauern. Heirat … so wie Hundszahn es vorausgesagt hatte. Und Rotalge wusste ganz genau, was für eine Sorte Frau ihre Mutter für Teichläufer aussuchen würde. Bevor sie vor zehn und vier Monden ausgestoßen worden war, hatte sie Teichläufer verspottet und alle Möglichkeiten laut durchgespielt. Kurz nach der Winterfeier hatte sie sich eines Abends vor ihren Kindern bäuchlings auf den Boden gelegt und das Kinn auf den Händen aufgestützt. Sie war von einem Besuch an der Westküste zurückgekehrt und wollte Teichläufer eine sehr komische Geschichte erzählen, die sie dort gehört hatte, die Geschichte eines jungen Mannes, den sein eigener Clan an seinem Hochzeitstag ermordet hatte, weil er nach einem Blick auf seine vorgesehene Braut schreiend weggelaufen war. »Sie hatte den Hundewahnsinn, versteht ihr?« hatte Schwarzer Regen geflüstert, »und war am Boden angepflockt, damit sie ihm nicht die Augen ausreißen konnte. Sie machte die Beine für ihn breit, und da sah er die nässenden Bisswunden an ihren Beinen.« Als Teichläufer erschauert war, hatte Schwarzer Regen boshaft gelacht. »Sei ein Mann, Teichläufer. Der Clan kommt immer zuerst. Mach dir keine Sorgen, ich finde schon die passende Gefährtin für dich, und du wirst gehorchen und das Würmchen heiraten, das ich dir ausgesucht habe, auch wenn die Braut so krank ist, dass sie kaum laufen kann.« Sein entsetztes Gesicht brachte sie dazu, sich auf den Rücken zu wälzen und derart zu lachen, dass sie fast erstickte. Rotalge hatte ihren Bruder weggezerrt, und sie hielten sich die ganze Nacht im Wald versteckt.
    Rotalge runzelte die Stirn. »Hast du Teichläufer gefragt, was er dazu meint? Will er denn die Frau?«
    »Was er will, spielt keine Rolle. Es ist an der Zeit. Er ist zehn und fünf Sommer alt.« Schwarzer Regen zeigte ihre spitzen Zähne. »Als ich so alt war, hatte ich dich schon geboren, Rotalge. Sollen wir zusehen, wie dein Bruder immer nur wie ein Wolfjunges herumtobt? Er hat jetzt die Pflicht, das kümmerliche Ding zwischen seinen Beinen ordentlich heranzunehmen. Und du, meine Tochter, kommst als Nächste dran. Ich will, dass du zur nächsten Sommerfeier einen Schwanz in Händen hast.«
    Rotalge hätte nicht beschreiben können, wie die Worte ihrer Mutter auf sie wirkten, die offenbar ganz genau wusste, wie sie ihre Krallen in Rotalges verflochtene Seelen schlagen konnte, um sie auseinander zu reißen.
    »Schwarzer Regen«, sagte Mondschnecke und setzte ihren Becher

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