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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Blick erinnerte sie daran, dass sie töricht war, dass ihre Kinder sie brauchten, wie sie wusste - ihre Kinder und alle, die von ihrem Clan noch übrig waren.
    Schote sah den Blick von Muschelweiß zu seiner Hütte gleiten, wo Eulenfalter schlief, vom kleinen Stacheljunge bewacht, der seinem Bruder Kühlung zufächelte. Muschelweiß zerdrückte das Blatt in ihrer Hand. Bevor sie Kupferkopf gegenübertreten konnten, musste sie ihre Haltung zurückgewinnen.
    Aber wie könnte Schote ihr dabei helfen?
    Schotes weiße Augenbrauen zogen sich zusammen, als er zu Muschelweiß schaute. »Ich glaube, wir haben noch eine andere Chance.«
    Eschenblatt und Traumstein folgten seinem Blick. Muschelweiß wandte sich zu ihm, und ihre Finger zogen sich wie unter Schmerzen zu Klauen zusammen.
    »Tauchvogel ist von uns gegangen«, sagte Schote mitfühlend. »Dem Clan zuliebe musst du wieder heiraten. Dieser Junge vom Kernholz-Clan -«
    Muschelweiß sprang auf und schrie: »Wie kannst du so etwas verlangen, so schnell nach -«
    Tauchvogels Tod. Los, sag es, meine Tochter. Sag es. Er ist tot. Muschelweiß stand mit offenem Mund da. Traumsteins Augen füllten sich mit Tränen der Anteilnahme, während Eschenblatt verlegen mit seinen Sandalensenkeln spielte. Nur Schote schaute weiter auf seine Tochter, und die Liebe zu ihr brach ihm fast das Herz.
    Schote wusste, die anderen Ältesten warteten darauf, dass Muschelweiß entweder in Tränen ausbrechen oder weglaufen würde. Sie würden warten bis zum Ende der Tage.
    Muschelweiß atmete tief ein; sie nahm sich sichtlich zusammen und setzte sich wieder. »Also er…
    erzähl mir von diesem Jungen. Hast du seinen Namen genannt? Wenn ja, ich kann mich nicht daran erinnern.«
    Schote murmelte: »Teichläufer. Er heißt Teichläufer. Seine Leute nennen ihn den Weißen Blitzjünger.«
    »Ein Blitzjünger, ja, ich glaube, ich erinnere mich an ihn. Was hat sein Clan uns anzubieten?«
    Eschenblatt sagte: »Sechs- oder siebenmal zehn Krieger. Mit unseren zusammen hätten wir eine Chance gegen Kupferkopf. Was meinst du, Muschelweiß?«
    Alle Ältesten, einschließlich Schote, beugten sich erwartungsvoll vor. Zum ersten Mal fiel es Schote auf, wie gebannt die Leute aus dem Dorf die Hütte beobachteten. Sie hatten sich in der Mitte des Dorfs gesammelt, um miteinander zu reden. Die Männer gingen über den Sand hin und her, verworren murmelnd, die Frauen flüsterten miteinander. Die Kinder - und sogar die Hunde - lagen reglos auf den Schlafmatten und wagten es nicht, einen Laut von sich zu geben. Aller Augen waren starr auf die Ratshütte gerichtet.
    Der Blick von Muschelweiß glitt wieder dorthin, wo Stacheljunge fächelnd neben Eulenfalter saß.
    Schote folgte ihrem Blick. Stacheljunge schien die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu spüren; vielleicht hatte er auch nur dauernd aufgeschaut. Er winkte mit seinem Fächer, und Muschelweiß hob grüßend eine Hand. Stacheljunge lächelte breit.
    »Muschelweiß«, drängte Eschenblatt, »werden achtmal zehn Krieger genügen?«
    Eine unheimliche Vorahnung kommenden Unheils befiel Schote, so als wäre einer der Vier Leuchtenden Adler gerade zur Erde gefallen und Sturmbläser stünde nun auf einem Bein.
    »Vielleicht«, erwiderte Muschelweiß müde. »Es könnte eine Chance sein.« Sie schaute auf, wie ausgelaugt und ohne Gefühl. Schote wurde das Herz schwer. »Vater, schicke Mondschnecke eine Nachricht. Ich komme mit, wenn du zu ihr gehst, um die Heirat zu besprechen. Ich will mit ihrem Kommandanten sprechen, und ich will diesen Blitzjünger sehen.«
    Schote kam auf die Beine und legte Muschelweiß eine Hand auf die Schulter. Seine alte Brust war stolzgeschwellt. Er tätschelte sie liebevoll. »Ich mache das sofort.«
    Pah! Wo hast du denn das her, Kind? Hm? Na sag schon! … Also Rotborke ist ein Narr. War immer ein Narr. Hör nicht hin, wenn er dir was erzählt. Das meiste erfindet er, aber ich, ich erzähl dir die wahre Geschichte.
    Jedenfalls, soweit ich mich noch daran erinnere.
    Als Teichläufer in den Heiligen Teich getaucht ist, hat der ihm tatsächlich seine menschlichen Seelen herausgespült, deswegen wurde er auch so krank. Drei Tage lang schwebte Teichläufer zwischen Leben und Tod. Er wäre auch gestorben, wenn der Blitzvogel nicht herabgeflogen wäre und ihm ein Donnerei in die Brust gelegt hätte, um die Seelen zu ersetzen. O ja, es war ganz knapp. Der arme Teichläufer. Mit diesem Geschehnis hat es angefangen.
    Als das Vogeljunge anfing, Löcher in

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