Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels
sieht, der tut mir Leid.«
Sie strich mit beiden Händen über seine muskulöse Brust und beobachtete, wie seine Augen sich weiteten. »Sollen sie dir Leid tun. Hier bin ich, mit dir, und die anderen sind anderswo. Nicht bei mir.«
Seine Hände waren plötzlich auf ihr, glitten über ihre Schultern und hinab zu ihren schwellenden Hüften. Sie sah an seinem Hals, wie sein Herzschlag schneller wurde, spürte, wie sein Atem sich beschleunigte und die Spannung in seiner Brust zunahm.
»So kann also auch eine alte Frau wie ich deine Leidenschaft noch wecken«, flüsterte sie und tastete über die wachsende Härte unter seinem Schurz.
»Ich habe dich nie als alt betrachtet«, sagte er heiser.
Sie führte ihn zu einer Tür. »Meine Sklavinnen haben drinnen einige Decken ausgebreitet. Niemand wird uns stören.«
»Ich habe noch nicht gesagt, dass ich dich heiraten werde.«
»Ich habe auch nicht gesagt, dass ich dich heiraten werde. Heirat - das ist ein weites Feld.« Mit halb geschlossenen Augen blickte sie zu ihm auf. »Muschelkamm heiratet nicht einfach einen Mann, nicht einmal, wenn er sich Großer Tayac nennt. Bevor ich in einwillige, muss ich wissen, ob du mich befriedigen kannst. Es wäre mir unerträglich, wenn du anfingst, mich zu langweilen.«
»So erginge es mir auch umgekehrt.« Er warf seinen Hirschfellumhang ab, zog sich die Leggings aus und zerrte ungeduldig an seinem Schurz. »So schön du auch bist, du könntest innerlich ausgetrocknet sein.«
Muschelkamm glitt aus ihrem Gewand und stellte sich vor ihn, die Hüften aufreizend nach vorn geschoben. »Sehe ich etwa aus wie eine alte Frau?« Sie lachte und folgte ihm ins dämmrige Innere der Hütte und ihr Körper brannte in erregender Vorfreude auf eine neue Eroberung.
Muschelkamm saß mit untergeschlagenen Beinen neben Kupferdonner. Die drückende Hitze lastete auf ihr. Der Schweiß rann über ihren nackten Leib. Der Liebesakt hatte ihr wohl getan. Der Mann hatte sich seiner Aufgabe gewachsen gezeigt und ihr nicht weniger als dreimal beigewohnt, um ihr seine Männlichkeit zu beweisen. Er hatte ihr seine Ausdauer bewiesen, sein Einfallsreichtum aber ließ einige Wünsche offen. Trotzdem: Es wird reichen. Und wer weiß, vielleicht reift sein Samen.
Muschelkamm warf den Kopf zurück und keuchte in der feuchten Hitze. Jeder Muskel war nach der Vereinigung erschlafft und durch den Dampf, der sich von den heißen Steinen ausbreitete, zusätzlich gelockert worden. Ein wohliges Gefühl strömte durch ihren Körper.
»Dann will er also herausfinden, wer das Mädchen getötet hat«, sagte Kupferdonner nachdenklich.
»Meine Mutter ist damit einverstanden, dass er es versucht.« Sie machte eine Pause und fügte dann langsam hinzu: »Ich bin sehr gespannt, wen er uns als den Mörder vorstellen wird.«
Sie spürte, wie Kupferdonner im Dunkeln lächelte. »Oh, das weiß ich schon. Ich werde es sein. Dies ist für ihn die ideale Gelegenheit, um alte Schulden zu begleichen.«
»Und wenn er dich tatsächlich beschuldigt?«
»Soll er. Er kann mir nichts anhaben. Welchen Grund könnte ich gehabt haben, Rote Schlinge zu töten? Ich wollte das Bündnis!«
»Jetzt hast du es, trotz allem.« Muschelkamm zögerte. »Vorausgesetzt, ich habe dich befriedigt. Oder - bin ich tatsächlich ausgetrocknet?«
Er lachte leise. »Wo hast du das alles nur gelernt? Ich wusste nicht, dass eine Frau einen Mann so aufwühlen kann.«
»Das ist erst der Anfang.« Sie lächelte grimmig und genoss es nachträglich, dass sie seiner zugeschnürten Kehle solches Stöhnen entlockt hatte. Typisch, sein männliches Gehabe, doch hatte er sich gelehrig gezeigt. So viele Männer hatten sich in all den Blätterblüten ihren Künsten gegenüber als unempfänglich erwiesen und schnell den Höhepunkt erreichen wollen - ohne auch nur einen Gedanken an ihre Bedürfnisse zu verschwenden.
»Wenn ich daran je Zweifel hatte, dann hast du sie jetzt zerstreut.« Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und stand auf. In dem niedrigen Gewölbe trat er mit eingezogenem Kopf zum Einlass und schob den Vorhang beiseite.
Im blauen Wasser des Flussarms spiegelte sich das Sonnenlicht. Seine Haut dampfte, als die kühle Luft darüber hinweg strich.
Mit der Anmut eines Kriegers trat Kupferdonner ins Freie. Sonnenmuschel folgte ihm, beschattete mit der Hand die Augen gegen das Licht und bewunderte seinen muskulösen Körper. Er watete ins kalte Wasser, streckte die Arme aus und zerteilte es mit kräftigen
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