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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Wasserstand. Schlammlöcher, normalerweise unter Wasser, boten Frauen und Kindern nun jede Menge Schalentiere, während die Männer in tieferen Kanälen fischten.
    Jetzt, da die Kanus richtig lagen, konnten die Männer das Netz in das tiefe Loch senken, wo sich die Fische tummelten. Dort unten war das Wasser wärmer, und dort sammelten sich die Weißbarsche.
    Wenn die Männer es geschickt anstellten, konnten sie in kurzer Zeit ein Kanu mit frischem Fisch beladen.
    Fliegende Fischreuse stand vorn und half Neuntöter, das Netz mit den Steinen hinunterzulassen. Falte um Falte ließen die Männer das Netz gleichmäßig über Bord fallen. Ihnen gegenüber holten Viele Hunde und Krebsfuß die Leinen ein, die das große Netz zwischen ihnen spannten.
    Es war eine schwierige Arbeit; abgesehen von der sorgfältigen Behandlung des Netzes musste jeder Mann sein Gleichgewicht und das Kanu gegen die Wellen halten. Jedes Mal, wenn der Wind auffrischte, blickte Neuntöter wachsam über das offene Wasser. Wenn die Wogen allzu sehr anschwollen, blieb ihnen nichts anderes übrig, als das Netz wieder einzuholen und in Windeseile zum Ufer zu paddeln, bevor die Kanus kenterten.
    »Das müsste genügen«, sagte Fliegende Fischreuse, als die letzte Falte des Netzes über Bord glitt. Er ergriff die Führungsleine und Netztöter die Grundleine; die musste er nun festhalten, langsam abrollen lassen und mit dem Paddel gleichzeitig Kurs und den richtigen Abstand zu dem zweiten Kanu halten.
    Langsam rollte die Leine ab. Neuntöter richtete seine Position nach der Landmarke aus, die das tiefere Wasser kennzeichnete. Der Rückenwind trieb sie genau über das tiefe Loch mit den vor Kälte starren Fischen. Auch der Zeitpunkt war entscheidend. Bei Ebbe gab es keine Strömung. Das sinkende Netz wirkte wie ein großer Anker und verlangsamte die Abtrift. Bei Flut würde das Netz sie mit der Strömung fortziehen.
    Fliegende Fischreuse verfolgte die Länge der abrollenden Leine und beurteilte mit geschultem Auge den Winkel, mit dem sie ins Wasser glitt. »Zurück!«, rief er. Neuntöter paddelte rückwärts und maß den Abstand zu Krebsfuß im zweiten Kanu mit den Augen.
    »So«, rief Fliegende Fischreuse, als die Leinen im richtigen Winkel hingen, »noch drei Windungen, dann sind wir genau über ihnen.«
    Neuntöter nickte und überprüfte seine Position. Sie befanden sich in einer Linie zwischen der Landzunge und dem alten grauen Baum auf der Halbinsel von Flache Perle.
    Das letzte Stück Leine rollte sich ab, und Fliegende Fischreuse packte das verknotete Ende. Er prüfte den Abstand zwischen den Kanus und sagte: »Schließ etwas auf, damit das Netz auf Grund geht.«
    Neuntöter benutzte das Paddel nur, um sich im Takt der Wellen zu bewegen, und überließ es dem schweren Netz, die beiden Kanus zueinander zu ziehen.
    »Paddel!«, rief Fliegende Fischreuse und packte seine Leine an einer Schlinge. Neuntöter hielt seine Leine mit dem Fuß auf dem Kanuboden fest und tat einen kräftigen Schlag mit dem Paddel. Ihm gegenüber machte Krebsfuß das Gleiche und drehte sein Kanu etwas ab. Mit seinen muskulösen Armen trieb Neuntöter sein Boot vorwärts und feiner Schweiß trat aus seinen Poren. Im Geiste sah er das Netz, das die Leitleine oben hielt und dessen mit Steinen beschwerte Seite über den Schlamm am Grund strich. Wie ein riesiger Schlund sog es die Fische in sich hinein.
    Fliegende Fischreuse hielt seine Leine ebenso gepackt und benutzte sein Paddel, um vorwärts zu kommen, weg von dem anderen Kanu.
    Mit jedem Paddelschlag zogen sie das Netz weiter, und die Männer keuchten vor Anstrengung. Wie sehr sie sich auch mühten, das Gewicht das Netzes zog die Kanus unbarmherzig zueinander.
    »Jetzt haben wir es geschafft!«, rief Neuntöter, als das Netz hinter ihnen sichtbar wurde. »Lasst es uns hochziehen!« Er bemerkte, dass der Wind auffrischte; über die Schulter blickend sah er, wie er die Wellen auseinander trieb.
    Hand über Hand holten sie den Fang ein und unter der Last trieben die Kanus aufeinander zu.
    Neuntöters Arm- und Schultermuskeln verkrampften sich vor Anstrengung, und das kalte Wasser ließ seine Finger erstarren. Der Geruch der nassen Hanfleine vermischte sich mit der salzigen Brise von der Bucht. Die nasse Leine legte er dank langer Übung Schlinge auf Schlinge zusammen. Auf dem Boden des Kanus bildete sich eine große Pfütze.
    Die Ecke des Netzes tauchte aus der Tiefe auf, und mit einem schnellen Seitenblick stellte Neuntöter

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