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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Blitzende Katze zwischen den Knien hielt, und holte den Schädel hervor. Mit einem Singsang, der den Geist der jungen Frau beschwichtigen sollte, reichte er ihn Jaguar. Der Älteste nahm ihn vorsichtig in seine faltigen Hände.
    »Beachtet bitte« - Jaguar deutete auf die hässlichen Löcher in dem glatten runden Schädel - »dass dieser Schädel an zwei Stellen eingeschlagen wurde. Der Hieb tötete Rote Schlinge wahrscheinlich sofort. Sie war schon tot, als sie auf die Erde fiel.« Jaguar begegnete dem Blick von Neuntöter.«Kriegshäuptling, nimm bitte die Waffe von Grüne Schlange entgegen und zeig uns, wie der Schlag ausgeführt wurde.«
    Der Kwiokos holte eine Kriegskeule mit langem Schaft aus dem Korb und reichte sie Neuntöter, der, schwer schluckend, den schlanken Griff ergriff. Bei der Berührung des abgegriffenen Holzes wurde seine Hand eiskalt. Jaguar hielt den grinsenden Schädel vor sich, und Neuntöter streckte die Keule aus und richtete sie nach dem Schädel aus, sodass die beiden Steinköpfe des Keulenhammers genau in die Löcher passten. Neuntöter konnte plötzlich die langen schwarzen Haarsträhnen sehen, die sich in der Ritze des Keulenkopfs verfangen hatten. »Ältester … diese Haare dort… ist das nicht…?«
    Jaguar nickte. »Als der Mörder die Keule ins Haus der Toten zurückbrachte, bemerkte er nicht, dass sich einige Haare von Rote Schlinge an der Keule verfangen hatten.«
    »Diese Haare könnten von irgendjemandem stammen!«, wandte Schwarzer Dorn mit heiserer Stimme ein. Er konnte den Blick von dem grausigen Beweisstück nicht abwenden, und seine Augen traten beinahe aus den Höhlen.
    »Diese Haare stammen von Rote Schlinge«, entgegnete Jaguar bestimmt. »Der Kriegshäuptling und ich suchten lange nach der Waffe und nahmen sogar Kupferdonners Keule heimlich an uns, um zu sehen, ob der Keulenkopf in die Wunde passte. Grasmatte, du bist sicher erfreut zu hören, dass sie nicht passte.«
    »Natürlich passte sie nicht.«
    »Woher? Wo stammt sie her?«, fragte Neuntöter erregt - und plötzlich wusste er es. Er hatte sie schon so oft gesehen. »Bei Okeus, sie wurde aus der Hand des Gottes geraubt! Es ist die Kriegskeule vom Altar!«
    »Genauso ist es«, bestätigte Jaguar ernst. Er griff in seine Gürteltasche. »Um jeden Zweifel zu beseitigen: Dieses Stückchen Holz war durch die Wucht des Schlages aus der Halterung des Keulenkopfs herausgebrochen. Wir, der Kriegshäuptling, Sonnenmuschel und ich, fanden es auf dem Hügelkamm, als wir den Tatort untersuchten. Wie man sieht, passt es genau.« Jaguar drückte das dreieckige Stück Holz in die Bruchstelle, an der Holz und Stein aufeinander trafen.
    »Also, da hast du nun die Keule, mit der Rote Schlinge erschlagen wurde«, sagte Jagender Falke trocken. »Die kann jeder in jener Nacht im Tempel gestohlen haben.«
    Jaguar wiegte die Keule zärtlich in den Armen, als wäre sie ein überaus wertvolles Ei. »Völlig richtig, Weroansqua. Als ich mit meinen Nachforschungen begann, wusste ich noch nichts über den wahren Grund für Rote Schlinges Ermordung. Vielleicht haben tatsächlich viele den Tod des Mädchens gewollt, aber um sie tatsächlich umzubringen, bedurfte es eines besonderen Grades der Verzweiflung.
    Weidenstumpf war verzweifelt, aber er hätte seine eigene Keule benutzt, und außerdem saß er, als der Mord geschah, bei Kupferdonner und schmiedete Pläne. Vielleicht wünschte Wilder Fuchs ihren Tod, aber Weißer Otter und Springendes Kitz bezeugen, dass Rote Schlinge mit ihm fliehen wollte. Er hatte also kein Motiv.«
    »Warte!«, rief Neuntöter. »Was ist mit der Halskette von Wilder Fuchs? Rote Schlinge hielt sie fest in der Hand.«
    Jaguar nickte Grüne Schlange zu, der die Halskette aus dem Korb nahm. Wilder Fuchs erschrak bei ihrem Anblick, das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Wilder Fuchs!« Jaguar nahm die Kette in die Hand und schwenkte sie vor den Augen des jungen Kriegers. »Würdest du uns bitte erklären, wie diese Kette in die Hände von Rote Schlinge gelangte?«
    Wilder Fuchs stammelte: »Ich … ich legte sie in ihre Hand, Ältester. An jenem Morgen … als ich sie gefunden hatte …
    blutverschmiert. Sie war so kalt. Ich konnte einfach nicht …« Gequält blickte er auf. »Ich liebte sie doch! Verstehst du nicht? Ich wäre für sie gestorben! Wir wollten gemeinsam fortlaufen, um zusammen zu sein, um für den Rest unseres Lebens miteinander glücklich zu sein. Und dann fand ich sie so, tot,

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