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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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fürchtest du dich?«
    »Ich habe sie nicht getötet!«, schrie Jagender Falke. »Du weißt es doch genau! An jenem Morgen war ich bei dir.« Sie deutete mit dem Stock auf Kupferdonner. »Wir wollten gemeinsam darüber nachdenken, was wir mit ihm machen!«
    »Oder hast du sie töten lassen?«, fragte Gelbes Netz misstrauisch.
    »Nein!« Jagender Falke starrte ihre Cousine fassungslos an. »Für wen hältst du mich? Für ein Ungeheuer?«
    Jaguar legte Gelbes Netz die Hand auf die Schulter. »Die Weroansqua hat ihre Enkeltochter nicht getötet!«
    »Und das weißt du genau?«, fragte Gelbes Netz.
    »Ich bin recht sicher.« Jaguar warf einen Seitenblick auf die wutschnaubende Weroansqua. »Hätte sie es getan, dann hätte sie dem Kriegshäuptling niemals befohlen, Wilder Fuchs zu holen. Dann hätte sie ihm aufgetragen, Amselfeder aufzuspüren und Weißer Pfahl anzugreifen. Sie brauchte einen Sündenbock, und Maisjäger wäre genau der richtige gewesen.«
    Schwarzer Dorn neigte den Kopf. »Dann glaubte sie also wirklich, dass Wilder Fuchs der Mörder war?«
    Jaguar nickte. »Die Ermordung von Rote Schlinge kam für Jagender Falke völlig überraschend. Sie wusste, dass die Krieger von Maisjäger keine Schuld daran hatten, denn die hätten den Körper geschändet. So blieb Wilder Fuchs als mutmaßlicher Täter übrig. Denn, verzeih, Weroansqua, du würdest niemals eine persönliche Beschimpfung oder eine Beleidigung des Clans dulden.«
    Sie nickte grollend.
    »Also, wer hat das Mädchen getötet?« verlangte Neuntöter zu wissen. Sein Blick glitt zu Kupferdonner.
    »Ich nicht!« Kupferdonner hob abwehrend die Hände. »Welchen Grund hätte ich denn haben sollen?«
    »Eifersucht«, entgegnete Neuntöter. »Du konntest den Gedanken nicht ertragen, dass sie dir mit einem nichtsnutzigen Jungen davonlaufen wollte. Für dich war es eine Sache der Ehre, diese Schmach mit Blut zu tilgen.«
    Kupferdonners Gesicht verzog sich zu einem schiefen Lächeln. »Es hatte mir nichts ausgemacht, wenn sie es mit einem Lagerhund getrieben hätte. Ich brauchte ein Bündnis und ein Kind von ihr, nicht mehr und nicht weniger.« Er neigte den Kopf zur Weroansqua. »Denk nur nicht… auch ich hatte meine Hintergedanken.«
    »Es tut mir Leid, Grasmatte, aber dein bester Spion ist gerade hinausgeworfen worden«, warf Jaguar ein. »Weidenstumpf ist heute Abend verbannt worden. Großer Tayac, dein Bündnis hat sich gerade vor deinen Augen in Luft aufgelöst. Die Leute hier sind nicht so wie die bei den Schlangenhäuptlingen. Sie kennen nicht diesen Gehorsam, sie sind nicht dazu erzogen worden zu glauben, zu gehorchen und unterjocht zu werden.«
    »Menschen können sich ändern.« Kupferdonner stemmte eine Faust in die Hüfte.
    »Glaubst du?« Jaguar deutete auf Gelbes Netz und Neuntöter. »Hier siehst du zwei Verwandte, die die Angelegenheit entgegen der Meinung der Weroansqua öffentlich als Sache des Clans bezeichnen. Wie und wann hätte Aufsteigender Weißer Rauch zugelassen, dass ihm in dieser Weise die Stirn geboten wird? Er hätte nicht einmal von seinem eigenen Sohn Widerspruch geduldet.«
    Kupferdonners Lippen zuckten.
    »Eine Tatsache ist jedoch von noch größerer Bedeutung. Wo sind deine Krieger? Du schicktest sie bereits nach Hause. Warum? Damit sie fischen, jagen und Fallen aufstellen. Im Gegensatz zu einem Schlangenhäuptling bist du gar nicht in der Lage, deine Krieger für nur eine einzige Aufgabe zu verpflichten. Höchstens zehn von ihnen kannst du hier für deine Zwecke einsetzen, mehr aber auch nicht.«
    Jaguar trat näher an Kupferdonner heran. »Die Wahrheit ist, dass du dich mit jedem verbünden würdest, der sich dir andient. Du hast dir eine Streitmacht aufgebaut und sie gut ausgebildet. Du hast es fertig gebracht, die Krieger von Wasserschlange und die Conoy von Steinfrosch zu schlagen, aber anschließend löste sich deine Elitetruppe auf. Denn deine Krieger wollten lieber jagen, fischen und Fallen aufstellen. Vielleicht waren sie auch in Sorge wegen der Mohikaner im Westen oder der Susquehannocks im Norden. Und trotz all deiner Tätowierungen, dem gestohlenen Spinnenanhänger und dieser Kriegskeule, die du aus dem Trophäenhaus von Aufsteigender Weißer Rauch nahmst, konntest du sie nicht halten.«
    Kupferdonner erhob sich mit kraftvoller Geschmeidigkeit. »Jetzt habe ich genug von dir, Rabe.«
    »Und deshalb versuchst du, Krieger anzuwerben, sie zu überreden, in deine Truppe zu kommen.«
    Jaguar verschränkte die Hände

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