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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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genügen.«
    »Ihr könntet … das heißt, ich würde mich freuen, wenn ich euch etwas besorgen könnte. Rosenknospe, eh … meine Schwester hat sicher einen Topf Maisbrei auf dem Feuer. Die Weroansqua hat euch nicht das Essen innerhalb der Palisaden verboten.«
    »Es wird sie nur noch mehr reizen.«
    Neuntöter seufzte. »Sie wird mich rufen, wenn sie so weit ist. Ich bin geschwärzt und getötet worden, als ich ein Mann wurde. Das Schlimmste, was sie mir antun könnte, wäre, mich noch einmal zu töten.«
    »Das stimmt«, bemerkte Jaguar. »Aber die Art, dich zu töten, wäre sehr unangenehm.«
    Neuntöter runzelte ärgerlich die Stirn. Als sie durch den schmalen Einlass gingen, bekam er eine Gänsehaut. Es war ein merkwürdiges Gefühl, in das eigene Dorf zu gehen und zu wissen, dass sein Leben auf dem Spiel stand. Für einen verängstigten oder verwirrten Dorfbewohner wäre es jetzt ein Leichtes, ihn mit einem Pfeil zu durchbohren. Aber nein, jetzt noch nicht, dachte er. Wir sind gerade erst nach Hause gekommen. Aber in einigen Tagen, wenn die Angst vor Jaguar an ihnen nagt, dann werden sie gefährlich werden.
    Nervös blickte er Jaguar und Sonnenmuschel an. Das Mädchen bewegte sich wie ein Krieger, wachsam bei jedem Schritt um sich blickend, auf jede Gefahr vorbereitet. Es trug seinen Umhang über den Schultern, die roten und blauen Federn schimmerten im Licht des Mondes, das durch die Bäume fiel.
    Er führte sie durch das finstere Dorf; die Leute beobachteten sie aus sicherer Entfernung. Es geschah nicht oft, dass ein mächtiger Zauberer in den innersten Kreis ihrer Wohnstätten eindrang?
    »Jaguar, es war vielleicht doch keine so gute Idee.«
    »Das Leben ist voller Fehlentscheidungen. Aber im Augenblick stört mich mein leerer Magen mehr als der unfreundliche Empfang deiner Leute.«
    Neuntöter sah, wie seine Schwester unter dem Vorhang vor dem Einlass herspähte. Es ist schließlich ihr Haus, erinnerte er sich etwas verspätet. Aber sie wird doch nicht mir den Zutritt verweigern, oder?
    Wie eine Vorwarnung rief er: »Rosenknospe, Neuntöter bringt Gäste mit.«
    »Auf ein Wort, Bruder«, antwortete Rosenknospe zögernd. Diesmal hatten ihre Augen nicht den verwirrenden, wissenden Blick, sie drückten eher Unsicherheit aus. Sie schob das Kinn vor und stemmte die Fäuste in die Hüften.
    »Entschuldigt mich, bitte.« Neuntöter lächelte, um die Spannung zu lockern. »Meine Schwester ist wahrscheinlich beschämt, dass sie kein Mahl vorbereitet hat, das eines Gastes würdig wäre.« So.
    Wenn sie ihm den Eintritt glatt verweigerte, konnte er dies damit erklären, dass nichts vorbereitet war; er würde dann einen Topf mit irgendetwas Kaltem nehmen und mit Sonnenmuschel und Jaguar draußen vor den Palisaden essen.
    Geduckt trat er ins warme Innere und stand seiner Schwester gegenüber. Sie trug einen Überwurf über der rechten Schulter, die rechte Brust war unbedeckt. Das weiche Fell hatte sie um die Hüften gegürtet, und von dort hing es in Falten herab. Im Allgemeinen hielt sie ihre Arme ruhig, aber jetzt bewegte sie sie nervös; ihre Hände zerknüllten den Saum des Überwurfs.
    Zwei Feuer beleuchteten den Innenraum. Am hinteren Feuer sahen Weißer Otter, Seidenrinde und die anderen Kinder mit großen Augen zu. Neuntöter roch die verführerischen Gerüche von Kürbis, Aronpilzen und dampfenden Küchlein aus wildem Reis.
    »Ich grüße dich, Schwester. Ich kann dir nicht sagen …«
    »Ist das der Zauberer?«
    »Schwester, im Vertrauen, er ist kein Zauberer. Er ist ein Ältester, das ist alles.«
    »Wer sind seine Leute? Welches ist sein Clan?«
    »Ja … also, da …«
    Ihre Augen wurden größer, sie warf die Hände in die Luft. »Was ist los, Bruder? Was ist dort draußen geschehen? Geschichten fliegen herum wie Sperlinge.«
    »Und ich werde dir alles erzählen, genauso wie es sich abgespielt hat. Aber im Augenblick bitte ich dich dringend, ihn in deinem Haus willkommen zu heißen. Willst du das für mich tun?«
    »Meine Kinder leben hier. Muss ich dich daran erinnern, dass …«
    »Bitte, Schwester! Vertrau mir! Nur dies eine Mal.«
    Sie stand da wie eine Statue, mit grimmigem Gesicht. Dann gab sie schließlich widerwillig nach. »Ich werde ihn bewirten. Aber nur dieses eine Mal.«
    Er grinste, nahm ihre Hände und küsste sie. »Ich danke dir, Schwester.«
    Rosenknospe schüttelte seine Hände ab, sah ihn tadelnd an und sagte: »Wenn ich jemals zusammenrechne, was du mir alles schuldest…«
    Aber

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