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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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dich getäuscht hast, haben mich die Leute anschließend hinter meinem Rücken ausgelacht. Und das passierte vor zwei Wintern leider sehr oft. Mein Ruf hat darunter sehr gelitten.
    »Dein Ruf?«
    »Natürlich betrachte ich deine ›Träume‹ mit Vorsicht. Aber dennoch wünschte ich, du hättest mir den Traum von Wilde Rose erzählt.«
    Sperling senkte den Kopf. »Ich auch. Aber du sollst wissen, dass diese fünfzehn Krieger, die du gesandt hättest, kaum hilfreich gewesen wären. Selbst wenn wir jeden gesunden Mann losgeschickt hätten, wären wir kaum auf mehr als dreißig Krieger gekommen. Und Springender Dachs rückte mit über hundert Mann an. Er …«
    »Das weiß ich alles.« Sie schob die Arme unter ihren Umhang und zog unbehaglich die Schultern hoch. Nach einer kurzen Pause sagte sie: »Lass mich die Geschichte zu Ende erzählen.« »Das war noch nicht alles?«
    »Nein. Und bei dem, was jetzt kommt, handelt es sich möglicherweise um eine Falle. Springender Dachs hat mir ein Tauschgeschäft vorgeschlagen. Er verspricht, den Wächter zu töten und uns Polterer auszuhändigen, wenn du ihn von dem Fluch befreist. Allerdings stellt er die Bedingung, dass wir beide persönlich ins Wandererdorf kommen, damit er spüren kann, dass du den Fluch auch wirklich von ihm genommen hast. Wenn nicht, so sagt er, lässt er Polterer sterben.«
    »Wir sollen ins Wandererdorf gehen?«, rief Sperling aufgebracht. »Aber die Wanderer hassen uns! Sobald wir auf ihrem Dorfplatz auftauchen, schießen sie uns so viele Löcher in den Leib, dass wir nur noch als Getreidesiebe dienen. Ich kann mir nicht vorstellen …«
    »Maishülse wird uns vorausgehen, Sperling. Er wird mit Springender Dachs sprechen und einen geeigneten Ort aussuchen, wo du ihn von diesem nicht existierenden Fluch befreien kannst. Anschließend gehen wir gemeinsam zum Lost Hill, Springender Dachs tötet den Wächter, dann schnappen wir uns den Jungen und fliehen mit ihm wie Ratten vor einem Rudel ausgehungerter Wölfe.«
    »Das hört sich verdammt nach Selbstmord an, Aschenmond.«
    »Kommst du mit oder nicht?«
    Sperling starrte ins Feuer und durchdachte diesen wahnwitzigen Vorschlag. Der Rauch des Hickoryholzes stieg in gleichmäßigen Spiralen aus den Rammen empor, verbreitete seinen süßen Duft und wärmte sein Gesicht. Springender Dachs konnte man nicht trauen, das stand fest; behaupteten doch seine eigenen Krieger, dass er den Verstand verloren habe. Und das bedeutete, dass niemand seine Handlungen vorherzusagen vermochte. Maishülse und Springender Dachs hatten einen hübschen, vernünftigen Plan ausgeklügelt - aber der diente nur ihnen selbst.
    Sperling hob den Kopf. Sollte er Aschenmond seine Bedenken jetzt mitteilen oder erst nach dem Treffen mit Springender Dachs?, überlegte er. Aschenmond studierte seine nachdenkliche Miene, erriet seine Gedanken und sagte spontan: »Verdammt, Sperling, rede endlich!«
    »Weißt du, ich habe mir gerade etwas überlegt: Würde ich Springender Dachs von dem Fluch befreien, bevor wir Polterer sicher in Gewahrsam haben, dann hätte er keine Veranlassung mehr, seinen Teil der Abmachung einzuhalten. Stimmt das, oder habe ich etwas übersehen?« Aschenmond machte ein betroffenes Gesicht. »Allmächtige Geister, daran habe ich gar nicht gedacht…«
    »Ich schon, und daher werde ich Springender Dachs erst von seinem Fluch befreien, nachdem der Wächter tot ist und du und Polterer in Sicherheit seid.«
    »Aber Sperling, dann wärst du ja ganz allein in einem feindlichen Gebiet.«
    »Nun ja, es gäbe noch einen anderen Weg.« Er forschte in ihrem Gesicht, versuchte ihre Stimmung abzuschätzen. Die Möglichkeit, dass er sterben könnte, hatte ihre strenge Miene etwas erweicht. »Ich gehe allein zu Springender Dachs. Ich-«
    »Nein.«
    »Aschenmond, ich …«
    »Nein!«
    »Hör mich an. Es ist gar nicht nötig, dass du mitkommst. Ich könnte allein zum Lost Hill gehen, Polterer befreien, vorgeben, den Fluch von Springender Dachs zu nehmen und mit dem Jungen zurückkommen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Polterer braucht mich vielleicht. Ich bin eine Heilerin. Du nur ein Träumer.« Sperling senkte den Kopf, um seine Bewunderung kund zu tun. »Wie vollendet du das ausgedrückt hast, Aschenmond. Ich hätte nie geglaubt, dass es möglich sei, das Wort ›Träumer‹ so abgeschmackt klingen zu lassen.«
    »Ich komme mit.«
    »Ach, meine liebe Aschenmond«, erwiderte er vielleicht etwas zu unbekümmert. »Du bist wirklich ein Muster an

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