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Vox

Vox

Titel: Vox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baker
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mir einen abgestrampelt, um euch beide zusammenzubringen.»
    «Nein! Und jetzt steigst du aus? Hast du dir richtig einen abgestrampelt, oder meinst du das nur bildlich?»
    «Im Moment läge mir nichts ferner, als mir einen abzustrampeln. Es ist Arbeit, euch beide zusammenzubringen. Ich hab das Gefühl, daß ich beim Erzählen jeden Moment danebentreten könnte. Das ist sehr stressig.»
    «Also paß auf», sagt sie. «Harvey geht, knallt die Tür zu, so daß das Schild GESCHLOSSEN anzeigt, und ich, ich sitze nun da mit dem Schlamassel, den Harvey mir hinterlassen hat, ich stehe im Laden mit dem wortkargen und sehr reichen Typen Gabby, Gabby Zöpfchen, der die Halskette, die ich gemacht habe, in seinen großen knubbeligen Fingern hält. Er setzt sich auf einen Trittstuhl, er schaut auf die Halskette runter, schaut zu mir. Was tut er?»
    «Er sagt: ‹Ich möchte wirklich gern sehen, wie es an jemandem ausschaut, bevor ich weiß, ob ich es haben möchte.› Und du blickst an deinem Hemd mit den grünen und schwarzen Sternen hinab, und du zupfst so ein bißchen daran herum und lächelst und sagst: ‹Tut mir leid, ich trage nicht das Richtige dafür. Es ist eigentlich für abends gedacht, für ein tief ausgeschnittenes Kleid.› Mit dem Finger fährst du die Ideallinie des Ausschnitts am Kleid nach. Und Gabel sagt: ‹Dann knöpfen Sie doch Ihr Hemd auf.› Tja, was bleibt dir übrig? Du knöpfst die oberen drei Knöpfe deines Hemds auf. Bei jedem Knopf spürst du, wie der Stoff leicht über dein Schlüsselbein streift. Gabel steht auf, die Halskette baumelt an seiner linken Hand, und zu deiner Verblüffung macht er sich daran, die Knöpfe seines Hosenschlitzes aufzuknöpfen. Denn natürlich ist er so ein Knopfverschluß-Typ. Ihr beiden seid noch immer ungefähr drei Meter voneinander entfernt. Du faltest dein Hemd auseinander, versuchst, die Linie des ausgeschnittenen Kleides nachzubilden, das du für die Halskette tragen solltest, aber als du an dir herabschaust, siehst du, daß du eigentlich noch einen weiteren Knopf öffnen müßtest, und du wirfst ihm einen Blick zu – ist er zu demselben Schluß gekommen? O nein, ja! Er schüttelt den Kopf. Er sagt: ‹Ich glaube, Sie müßten doch noch einen aufmachen.› Also knöpfst du noch einen Knopf auf, und als Antwort darauf knöpft er den letzten Knopf seines Hosenschlitzes auf. Er tut nichts, er greift nicht hinein, du würdest fast nicht merken, daß sein Hosenladen offensteht, hättest du nicht gesehen, daß er ihn soeben geöffnet hat. Oh, so ein unverfrorener Hund! Was hat er vor? Er nimmt die Halskette in beide Hände, an beiden Enden, und er schüttelt sie, womit er dir andeutet, daß du zu ihm kommen sollst, was du auch tust. Als du dicht vor ihm stehst, sagt er: ‹Ich denke, es geht leichter, wenn Sie sich umdrehen. Dann kann ich den Verschluß sehen.› Also drehst du dich um, und du siehst, wie sich die Halskette, deiner Hände Arbeit, ganz langsam vor deinem Gesicht herabsenkt, und du spürst, wie die baumeligen Glieder gerade so deine Haut berühren, und du versuchst, dein Hemd so zu halten, daß es nicht dazwischengerät, doch anstatt den Verschluß einschnappen zu lassen, senkt er die Halskette weiter herab und läßt sie auf deine Brüste runtergleiten, und du hörst, wie er gedankenversunken sagt: ‹Hmm, nein, ich finde, Sie müßten das Hemd doch ganz ausziehen, damit ich die Halskette beurteilen kann. Die grünen und schwarzen Sterne beißen sich mit den Steinen.› Also knöpfst du das Hemd ganz auf und läßt es von den Armen herabfallen. Du trägst so ein schwarzes Baumwollfähnchen mit sehr dünnen Schulterträgern. Ganz sacht zieht er dein Schmuckstück wieder hoch, an dich heran, und endlich befestigt er es, wobei er die Enden von deinem Hals weghält, so daß seine Hände dich kaum berühren. Du schaust darauf hinab. Es ist schwer zu sagen, aber du findest, es sieht irgendwie schön aus. Deine Nippel zeichnen sich durch den schwarzen Stoff ab. Er ist stumm da hinter dir. Du sagst: ‹Möchten Sie es denn nicht sehen?› Aber er sagt: ‹Moment, eines möchte ich noch machen.› Und du hörst, wie der Tritthocker leicht über den Fußboden scharrt, und du hörst seine Schuhe auf den Stufen, und dann hörst du ein Rascheln, und dann ein sehr leises rhythmisches Geräusch, das Geräusch seines Jackettärmels, wie er wiederholt mit dem Jackett in Kontakt kommt, und während sich die Geschwindigkeit des Rhythmus leicht steigert, hörst du ab und an

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