Vox
so eine Art Plick oder Klick, ein kleines nasses Geräusch, und du weißt genau, was er macht, und du hörst seine Stimme ein wenig angestrengt sagen: ‹Ich glaube, jetzt bin ich soweit, es mir anzusehen.› Und du drehst dich um, und da steht er auf der obersten Stufe des kleinen Trittschemels, er hat Schwanz und Eier aus der Hose gezogen, und mit jedem Zug an seinem Schwanz kannst du sehen, wie die Haut um seine Eier sich leicht spannt. Hat dieser Typ sie noch alle? Und du faßt dich mit beiden Händen an den Schultern, und du ziehst die Träger deines schwarzen T-Shirts herunter, und du ziehst es dir herunter bis zur Taille, und da sind deine Brüste, deine Nannis, und du hebst sie, so daß jeder der beiden seitlichen Steine deiner Halskette einen Nippel berührt, und indem du deine Brüste hin und her bewegst, bewegst du auch deine Nippel, die hart sind, unter den beiden kühlen baumelnden Steinen hin und her, und du siehst, wie er immer schneller wichst, langsam bekommt er diesen Gleich-komm-ich-Ausdruck, und du lächelst ihn an und trittst noch einen Schritt näher, so daß deine Brüste und deine silberne Halskette und dein Schlüsselbein für ihn bereit sind, und dann schaust du ihn geradeheraus an und sagst: ‹Na, was meinen Sie? Gefällt sie Ihnen? Wie Sie sehen, ist sie wirklich etwas für abends.› Und dann wichst er sehr schnell, er geht leicht in die Knie und macht ‹Ooh!›, und dann kommt er und sudelt dir voll über deine Kunst.»
Eine Pause trat ein. Sie sagte: «Kauft er die Halskette, oder nimmt er bloß seine reparierte Gabel und geht nach Hause?»
«Ich weiß nicht. Vermutlich nimmt er das Papiertuch, in das er seine Gabel eingewickelt hatte, wischt dich damit ab und auch deine Halskette und kauft sie dann und schenkt sie dir.»
«Das ist gut. Offenbar ist er einer von der anständigen Sorte. Vielleicht ein wenig überstürzt. Ähm – entschuldigst du mich einen Augenblick?»
«Klar.»
«Ich will nur – mein Mund ist trocken – ich möchte noch ein bißchen –»
«Klar», sagte er.
Eine lange Pause trat ein. Sie kam zurück.
«Komisch, daß du aus mir so eine Kunsthandwerkstante machst», sagte sie.
«Nicht aggressiv Kunsthandwerk. Bist du so eine?»
«Hm, nein. Eigentlich nicht, glaube ich. Hast du einen Pferdeschwanz?» fragte sie.
«Nein.»
«Oder riechst du ein bißchen altväterlich?»
«Ich glaube, das wäre nicht der richtige Ausdruck.»
«Wie du wohl riechst?»
«Man hat mir mal gesagt, ich rieche wie ein Conte-Stift», sagte er.
«Hm.»
«Oder es hieß wohl, ich rieche, wie ein Conte-Stift riechen würde, wenn er riechen würde.»
«Aha, gut zu wissen», sagte sie. «Natürlich habe ich keine Ahnung, wovon du sprichst. Nein, aber weißt du, woran mich deine Geschichte erinnert hat, als ich gerade in der Küche war?»
«An was?»
«Ich war mal mit meiner Mutter in Rom in einem Museum, und wir kamen an einer Statue vorbei, mit lauter solchen Verfärbungen daran, eine hübsche Frauenstatue, und meine Mutter deutete auf so eine fleckige Stelle und sagte kopfschüttelnd: ‹Siehst du? Sie ist so realistisch, daß die Männer glauben, sie müßten…› Sie führte es nicht weiter aus. Und ich weiß immer noch nicht, ob sie es ernst meinte oder nicht. Ich war – ich schätze, ich war achtzehn. Ich dachte, oh, okay, in den italienischen Kirchen nutzen die Leute die Zehen der Papststatuen ab, weil sie sie so viel anfassen, und in den italienischen Museen kommen die Männer eben auf Frauenstatuen.»
«Ja», sagte er. «Ich glaube, ich erinnere mich, auf diese Statue gekommen zu sein. Aber es ist alles verschwommen. Es waren so viele Statuen damals.»
«Reist du gern, wie man so schön sagt?» fragte sie.
«Du meinst, ins Flugzeug steigen und irgendwohin zur Erholung fliegen? Nein. Ich war noch nie in Rom. Ich gebe mein Urlaubsgeld für wichtigere Dinge aus.»
«Wie dieses Telefongespräch.»
«Genau. Aber jetzt sag, als deine Mutter dich auf diese Statue aufmerksam gemacht hat, war das denn ein bißchen erregend?»
«Ich glaube eigentlich nicht», sagte sie. «Ich fand es nur interessant, ein interessantes sexuelles Faktum, wie etwas bei Ripley’s. Und übrigens, um noch kurz auf deine Geschichte zurückzukommen, ich trage kein schwarzes Unterhemd unter meinem Hemd.»
«Was trägst du denn unter deinem Hemd?»
«Einen BH.»
«Was für einen BH?»
«Einen 0815-BH. Einen normalen weißen BH-BH.»
«Oooo!»
«Er ist beim Waschen ein bißchen eingelaufen,
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