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Vox

Vox

Titel: Vox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baker
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stöhnen hören. Ich merkte, wie ich allmählich kam, und ich ließ mir den Mund voll Wasser laufen, und ich dachte an die Männer auf der Autobahn, die hörten, wie ich mir den Mund voll Wasser laufen ließ, und als ich dann kam, spuckte ich das Wasser aus, so daß es sich vom Kinn über mich ergoß, das mache ich meistens so, und ich sagte, und das war jetzt nicht theatralisch, das kam von Herzen, ich sagte: ‹ Oh, schießt ab, schießt ab, ihr Schwanzlutscher!› Wahrscheinlich war ich in meiner Ekstase ein bißchen durcheinander.»
    «Völlig verständlich. Und dann hast du also heute abend angerufen…»
    «Ich glaube, ich hab heute abend aus demselben Drang heraus angerufen, wegen der Vorstellung, daß fünf oder sechs Männer hören würden, wie ich komme, als wäre meine Stimme so ein Etwas, so eine entleibte Gestalt, irgendwo dort draußen, und wenn sie stöhnten, dann würden sie sie mit ihrem Gestöhne überlagern und in gewisser Weise darauf kommen, und die Vorstellung reizte mich, aber dann, als ich tatsächlich anrief, war es in Wirklichkeit so, daß die Männer ziemlich nervten, entweder waren sie passiv und wollten, daß ich sie unterhalte, oder sie kamen mit lauter Wie-sind-deine-Maße-Fragen an, und so war ich eine Weile still, und dann hörte ich deine Stimme und mochte sie.»
    «Danke. Deine ist nämlich auch schön. Sehr weich.»
    «Danke. Ich hab sie erst gestern wachsen lassen. Sollen wir, was meinst du, sollen wir vielleicht bald kommen?»
    «Ja. Du hast völlig recht. Bist du nackt?»
    «Sekunde. Ja, jetzt bin ich offiziell nackt, bis auf den BH.»
    «Sind deine Beine gespreizt?»
    «Meine Zehen klammern sich an den Rand des Couchtischs.»
    «Berührst du mit der rechten Hand deine Klitoris?»
    «Ganz schön unverschämt! Aber ja, die Antwort lautet ja. Sie ist sogar zwischen meinen beiden Zeigefingern eingeklemmt, einer links, der andere rechts davon.»
    «Schön. Du machst mit deinen Zeigefingern, wonach dir ist, und ich erzähl dir von einem Sensorgerät, das ich besitze. Was kann es, es kann nicht lauschen, es kann keine Töne empfangen, es meldet einfach die Nähe einer intelligenten fiedelnden Frau. Es sieht aus wie eine antike Taschenuhr, es ist golden, hat einen Deckel, aber wenn man es aufmacht, ist da statt des Zifferblatts so eine rätselhafte Flüssigkeit, so eine ganz spezielle Flüssigkeit, die in verschiedenen Farben aufleuchtet, wenn die richtigen Bedingungen gegeben sind, die Gründe dafür liegen im unklaren, außer daß natürlich eine masturbierende Frau ein so bedeutsames Ereignis im physischen Universum ist, daß, wenn es stattfindet, elementare Beziehungen in der Materie betroffen sind, und in der Flüssigkeit gibt es so eine Art Ströme, die langsam in eine bestimmte Richtung fließen, wie Kraftlinien, was einem gewisse Hinweise darauf gibt, woher die Masturbationssignale kommen, wenngleich es jahrelanger Übung bedarf und natürlich auch einer Menge angeborener Fertigkeiten, um zu lernen, wie man die Flüssigkeit korrekt liest. Es heißt bionischer Mmmm-Detektor, wie du dir vielleicht schon gedacht hast. Ich fahre also eines Abends so um zehn Uhr den Expressway einer Stadt im Osten entlang, in meinem Mittelklasse-Mietwagen, meinem Ford Topaz, das Radio läuft, ein Oldieklassiker-Sender, gerade kommt ‹Ain’t Nobody›, und ich fahre einfach so rum, und wie gewöhnlich liegt neben mir auf dem Sitz mein Mmmm-Detektor, der Deckel ist offen, doch die Flüssigkeit ist dunkel, und dann fange ich an, durch ein Wohngebiet zu kurven, sehr dicht an den Häusern zu beiden Seiten entlang, und ich werfe einen Blick auf den Sitz neben mir, und, mein Gott, ich empfange ein sehr starkes Signal, ich kriege Wellenmuster, wie ich sie noch nie gesehen habe, von ganz nah, von rechts, und ich recke den Hals und erblicke ein erleuchtetes Fenster, und ich weiß, dahinter bist du dabei, fängst du gerade an. Meine jahrelange Übung im Ablesen der Fließmuster auf der Uhr sagt mir, daß das nun etwas ganz Besonderes ist, etwas, das ich mir nicht entgehen lassen darf, und so drehe ich abrupt mit der flachen Hand das Lenkrad, biege auf die Ausfahrtrampe und düse durch die schmalen Straßen zurück, fluche auf die ganzen Einbahnstraßenschilder, und als ich an die Tür komme, aus der die Mmmm-Kräfte fließen, parke ich an einer Stelle, wo mir ein Knöllchen sicher ist, und ich stelle die Warnblinkanlage an und trete in den Hauseingang. Da ist eine Reihe Knöpfe mit Namen daneben: Ich halte

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