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Vox

Vox

Titel: Vox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baker
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nicht.›»
    «‹Was können Sie nicht?›»
    «‹Ich kann es nicht. Ich kann Ihnen nichts vormachen.› Und ich gestehe dir, daß ich gelogen habe, daß mein Wagen in Ordnung ist, daß ich auf dem Expressway fuhr und so eine höchst ungewöhnliche, wenn nicht gar einzigartige Anzeige auf meinem Mmmm-Sensor oder Mmmm-Detektor, wie ich ihn eben nenne, hatte, und ich ziehe ihn aus der Tasche und zeige ihn dir, und zögernd erkläre ich, daß er, ähm, die Fließströme von intelligenten, ähm, masturbierenden Frauen empfängt, und ich zeige dir, wie er leuchtet, und ich deute auf die welligen Fließlinien, wie sie sich zu dir hinbewegen, und ich sage: ‹Jetzt sind sie etwas schwächer, aber eindeutig noch immer vorhanden, und sie sehen ganz toll aus. Mal sehen, was passiert, wenn ich folgendes mache.› Und ich gehe ganz nah an dich ran, damit du den Mmmm-Detektor sehen kannst, wie ich ihn ungefähr 30 Zentimeter von deinem Gesicht entfernt halte, und dann gehe ich weiter runter damit und bewege ihn langsam ein paar Zentimeter vor jeder Brust, und das Muster macht komplizierte Veränderungen durch. Und ich sage: ‹Aber wie Sie vielleicht sehen können, bekomme ich noch andere Anzeigen, Interferenzerscheinungen›, und ich halte das Ding hoch und gehe langsam zu den Wänden deines Flurs, wo durch die Farbe schwach ein ländliches Muster zu sehen ist, und ich sage: ‹Die Wände zum Beispiel, sehr merkwürdig›, und ich schüttle perplex den Kopf, und dann folge ich den Fließlinien zu einer Schublade in der Küche, die voller Silber ist – sehr seltsam –, und ich folge ihnen ins Bad, und du kommst hinterher, und ich beuge mich in die Dusche und führe den Mmmm-Detektor über die Anschlüsse, den Abfluß, die Shampooflaschen – wunderschöne Farbveränderungen und Fließwellenkonvergenzen –, und ich schüttle den Kopf und sage: ‹Mann, so was Intensives hab ich ja noch nie gesehen›, und dann lasse ich mich von ihm ins Schlafzimmer führen, und du kommst hinterher, und ich sage: ‹Wow, sehr hohe Fließlevels hier drin›, und ich führe ihn über deinen Chenilleüberwurf und sage: ‹Ihre Füße müssen hier und hier gewesen sein›, wobei ich auf zwei recht weit auseinanderliegende Stellen auf dem Bett zeige, und ich weiß, alles, was ich da mache, ist dreist, ist wirklich unentschuldbar, aber irgendwie bist du neugierig, und ich gebe ja auch nur Fakten wieder, und ich spüre, wie du das alles willst, und ich drücke den Mmmm-Detektor ins Kissen und fasse drunter und entdecke dein auseinanderfallendes Forum, und ich setze mich aufs Bett und blättre es langsam durch, wobei ich das Gerät an jede Seite halte, bis ich zu einer bestimmten Seite komme, und ich beobachte den Sensor sehr genau, halte ihn dann nahe an deinen Hosenknopf und befrage ihn wieder, und lächelnd schaue ich auf, und ich halte dir die Zeitschrift hin, zeige auf eine Stelle auf der Seite und sage: ‹Diesen Satz haben Sie gelesen, genau den Teil des Satzes da, als ich bei Ihnen klingelte.›»
    «Und ich», sagte sie, «ich nehme das Forum und lese, worauf du zeigst, und du hast es ziemlich gut getroffen, es ist zwar nicht genau die richtige Stelle, aber immerhin hast du den richtigen Absatz erwischt. Und ich weiß nicht recht, was ich machen soll. Eigentlich sollte ich die Bullen rufen, weil du offenbar diese ganzen Sachen von mir weißt, aber andererseits, da stehst du, und ich bin da unten noch ganz angeschwollen, und du hast einen gewissen Charme und eine faszinierende Taschenuhr, also biete ich dir einen, was biete ich dir denn an? Einen trockenen Vermouth mit Eis. Und du nimmst ihn.»
    «Und ob», sagte er, «und jetzt sitze ich auf einem Sessel, als du mit den Gläsern auf mich zukommst, so eine Art niedriger Sessel, und ich habe auf eher unschuldige Art die Beine weit gespreizt, und ich staube die Fläche des Sessels zwischen meinen Beinen ab, womit ich andeuten will, daß du da problemlos sitzen und dich mit dem Rücken an mich lehnen könntest, wenn du wolltest, und tatsächlich drehst du dich um und setzt dich dahin, aber du lehnst dich nicht zurück, du beugst dich vor, und daher habe ich deinen warmen, mit einem weiten blauen Hemdstoff bedeckten Rücken vor mir, ein wahres Wunder von einem Rücken, und ich nehme einen Schluck aus dem Glas und stelle es auf den Tisch, auf eine Serviette, damit es keinen Ring macht, und ich lange hoch und knipse die Tischlampe aus, damit es ein wenig dunkler ist, und ich schließe die Augen,

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