Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vox

Vox

Titel: Vox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baker
Vom Netzwerk:
macht doch nichts, ich geh einfach nach Hause und nehm die Sache selber in die Hand, kein Problem›, und er sagte, ‹aber deine Wanne, die ist doch jetzt ganz schmutzig. Sag, ich soll sie saubermachen, und ich tu’s.› Ich sagte: ‹Ach, mach dir darüber keine Sorgen, das ist doch bloß Öl, nichts weiter.› Aber er war schon auf seiner ganz eigenen Schiene, und er sagte: ‹Stimmt schon, ist bloß Öl, aber ich muß doch sagen, die Wanne ist auch so nicht gerade sauber.› Ich sagte: ‹Nein nein nein, untersteh dich, bitte.› Er nahm ein altes Rescue-Pad, das in einer Ecke lag, hielt es hoch und sagte: ‹Also, nun sag schon, ich soll deine Wanne saubermachen.› Da steht er nun, ein Patentanwalt ohne Hose, halbsteif, in meinem Danger-Mouse-T-Shirt, und hält mit wild entschlossenem Gesichtsausdruck das winzige eingerollte grüne Rescue-Pad hoch. Er wollte meine Wanne saubermachen. Ich sagte: ‹Also gut, prima. Nur zu. Klar.› Er wollte ein bißchen Ajax haben, also holte ich ihm welches aus der Küche, dazu einen Klappstuhl, damit ich mich setzen und ihm zusehen konnte. Na, und dieser Lawrence erwies sich als ein richtig tierisches Scheuergenie. Er reicht mir meine Shampooflaschen, eine nach der anderen. Jetzt ist meine Wanne richtig nackt! Er hockt sich rein, so daß seine Eier praktisch in der riesigen Ölträne da auf dem Boden wippen, und er nimmt das Ajax, und er klopft die Öffnung an den Wannenrand, rundherum, so daß ganze Vorhänge aus hellblauem Pulver an den Seiten runterrieseln, so eine Art Polarlicht-Effekt, und dann befeuchtet er sein Rescue-Pad und fängt an zu scheuern und zu scheuern, jede Rundung, jede Fuge, so viel zum Thema Kreisbewegungen, mein Gott! Er putzte die Stelle, wo die Shampooflaschen gewesen waren und die ich einfach zum Schimmelhimmel erklärt hatte, da ging er einfach drüber, grrr, grrr, und verdrehte und quetschte den kleinen Schwamm. Nicht daß meine Wanne schmuddelig wäre, mitnichten, sie funkelt nur eben nicht grade, und es riecht schon ein bißchen streng nach Schimmel oder so was entfernt Biologischem, was ich natürlich mag, weil es inzwischen so eng mit meiner privaten Duschtätigkeit verbunden ist. Aber da sah ich nun diesem Typen in meiner Dusche zu! Er nahm den Water-Pik-Massagekopf ab und spülte die Stellen, die er schon fertig hatte, und dann fing er an, das ganze Öl mit heißem Wasser in den Abfluß zu scheuchen, und das Öl und das Ajax hatten sich verbunden und so ein gräßliches Zeug gebildet, erst wie eine Mehlschwitze, und dann, als noch das Wasser dazukam, wurde es so ein gelblicher Schaum, der ihn aber nicht schreckte, er wurde fertig damit. Und dann schrubbte er sich zu den Armaturen vor, wobei er sich großzügig mit dem Ajax bediente, abwechselnd mit heißem Wasser. Er sagte: ‹Du machst dir doch keine Sorgen von wegen Kratzern, oder?› Ich sagte nein. Und so knarzte er um den Kaltwasserhahn, und er knarzte um den Warmwasserhahn, und besonders heftig umkreiste er das klittige Dings, mit dem man den Abfluß auf- und zumacht, und als dann der ganze Rest der Wanne geradezu schimmerte, nahm er sich den Abfluß selber vor – er legte das Filterdings daneben und fuhr tief mit zwei Fingern rein, und er zog so ein widerliches Schleimmedaillon hervor und pflatschte es an die Seitenwand der Wanne, und dann nahm er sich den Abfluß richtig vor, immer rundherum um den Chromring und dann tiefer, bis runter zu den Querstangen, zu denen ich noch nie vorgedrungen war, er rieb mit dem Schrubbschwamm darin herum, grrr, mehr Ajax, mehr Kreisbewegungen, mehr heißes Wasser. Ich war hin und weg!»
    «Kann ich mir vorstellen.»
    «Dann hielt ich ihm den Mülleimer hin, und er warf den Abflußschleim und das Rescue-Pad hinein, und er spülte sich die Hände ab, stand auf und fing mitten in der frischgeputzten Wanne an, sich den Schwanz und da, wo ein wenig Öl hingekommen war, die Beine abzuspülen, und ich sah zu, wie das Wasser an ihm runterlief, ich sah zu, wie die gleichmäßige Gischt aus dem Duschkopf in seiner Hand all die Haare an seinen Beinen in perfekte Reihen legte, wie ideales Erntegut, und er war ziemlich behaart, und so streifte ich Shorts und Slip ab, setzte mich ans andere Ende der Wanne und stützte den linken Fuß an einem Waschlappenhaken ab, und dann hängte ich das rechte Bein über den Rand der Wanne, so daß ich weit offenstand, und ich sagte: ‹Ich bin auch ein bißchen siffig, mach’s mir›, und er fing an, mit dem Wasser auf meinen

Weitere Kostenlose Bücher