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Wächter der Macht 01 - Intrigen

Wächter der Macht 01 - Intrigen

Titel: Wächter der Macht 01 - Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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schlafen.«
    Der Geiselnehmer schwang herum, um seine Gefangenen zu mustern. Dabei schien er das Gewicht des Mannes, der auf seinen Rücken geschnallt war, nicht einmal zu spüren. Die Jedi erhaschten einen Blick auf diese Geisel, einen kahl werdenden Mann mit Furcht im Gesicht, bevor der Geiselnehmer wieder herumwirbelte, um sie anzusehen. »Sie haben sich gelangweilt«, sagte der Geiselnehmer. »Warum wären sie sonst hier? Jetzt langweilen sie sich nicht mehr. Sie werden für den Rest ihres Lebens von diesem Tag erzählen können. Ich tue ihnen einen Gefallen. Ich erlaube ihnen, sich im Glänze meiner vergänglichen Berühmtheit zu sonnen.«
    »Literaturkritiker«, sagte Nelani.
    Die Augenbrauen des Geiselnehmers schössen nach oben. »Um ehrlich zu sein, ich wurde tatsächlich literarisch ausgebildet. Genauer gesagt, in Literatursynchronisation. Das ist der Prozess, bei dem bekannte Geschichten, die auf verschiedenen Welten kursieren, miteinander verschmelzen und ihre archetypischen Charaktere vereinheitlicht werden, wenn die jeweiligen Planeten einer galaktischen Gemeinschaft beitreten. Also ist Literaturkritik durchaus Teil meines Berufs.«
    »Sie sehen mehr wie ein Profiringer aus«, sagte Ben.
    Der Geiselnehmer sah erfreut aus. »Das hätte ich vermutlich auch werden sollen. Dann hätte mein Leben mehr Freuden für mich bereit gehalten.«
    »Wie ist Ihr Name?«, fragte Jacen.
    »Ich bin Dr. Movac Arisster. Aus Lorrd-Stadt, Lehrstuhl an der Universität für Pangalaktische Kulturelle Studien.«
    »Ich bin Jacen. Das ist Nelani. und das ist Ben. Sie haben angedeutet, dass Sie mit Jedi sprechen wollen. Warum? Weil Ihnen das jemand vorgeschlagen hat?«
    »Ja.« Arisster schien unbekümmert darüber, dass Jacen sein Geheimnis erahnt hatte. »Das Bemerkenswerteste daran ist, wer es tat. Haben Sie jemals von Aayla Secura gehört?«
    Jacen nickte. Er war bei etlichen Gelegenheiten über diesen Namen gestolpert - bei seinen frühen Studien an der Jedi-Akademie und anschließend auf seinen Reisen zu Planeten, die er besucht hatte.
    Aber offensichtlich hatte Ben und Nelani den Namen noch nie gehört. Arisster wandte sich daher an sie. »Sie war eine
    Jedi-Meisterin, gegen Ende der Alten Republik. Angeblich wurde sie von Klontrupplern erschossen, wie so viele aus eurem Orden damals. Eine blaue Twi'lek, und Holos. die von ihr überdauert haben, zeigen, dass sie ein wunderschönes Gesicht hatte und von prächtiger Gestalt war. Nun. während ihrer Laufbahn diente sie den Leuten auf vielen Planeten und hat Eingang in die folkloristischen Überlieferungen mehrerer primitiver Kulturen gefunden, wo sie häufig mit örtlichen historischen Persönlichkeiten oder Göttinnen-Charakteren verschmolzen wurde.« Arisster verlor einen Moment lang die Konzentration und starrte in die Ferne. »Selbst heute noch schreiben gebildete Immigranten aus diesen Kulturen fiktive Werke über sie, einige davon erstaunlich lasziv.«
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Jedi zu. »Sagen Sie mir, Jacen, machen die Leute das auch mit Ihnen? Geschichten über Sie schreiben und Sie mit unwahrscheinlichen Liebespartnern verkuppeln?«
    Jacen ignorierte die Frage. »Aayla Secura hat Ihnen gesagt, dass Sie das hier machen sollen?«
    »Nein.« Arisster schüttelte so nachdrücklich den Kopf, dass es den Körper des Mannes gleich mit schüttelte, der an ihn geschnallt war. »Ich habe mich dazu entschlossen, dies hier zu tun. Dann kam Aayla Secura - oder besser: jemand in ihrer Gestalt - zu mir und schlug vor, dass ich die Jedi herkommen lassen solle, um mit ihnen zu reden.«
    Jacen bedachte ihn mit einem verwirrten Stirnrunzeln. »Zu welchem Zweck?«
    »Um Einlass in euren Geschichtskreislauf zu erhalten natürlich. Ich bin ein Niemand, und ich sterbe. In sechs Monaten wird unheilbarer Krebs, der vermutlich von einem Strahlungsleck verursacht wurde;, vor vielen Jahren auf einer
    Reise, und der meine Lungen und andere Organe befallen hat, mich umbringen. Niemand wird je von mir erfahren. Doch jetzt werde ich mir ein kleines bisschen literarischer Unsterblichkeit sichern, als Mann, als ganz normaler Menschenmann ohne irgendwelche kämpferischen Talente oder Macht-Fähigkeiten, der einen Jedi bezwungen hat.«
    Arisster lehnte sich dichter zu dem Transparistahl und starrte Jacen angespannt an. »Ich will Ihnen dafür danken, dass Sie hier sind. Ich bin sicher, Nelani ist eine fähige und loyale Jedi-Ritterin. aber sie ist nicht berühmt. Mit Jacen Solos

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