Wächter der Macht 01 - Intrigen
Lebensgeschichte verbunden zu sein, ist um so vieles besser.«
»Sie wollen mich bezwingen? Wie?«
»Indem ich Ihnen ein glückliches Ende verwehre.« Arissters Verhalten wandelte sich von heiter zu beinahe entschuldigend. »Dieser Apparat in meiner rechten Hand ist der Auslöser für die auf meinen Rücken geschnallte Bombe. Womit ich nicht Haxan hier meine, sondern echten Sprengstoff, der zwischen unseren Körpern klemmt. Wenn ich den Zünder loslasse, geht die Bombe hoch. Und falls Sie darüber nachdenken sollten, Ihre Jedi-Kräfte einzusetzen, um meine Hand zu packen. Nun. zu viel Druck, und sie geht ebenfalls hoch. Auch andere Dinge lassen sie hochgehen. Schlüsselworte, die ich vielleicht ausspreche. Ein zu langes Schweigen zwischen zwei Schlüsselwörtern. Ein Tastendruck auf einem Datenpad, oder eine Laserschaltung von Verbündeten, die diese Ereignisse womöglich verfolgen.«
»Berühmt zu sein, wird Ihnen nichts nützen, wenn Sie tot sind«, sagte Ben.
»Stimmt. Aber das ist etwas, was ich schon immer sein wollte, und ich werde in dem Wissen sterben, es erreicht zu haben. Ich werde so lange mit Ihnen reden, bis Sie davon überzeugt sind, dass man mich nicht aufhalten kann. Sie wurden Jedi-Gedankentricks einsetzen, von denen ich bereits weiß, dass ich dagegen immun bin, oder andere Techniken, die ebenfalls nicht funktionieren werden. Dann werde ich mich mitten zwischen diese Gruppe nasser, verängstigter, nach Fisch riechender Touristen werfen und mich in die Luft sprengen.«
»Das ist egoistisch«, sagte Nelani. »Auf zerstörerische, grausame Weise egoistisch.«
Arisster schnaubte amüsiert. »Alle Entscheidungen, die man trifft, sind egoistisch. Warum sind Sie eine Jedi geworden? Vermutlich aufgrund Ihres Verlangens, die Galaxis zu verbessern, was nichts anderes bedeutet, als dass Sie Leuten, die Ihre Ansichten nicht teilen, Ihre Sicht dessen aufzudrücken, was gut ist und was nicht.«
»Was. wenn ich verspreche, Sie berühmt zu machen?«, sagte Jacen. »Wenn ich Ihnen mein Wort darauf gebe? Sie könnten mich als so eine Art Helfer begleiten, und ich würde Sie in eine gefährliche Situation nach der anderen bringen. Glauben Sie mir, unter diesen Umständen würden Sie keine sechs Monate durchhalten, und womöglich täten Sie tatsächlich sogar etwas Gutes, bevor Sie sterben.«
Arisster sah ihn blinzelnd an, offensichtlich verdattert. »Daran hatte ich gar nicht gedacht. Aber. nein.«
»Warum nicht?«
»Nun, Sie könnten lügen. Jedi lügen. Außerdem könnte mich die Krankheit dahinraffen, bevor ich irgendwelche Gefechte miterlebt habe. Und drittens: Als Begleiter bin ich allenfalls eine Fußnote, und ich könnte ganz trivial vergessen werden. Auf diese Weise jedoch werde ich mit Ihrer Laufbahn fest verknüpft sein.«
»Ich verstehe.« Jacen verstummte, grübelnd.
Ben konnte spüren, wie in Jacen Bedauern und Feierlichkeit wuchsen. Sein Mentor unternahm nichts, um es zu verbergen, und durch die Macht strömten die Gefühle von ihm fort. Das machte Ben nervös, und er verschränkte die Arme wie gegen einen kalten Wind.
»Oh, bitte.« Arisster starrte Jacen tadelnd an. »Sie können doch noch nicht aufgegeben haben. Sie haben noch keine Tricks versucht - es sei denn, dieses Assistentenangebot war ein Trick -. und Sie haben noch nicht gebettelt.«
»Ich habe nicht aufgegeben«, sagte Jacen. In seiner Stimme lag eine leise Traurigkeit. »Könnte ich bitte mit Ihrer Geisel sprechen?«
»Natürlich.« Arisster drehte sich zuvorkommend um und wirbelte den anderen Mann herum, damit er die Jedi anschauen konnte. Der Mann war blass und sah aus, als wäre er drauf und dran, sich zu übergeben.
»Ihr Name ist Haxan?«, fragte Jacen.
»Ja, Serom Haxan.«
»Es tut mir sehr leid, Serom.« Jacen wich rückwärts von dem Aquarium zurück.
Ben und Nelani wichen ebenfalls zurück, hielten mit Jacen Schritt. »Was wirst du tun?«, fragte Nelani.
»Was ich tun muss.«
Sie waren ein halbes Dutzend Schritte weit bekommen, bevor Arisster es bemerkte. Er schwang herum, um sie anzuseilen. »Was machen Sie da?«, fragte er.
»Uns in - wie ich hoffe - sichere Entfernung bringen«, sagte Jacen.
Arisster stand einen langen Moment wie gelähmt da, lange genug, dass die Jedi ein weiteres halbes Dutzend Schritte rückwärts machen konnten. Dann wirbelte er herum, um auf die anderen Gefangenen zuzustürmen.
Jacen streckte seine geöffnete Hand aus und ballte sie zu einer Faust.
Arisster und Haxan verschwanden,
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