Wächter der Macht 01 - Intrigen
bedachte man die unglaubliche Kraft, die von hier aus kontrolliert wurde - sie bot einem mittelgroßen Team von Wissenschaftlern genügend Platz, darin zu arbeiten, aber die Zentrale von etwas so Gewaltigem hätte eigentlich riesig sein sollen, mit monumentalen Bildhauerkunstwerken, die jenen vergangenen Zeiten huldigten, in denen die Anlage in Betrieb genommen worden war. Stattdessen waren da Sitze und Reihen mit Lampen, Schaltern und Hebeln, ein senkrechter Steuerknüppel vor dem Hauptsessel - alles war exakt so, wie
er es beim letzten Mal gesehen hatte, Jahre zuvor.
Kurz vor Bens Geburt, um genau zu sein. Er holte einen eigentümlichen Datenchip aus einer Innentasche seiner Jedi-Robe hervor. Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Datenkarte, die in die Kartenleser von einer Milliarde Datenpads, Computer, hochmoderner Kommlinks oder FahrzeugKontrolltafeln gepasst hätte, die dahingehend ausgerüstet waren, die Speichergeräte zu scannen und nutzbar zu machen, hatte der Chip runde Enden und dornenartige, vorstehende Zacken aus Gold, die - soweit bekannt - nur in ein einziges Schloss in der gesamten Galaxis passten.
Aber wo war dieses Schloss? Jacen betrachtete die Reihen der Schalter und der Steuerelemente. Nichts schien zu dem Datenchip zu passen, nicht einmal auf dem speziellen Abschnitt der Steuerkonsole, wo man Jacen aufgetragen hatte, danach zu suchen. Er war sich der fernen Rufe draußen im Korridor bewusst. Anzeichen dafür, dass die corellianischen Sicherheitskräfte in seine Richtung stürmten, dass ihm bloß noch Sekunden blieben, um seine Mission zum Abschluss zu bringen.
Er schloss die Augen und sondierte die Umgebung mit Sinnen, die man nicht so einfach täuschen konnte.
Und er fand beinahe sofort, wonach er gesucht hatte -einen Steckplatz, der wie das umgekehrte vordere Ende seines Datenchips geformt war. Die Augen noch immer geschlossen, trat er vor. streckte die Hand mit dem Chip aus und spürte, wie er griff, bevor er in die Maschinerie unter der Oberfläche der Kontrolltafel gezogen wurde. Er ließ den Chip los und öffnete die Augen.
Die Tausende von Anzeigelampen in der Kammer erloschen, und die Geräusche von Rufen und heranstürmenden Füßen aus dem Korridor verstummte. Eine Frauenstimme verkündete: »Simulation beendet. Erfolgschancen bei geschätzten fünfundsiebzig Prozent.«
Jacen grinste säuerlich. Alles über einundfünfzig Prozent war für den Erfolg dieser Mission ausreichend - das bedeutete nämlich, dass eine von mehreren Methoden, die darauf abzielten, die Centerpoint-Station zu beschädigen oder zu zerstören, in Gang gesetzt worden war. Aber selbst fünfundsiebzig Prozent waren letztlich nicht gut genug: Das hieß, dass entweder er oder Ben gefallen waren. Einundfünfzig Prozent, und sie wären beide tot.
Ben trat in den Türrahmen und schritt sorgsam über den halbierten Körper des Droiden in der CorSic-Panzerung hinweg. Er rieb sich die Brust und schaute belämmert drein. »Betäubungsschüsse brennen ganz übel«, sagte er.
Jacen nickte. »Das sollte dich noch mehr anspornen, davon nicht getroffen zu werden.«
Die Wand hinter der Hauptkontrollkonsole glitt nach oben und enthüllte dahinter eine Kontrollkammer - mehrere Computerterminals, ein zentraler Stuhl mit vier Bildschirmen, die auf spindeldürren verstellbaren Ständern darum herum montiert waren. Der Mann im Stuhl - graubärtig, mit einigem Übergewicht - schenkte den beiden Jedi ein schwaches Lächeln. »Allmählich kriegt ihr es hin«, sagte er, die Stimme tief und polternd.
»Die Simulation schien gerade ziemlich einfach zu sein, Doktor Seyah.« Jacen deutete hinter sich. »Eine Wache in der letzten Kammer«
»Einfach?« Ben klang empört. »Die haben gut tausend Blasterschüsse auf uns abgefeuert!«
»Jacen hat recht«, sagte Dr. Seyah. »Diese war einfacher.
Einfacher, als den Zentrifugaldrift der Station wieder in Betrieb zu nehmen und die künstliche Schwerkraft dahingehend zu sabotieren, dass die Station durch die Gegendrehung in Stücke gerissen wird; einfacher, als die Koordinaten der Station in ihre eigenen Zielcomputer einzuspeisen und sie sich selbst zerstören zu lassen; einfacher, als einen Sternenzerstörer zu kapern und ihn in die Station krachen zu lassen.«
Bens Gesicht hellte sich auf. »Das haben wir bislang noch nicht probiert.«
»Und das werdet ihr auch nicht. Das ist keine Mission für Jedi, sondern für verrückte alte Flottenoffiziere.«
»Oh.« Bens Miene fiel in sich
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