Wächter der Macht 01 - Intrigen
überwacht und ausgewertet wurde - doch bislang waren gegen das zunehmend unabhängigere System keine der erwarteten Boykotts oder wirtschaftlichen Sanktionen verhängt worden.
Fakt: Immer mehr zivile Fachleute in Sachen corellianische Regierung, corellianisches Militär und corellianische Wirtschaft waren nicht zu erreichen; alle waren »im Urlaub«, vom Dienst freigestellt, in intergalaktischen Aufträgen unterwegs, die sich erst kürzlich ergeben hatten. Auf Experten auf jenen Welten, die sich mit Corellia zusammengeschlossen hatten, um sich gegen die GA zu stellen - wie beispielsweise Commenor oder Fondor -, traf das allerdings nicht zu.
Fakt: Firmenbesitz auf Corellia, der Pefederan Lloyn gehörte, der Vorsitzenden des GA-Finanzausschusses, waren kürzlich verkauft oder im Tausch gegen Besitztümer im Kuat-System gehandelt worden. Theoretisch hatte Lloyn, solange sie die Regierungsfinanzen des GA verwaltete, keine direkte Kontrolle über ihren eigenen Geschäftsbesitz; die hatte sie für die Dauer ihrer Zeit im Dienste der Regierung Handelsbevollmächtigten übertragen. Doch Han Solo vertraute nicht allzu besonders auf die Redlichkeit von Regierungsbeamten.
Das alles war nur eine repräsentative Zusammenstellung der Daten, die Han und Leia gefunden und in C-3POs neues Analyseprogramm geladen hatten. Sämtliche Fakten untermauerten Hans wachsende Überzeugung, dass hinsichtlich des Planetensystems, in dem er aufgewachsen war. irgendetwas Gravierendes passieren würde. In dieser Auffassung wurde er noch bestärkt, als C-3PO während einer ihrer Analysesitzungen im Wohnquartier der Solos sagte: »Allem Anschein nach ist Corellia drauf und dran, Dresche zu bekommen. Ah, ich glaube, das ist die bei Ihnen gebräuchliche
Umschreibung für diesen Vorgang.«
Han schnaubte gereizt, was den Protokolldroiden dazu brachte, sich zurückzulehnen, weg von ihm. »Versetzen dich deine neu gewonnen analytischen Fähigkeiten in die Lage, zu bestimmen, wie genau diese Dresche aussehen wird?«
»Oh, äh... nein. Sir. Um Ihnen in dieser Hinsicht eine nützliche Prognose anbieten zu können, müsste ich mit umfassenden militärischen Planungsprogrammen und entsprechenden Daten ausgestattet werden, was allerdings meine Primärfunktion als Protokolldroide beeinträchtigen würde. Schon allein die Speicheranforderungen würden mich dazu zwingen. Millionen von Sprachübersetzern und Tonfallinterpretierern zu löschen. Das wäre verheerend. Ich könnte sogar«, die Stimme des Droiden wurde leiser, »aggressiver werden.«
Leia verzog kleine Miene. »Das wäre ja schrecklich. In welcher Weise würde sich diese Aggressivität denn äußern? Würdest du Sicherheitsoffiziere erdrosseln und Kinder treten?«
»O nein, Herrin. Aber ich könnte. sarkastischer werden. Sogar verbal ausfallend.«
»Goldlöckchen, geh und hol uns etwas Kaf«. sagte Han.
»Ja, Sir.« Der Droide erhob sich. »Ich glaube, es wurde noch keiner gebraut. Hätten Sie gern Instant-Kaf?«
»Ungefähr genauso gern, wie ich eine Blasterwunde auf meiner Kniescheibe hätte. Mach dich vom Acker, und setz welchen auf!« Er wartete, bis C-3PO in der Küche war und sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Dann wandte er sich an seine Frau. »Also, was unternehmen wir. um zu verhindern, dass das passiert?«
Leia holte Luft, um ihm eine Antwort zu geben, hielt sie dann jedoch mehrere Sekunden lang zurück. Han sah sie neugierig an. Er war sich sicher, dass sie sich ihre Erwiderung zurechtlegte, aber sie war darin so erfahren, dass sie sich eine Rede normalerweise in dem Moment zusammenbastelte, in dem sie bereits anfing, sie vorzutragen. Diese Art Zögern war ungewöhnlich für sie.
»Vielleicht«, sagte sie schließlich, »wäre es am besten, sich da nicht einzumischen.« Sie bedachte ihn mit einem Blick, als würde sie erwarten, dass er sich in einen Rancor verwandeln und Amok laufen würde.
»Wir sollen nichts unternehmen?«, fragte er verblüfft.
»Han. was passiert, wenn Corellia weiter genau das macht, was es macht, und damit durchkommt, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen hätte?«
»Corellia wird wieder unabhängig.« Han zuckte mit den Schultern. »Und?«
»Und andere Welten würden Corellias Beispiel folgen.«
»Und?«
»Das wird die Allianz schwächen. Die Dinge würden dadurch. in Unordnung geraten. Es wird mehr Möglichkeiten des Verbrechens geben, Schwarzmärkte, Korruption.«
Ausnahmsweise brauchte Han ein paar Sekunden dafür, über seine Antwort
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