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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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zu einer Maschine mit organischen Teilen wird. Ich glaube, diese Schwelle habe ich überschritten. Und weißt du, was? Ich bin darüber nicht unglücklich.«
    »Ihr wollt Luke bestrafen, genauso wie wir Leia bestrafen wollen.«
    Lumiya beugte sich zu Alema hinüber und packte sie am Kragen, um ihr Gesicht dicht zu ihrem eigenen zu reißen, sodass sie nicht wegschauen konnte.
    »Luke scheint das ebenfalls zu denken, was ich erstaunlich überheblich finde.« Lag da ein wenig Angst in Alemas Augen? Manchmal war es interessant, selbst die Verrückte zu spielen. »Er glaubt, dass sich die Galaxis um ihn dreht, aber das glauben viele Männer von sich. Nein, mir fehlt meine Schönheit nicht, du Närrin, weil sie mittlerweile ohnehin längst verblasst wäre. Sobald ich begriffen hatte, dass meine Verletzungen mich davon befreit haben, mir Gedanken über solche Belanglosigkeiten zu machen, erkannte ich, dass ich eine Aufgabe habe, die nur ich erfüllen kann.« Sie verstärkte ihren Griff um den dünnen Stoff an Alemas Kehle. »Und diese Aufgabe ist beinahe vollendet. Wenn du mir also in irgendeiner Form in die Quere kommst, werde ich mich um dich kümmern, hast du verstanden?«
    Einen Moment lang verlor Alema diesen seltsam verrückten Gesichtsausdruck und sah wie eine gewöhnliche, zurechnungsfähige Person aus, die um ihr Leben fürchtet. Lumiya war sich nicht sicher, wie sie selbst in diesem Moment aussah, doch es schien zu funktionieren.
    »Wir werden ... Eure Wünsche respektieren«, sagte Alema gepresst.
    Lumiya beschloss. nicht näher darauf einzugehen, doch das erforderte einige Anstrengung. Sie hatte keine Zeit für solchen Blödsinn.
    »Tu dir selbst einen Gefallen«, sagte sie und ließ Alemas Klagen mit dem Rascheln von glattem Stoff, der über ihre Handschuhe fuhr, aus ihrem Griff gleiten. »Frag dich, was du abgesehen von der Tatsache, dass sie dich hässlich gemacht hat, sonst noch gegen Leia Solo hast. Falls es darüber hinaus nichts gibt, dann ist dein Streben nach Gleichgewicht reine Zeitverschwendung.«
    Alema blinzelte, als hätte sie eine Ohrfeige bekommen. Vielleicht war es das erste Mal, dass jemand ihr gegenüber das Wort hässlich gebraucht hatte. Das war sie nicht; sie war gar nichts. In einer Galaxis voller grundverschiedener Lebensformen konnte Lumiya nicht über Äußerlichkeiten urteilen, und das wollte sie auch gar nicht. Es war faszinierend, wie es den einstmals Schönen so viel schlechter erging als unbedeutenderen Sterblichen, wenn Alter und Entstellung sie einholten. Das alles war bloß eine Illusion. Die Millionen Spezies in der Galaxis stimmten ohnehin nicht darin überein, was Schönheit ausmachte.
    Doch Alema sah aus, als würde sie genau darüber nachdenken.
    »Wir wollen Euch nach wie vor dabei helfen, Euer Ziel zu erreichen.«
    »Gut«, sagte Lumiya. Die Art und Weise, wie Alema das Wort wir benutzte, nagte aus irgendeinem Grund an Lumiyas Geduldsfaden. Sie wusste, dass das ein Überbleibsel des Schwarmbewusstseins aus ihren Neunister-Tagen war, doch es stieß ihr sauer auf. »Denn wenn das, was du am meisten willst, Leia wehzutun ist, wird es ihr mehr Schmerz bereiten als alles andere, wenn du Jacen einfach mit dem weitermachen lässt, was er tun muss.«
    »Wollt Ihr Leia wehtun?«
    »Sie hat mir nichts getan, und ich hege keinerlei Gefühle für oder gegen sie. Möglicherweise gibt es da etwas, das du tun kannst, um mir zu helfen, etwas, worin du besser bist als jeder andere.« Appellier an ihre Eitelkeit, die ist groß genug. »Behalte Jacen für mich im Auge. Verdeckte Überwachung.«
    »Das werden wir, aber könnt Ihr ihn nicht jederzeit lokalisieren, wenn Ihr es wünscht?«
    »Nicht genau genug.« Lumiya mangelte es an der vollkommenen Sith-Fähigkeit, alle Teile des Puzzles zu sehen, jedes Element der Schlacht. Das blieb einem wahren Sith-Meister vorbehalten. Doch es war nicht nötig, dass sie durchblicken ließ, dass sie über weniger Kräfte verfügte, als Alema glaubte. »Ich habe nicht die Zeit, seine Bewegungen nachzuvollziehen, doch um seiner eigenen Sicherheit willen muss ich genau wissen, wo er sich zu jedem Zeitpunkt aufhält, besonders, wenn er Coruscant verlässt. Glaubst du, du schaffst das? Das ist eine schwierige, aber notwendige Aufgabe.« »Wir schaffen das.«
    »Und nimm nicht das Conqueror-Schiff. Ich werde dir ein weniger auffälliges beschaffen.«
    »Die orange Kugel?«
    »Nein.« Alema schien Gefallen an dem Sith-Gefährt zu finden. Vielleicht lag das

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