Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
auf die Meditationssphäre, und Lumiya fühlte, wie das Schiff zurückschreckte und dann irgendwie nachgab. Es wusste, dass Alema verkrüppelt war. Seine Pflicht war es, sich um seinen Piloten zu kümmern. Diese Neigung schien die Sphäre seltsam verständnisvoll gegenüber jenen zu machen, die Unterstützung brauchten.
    Lumiya seufzte leise. Das war das Letzte, was sie brauchte: ein Sith-Gefährt, das Mitleid mit einer verrückten Twi'lek-Schlampe hatte. Sie übermittelte dem Schiff ein deutliches Bild von Alema, wie die Twi'lek die Sphäre - das Gesicht vor irrer Wut verzerrt - gegen einen zerklüfteten Berg flog. Das Schiff verstand sofort, was sie damit sagen wollte. Alema zog die Hand weg, als habe sie sich verbrannt.
    »Das wäre hilfreich für uns alle«, sagte Lumiya vorsichtig, »sofern du es fürs Erste vermeidest, Jacen Solos Weg zu kreuzen. Es herrscht Krieg, weißt du?«
    »Wir haben unsere Aufgabe, und Ihr habt Eure. Unsere besteht darin, das Gleichgewicht für das wiederherzustellen, was die Solos uns angetan haben. Leia wird weiterhin versuchen, ihren kostbaren Sohn zurück zum Licht zu führen, und das bedeutet, dass er nach wie vor ein guter Köder für unsere Zwecke ist.«
    »Lass es mich anders ausdrücken«, sagte Lumiya freundlich und dirigierte sie auf die Türen zu. »Wenn du mir in die Quere kommst, töte ich dich.«
    .Alema schenkte ihr ein merkwürdiges, schiefes Lächeln, ließ jedoch zu, dass sie in die Wohnquartiere geführt wurde.
    »Wisst Ihr, mit wem Ihr es zu tun habt ?«, fragte Alema.
    Lumiya sondierte erneut Alemas Präsenz. Sie fühlte sich an wie Splitter von zerbrochenem Glas in ihrem Mund, fremdartiger als jedes andere Wesen, dem sie jemals begegnet war. Sie war schon früher in den Verstand von Verrückten vorgedrungen. aber keiner davon war ein Jedi gewesen oder so verblendet. Es war beinahe beängstigend. Am beunruhigendsten war dieses Gefühl von uns. Sie fand es schwierig, sich ihren Weg durch die Schwarmbewusstseins-elemente und die zerstückelte Persönlichkeit eines einzigen Lebewesens zu bahnen.
    »Ja, das weiß ich«, sagte Lumiya. »Und ich werde dich trotzdem töten, wenn diese Fehde größere Pläne ruiniert. Später wirst du die Zeit für deine Rache haben. Funk mir bei meinem Vorhaben dazwischen, und ich bringe die Solos eigenhändig um, und dann wirst du dein Gleichgewicht niemals erlangen.« Lumiya senkte die Stimme zu einem besänftigenden Flüstern. »Und du weißt, dass ich dazu imstande bin, nicht wahr?«
    Scheinbar unbeeindruckt schaute sich Alema in Lumiyas Quartier um. Da sie den Großteil ihrer notwendigen Besitztümer zu dem sicheren Haus auf Coruscant gebracht hatte - oder jedenfalls zu ihrem letzten Wohnort waren die Räume nur noch spärlich möbliert, abgesehen von den Gerätschaften, die sie brauchte, um ihre kybernetischen Prothesen zu warten, und grundlegender Dinge für einen kurzen Aufenthalt. Alema sah aus wie jemand, der eine Wohnung abschätzt und sich überlegt, ob er sie kaufen soll oder nicht.
    »Nein, du kannst hier nicht bleiben«, sagte Lumiya. Sie verfügte über keine telepathischen Fähigkeiten, doch sie erkannte Alemas besitzergreifenden Blick. Sie musste Alema im Auge behalten: Sie war so fixiert und abgebrüht, dass sie ihr vielleicht - nur vielleicht - einen Hydrospanner zwischen die Beine warf, und das war ein Risiko, das Lumiya nicht eingehen wollte. Es stand zu viel auf dem Spiel, der Moment der Entscheidung stand zu dicht bevor.
    Wenn ich vernünftig wäre, würde ich sie jetzt töten, bevor sie zu einem zu großen Problem wird. Aber...
    Solange wie ihr Wahnsinn nicht zu unkontrollierbar wurde, hatte Alema immer noch ihren Nutzen.
    »Ihr versteht etwas von Rache«, sagte Alema. Sie nahm auf einem Sofa Platz, ein Arm auffällig schlaff, und einen Moment lang runzelte sie launisch die Stirn. »Luke Skywalker hat unser Leben zerstört. Er hat auch Euch mit Narben gezeichnet.«
    »Oh, mit viel mehr als bloß Narben.« Lumiya zog den Schleier von ihrem Gesicht und ließ Alema ihren schwer in Mitleidenschaft gezogenen Kiefer sehen. Dann stellte sie einen Stiefel auf einen Stuhl, holte eine Vibroklinge hervor und rammte sie sich in ihren Oberschenkel. Ein metallisches Kratzen war zu hören. Alemas Miene zeigte angemessene Überraschung.
    »Um ehrlich zu sein, bin ich mehr Maschine als organisch«, fuhr Lumiya fort. »Ich denke, es gibt einen Punkt, an dem eine Frau aufhört, ein Mensch mit kybernetischen Implantaten zu sein, und

Weitere Kostenlose Bücher