Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
töten.
    Hätte die Macht die Dinge klarer gemacht, detailliert erklärt.
    was er zu tun hatte - geh hierhin, töte diesen da, rezitiere das dann wäre es vielleicht einfacher gewesen. Es war das Nichtwissen , das unerträglich war; nicht zu wissen, ob er zu viel in die ungewissen Interpretationen geknoteter Quasten hineinlas, in Lumiyas vage Erklärungen oder in die Parallelen zwischen sich und seinem Großvater, die womöglich nicht einmal wirklich existierten. Er wusste besser als alles andere, dass es sein Schicksal war, ein Sith-Lord zu sein, doch es war diese letzte Prüfung, die ihn in qualvolle Unruhe stürzte.
    Was, wenn ich mich irre? Was, wenn Lumiya sich irrt? Was, wenn ich überhaupt niemanden töten muss, und ich töte Ben, weil ich irgendeine dämliche Prophezeiung nicht richtig deuten konnte?
    Die Prophezeiung besagte: Er wird seine Liebe unsterblich machen.
    Sie sagte auch noch eine Menge anderer Dinge, wie etwa, dass er sich ein Haustier nehmen würde. Er hatte immer noch nichts Flauschiges, Schuppiges oder Gefiedertes in seinem Gefolge, und das auf den treuen Korporal Lekauf zu beziehen, der ihm ebenso selbstlos diente, wie er seinen Großvater Vader gedient hatte, ging eindeutig zu weit.
    Unsterblich machen muss nicht töten bedeuten.
    Aber er hatte keine Ahnung, was es sonst heißen sollte. Das war das Schlimmste an den Lehren der Sith. Es gab nicht bloß zwei Deutungsmöglichkeiten für alles, sondern drei, vier, fünf...
    Also streben allein die Sith nach dem Absoluten, was, Obi-Wan? Das hast du zu Vader gesagt, oder zumindest behauptet Lumiya das. Du Lügner. Die Sith streben nach allem anderen als dem Absoluten, weil...
    Weil das Leben nun einmal so war. Eine Million Entscheidungen mussten getroffen werden, von denen man mit jeder einzelnen leben musste und jede den Mut der Überzeugung erforderte.
    Bloß einen Hinweis. Woran werde ich es erkennen ? Wie wird das Zeichen aussehen ?
    Auch Lumiya wusste es nicht, oder falls sie es tat, würde er ihr nicht zuhören. Genug der Spielchen, genug des Rätselratens.
    Ich halte nach Zeichen und Omen Ausschau wie ein Ryn-Wahr- sager. Es muss rationaler sein als das.
    Das war es auch.
    Bens Bemerkung bei der Unterhaltung, die sie eben erst beendet hatten, kam ihm in den Sinn.
    Ein Offizier muss Entscheidungen treffen, die Leben kosten.
    Das sei zum Wohle der Mehrheit, hatte er gesagt. Und wenn sich Ben mit diesem Gedanken abfinden konnte, dann musste Jacen das ebenfalls.
    Er dachte darüber nach, aktivierte die Sicherheitsschlösser an den Türen des Besprechungsraums und setzte sich in eine Ecke, den Kopf auf die Knie gelegt .
    Als er sein Gesicht in den Händen vergrub, merkte er. dass es feucht von Tränen war.

5. Kapitel
    Das hauptsächliche Hindernis, die Galaktische Allianz zur Vernunft zu bringen, ist Jacen Solo. Erführt Staatschef Omas an der Nase herum, und er macht Admiralin Niathal zu einer schlimmen Gegnerin, weil er sie in ihren Kurz-knapp-katastrophal-Neigungen ermutigt. Würde man ihn aus dem Weg schaffen, würde sich die Lage hinreichend genug beruhigen, dass wir Omas ausmanövrieren könnten. Ich glaube, ich sollte ein Von-Staatsmann-zu-Staatsmann-Gespräch mit ihm führen - unter vier Augen.
    Dur Gejjen, Corellianischer Premierminister,
    während einer privaten Unterredung
XJ7 DER GALAKTISCHEN ALLIANZ, IM NEUTRALEN
RAUM ZWISCHEN CORELLIA UND CORUSCANT
    Mara fragte sich, ob sie sich damit aufhalten sollte, Jacen eine Nachricht zu schicken, um ihm zu erklären, warum sie sich einen XJ7 hatte nehmen müssen.
    Hör mal, Jacen, die Sache sieht so aus: Seit Lumiya aufgetaucht ist, hast du dich in einen Schlägertypen verwandelt, und die Hexe versucht, meinen Sohn zu töten, also wie wär's damit, wenn ich das tue, was ich am besten kann, und sie zu unser aller Wohl umbringe?
    Es wäre ihr eine Freude gewesen, das zu ihm zu sagen. Doch sie wusste immer noch nicht, wer Lumiyas Komplizen innerhalb der GGA waren, und Jacen mochte es gar nicht, wenn man Zweifel an seiner ach so wertvollen Geheimpolizei hegte. Er war keine Hilfe gewesen. Er schien nicht einmal zu glauben, dass Mara und Luke überzeugende Beweise für Lumiyas Verbindungen zur GGA gefunden hatten.
    Jacen mochte vielleicht ein begnadeter Jedi sein, doch als sehr menschlicher Schwachkopf machte er sich nicht minder gut. Oder zumindest hätte sie vor der Katastrophe von Gilatter VIII in diesen eher freundlichen Begriffen gedacht. Sie hätte sich nie vorstellen können, dass Jacen

Weitere Kostenlose Bücher