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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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sagte, dass sie aus Ausrüstung zusammengeschustert worden war, die ursprünglich für den Geheimdienst bestimmt gewesen war: Hologrammsimulationen, normale Zielscheiben und sogar etwas, das er »totes Fleisch« nannte.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit einem Gewehr von großem Nutzen sein werde«, sagte Ben.
    »Ach, komm schon.« Lekauf war nicht überzeugt. »Du bist ein Jedi. Du bist nicht wie der Rest von uns. Du hast diese visuell-räumliche Wahrnehmung, die wir nicht haben. Mein Opa hat meinem Vater erstaunliche Dinge über Lord Vader erzählt. Wirklich verblüffende dreidimensionale Orientierungsgenauigkeit, ob er nun ein Raumschiff flog oder eine Waffe benutzte. Ich dachte, Dad würde sich das alles ausdenken, bis ich echte Jedi gesehen habe, die dieses Zeug gemacht haben.«
    »Warum kein Blaster?«
    »Das hat viele Gründe. Wir brauchen ein Übermaß an Feuerkraft. Wir brauchen etwas, das den Ort nicht wie Feuerwerkskörper erhellt. Und wir wollen etwas, das lautlos ist. Ob du's glaubst oder nicht, dieses Ding ist ziemlich unauffällig.«
    Ben setzte die Karpaki an die Schulter, legte ein paar Mal an und nahm dann Schussposition ein. Er war sehr zufrieden mit sich, so weit zu kommen, ohne sich zum Narren zu machen. »Sie scheinen eine gute Meinung von Vader zu haben.«
    »Mein Opa hat große Stücke auf ihn gehalten. Als er auf einer Mission übel verbrannt wurde und aus der Imperialen Armee entlassen werden musste, sorgte Lord Vader dafür, dass man sich für den Rest seines Lebens um ihn kümmerte. Was auch immer einige Leute über Vader sagen, Monster scheren sich nicht um Leutnants.«
    »Das ist gut zu wissen«, sagte Ben. Ihm gefiel der Gedanke, dass sein Großvater seine gutherzigen Momente gehabt hatte und dass einige Leute immer noch gut von ihm dachten. Nicht jeder hatte der Rebellion wohlwollend gegenübergestanden. Ben malte sich aus, wie Vader die schwierigen Dinge getan hatte, denen sich jetzt Jacen gegenübersah.
    Und denen ich mich jetzt gegenübersehe.
    Am Ende des Schießstands ging langsam ein schemenhafter Mann durch Bens Blickfeld und verschwand. Bens instinktive Reaktion bestand darin, anzunehmen, dass diese Person real war, und dass er gegen die Sicherheitsbestimmungen verstieß.
    deshalb senkte er seine Waffe und rief eine Warnung. Lekauf brach in Gelächter aus.
    »Ben, das ist dein Ziel.«
    »Das war kein Hologramm. Das war etwas Greifbares.«
    »Ah, ja ...« Lekauf legte seine Hand auf die Kontrollkonsole, und der »Mann« kam wieder in Sicht, um sich in der Zielzone an einen Tisch zu setzen. »Es ist eine Gelform. Es ist ein anpassungsfähiger Droide aus Gel und Plastoid. um Fleisch und Knochen zu imitieren. So ... na ja, so gewöhnst du dich an eine Zielperson, die sich wie eine echte Person bewegt. Dieser hier wurde anhand von Holonachrichtenaufnahmen so angeglichen, dass er Gejjens Statur entspricht und seinen Gang imitiert, damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie er aussieht und wie er vermutlich stürzen wird.«
    Ben war wie gelähmt. Es war bloß eine Attrappe, bloß ein cleveres Stück Trainingstechnologie. Er überprüfte das in der Macht - ja, es war nur eine Maschine -, doch er fühlte sich immer noch schrecklich deswegen.
    »Das ist ziemlich eklig.«
    »Hast du eine Ahnung, wie viel diese Dinger kosten?«
    »Was passiert, wenn ich es ... erschieße?«
    »Es steht auf und repariert sich selbst.«
    »In Ordnung.« Ben fand es verstörend, die Gestalt in der kleinen Nische am Ende des Schießstands umherwandern zu sehen. Durch das Zielfernrohr des Gewehrs war es eindeutig eine gesichtslose, durchscheinende Gelform mit einem schemenhaften Gitterwerk künstlicher Knochen im Innern. »Sind Sie sicher, dass es nichts empfindet?«
    »Es bewegt sich bloß. Ben. Es denkt nicht. Es ist nicht einmal ein richtiger Droide, eher so was wie eine Puppe.« Er schaute auf die Uhranzeige an der Wand. »Dir bleiben weniger als neunzehn Stunden, um dich mit der Waffe vertraut zu machen.«
    »Dann machen Sie mir keinen Druck ...«
    »Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Schieß, wenn du bereit bist.«
    Ben rief sich seine bisherige Ausbildung ins Gedächtnis. »Warum nicht auf den Massenmittelpunkt?«
    »So macht das die Armee - egal, ob man ein Ziel tötet oder verwundet, man zieht es in jedem Fall aus dem Verkehr. Polizeischarfschützen müssen sich Gedanken um Geiseln und solches Zeug machen, deshalb sind sie darauf trainiert, ihr Ziel mit einem einzigen Treffer auszuschalten -

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