Wächter der Macht 05 - Opfer
andere in meinem Alter, der kein Jedi ist, geht noch zur Schule.
»Was für einen Vorwand hat er vorgeschoben?«, fragte Ben.
»Private gesundheitliche Angelegenheiten.«
»Ja, er will den eigenen Hals retten«, sagte Zavirk.
»Ich denke, dies ist die Gelegenheit, auf die du gewartet hast, Ben.« Girdun winkte ihn zu sich. »Komm mit. In den Einsatzbesprechungsraum.« Er wandte sich an Zavirk. »Ich will seinen Reiseplan nach Vulpter haben. Er braucht ein Transportmittel, einen Leibwächter und einen Piloten.«
»Ich wette, er nimmt einen oder zwei Geheimdienstzombies als Begleiter mit.«
»Nun, das sollte herauszufinden sein. An die Arbeit, Soldat.«
Der Captain marschierte pfeifend den Korridor hinunter, was untypisch für ihn war. Ben war bislang nicht aufgefallen, dass Girdun Omas so ablehnte. Vielleicht genoss er einfach bloß eine richtig große Jagd. Größer, als den Staatschef zu einem verbotenen Treffen mit dem Feind zu verfolgen, konnte es nicht werden. Girdun hatte keinen Hass in sich, bloß ein erstaunliches Gefühl von Begeisterung und der Konzentration auf eine bestimmte Sache. Ben fragte sich, ob die Dunkelheit tatsächlich so einfach auszumachen war. wie die Jedi zu denken schienen.
Aber was ist Dunkelheit? Gejjen umzubringen, ist das schon ein Schritt hin zur Dunklen Seite?
Das Schlimmste am Aufwachsen war, dass es von Tag zu Tag weniger eindeutig richtige Antworten gab. Das Leben war keine Mathearbeit.
Als sie den Besprechungsraum erreichten, waren Shevu und Lekauf bereits da und standen vor einer Wand voller erleuchteter Holoschirme. Lekauf, der sich mit seinen brandneuen Rangabzeichen eines Leutnants nicht sonderlich wohl zu fühlen schien, schenkte Ben ein nervöses Grinsen.
»Unsere Quelle in Coronet hat bestätigt, dass Gejjen all seine Verpflichtungen für morgen verlegt hat«, sagte Shevu. »Die Sache steht.«
»Sein Zeitplan?«
»Keine Auswärtstermine, aber er geht davon aus, dass er zu einem Treffen um null-achthundert am nächst en Tag wieder zurück ist.«
Die Bildschirme an den Wänden zeigten zwei verschiedene Ansammlungen von Tabellen und Daten: eine für Coruscant, die andere für Corellia. Ben ging die Liste der Überwachungspunkte durch - Omas' Privatresidenz, die Sicherheitskameras in den Senatsbüros, die Handvoll privater Landezonen, die beiden am nächsten waren, und eine Aufstellung der Flüge, die nach Vulpter gemeldet waren. Die Statusanzeige von Corellia gab ebenfalls die neuesten Pläne der Flüge wieder, die diesen Planeten zum Ziel hatten.
»Was. wenn Omas seine Reise irgendwo unterbricht und nicht direkt nach Vulpter fliegt?«, fragte Ben.
»Genau deshalb ist es hilfreich, die Ankünfte und Flugpläne für Vulpter miteinander abzugleichen.« Lekauf deutete auf ein Datenpad auf dem Tisch. »Sieh dir das an. Selbst wenn der Flug nicht von Coruscant selbst abgeht, können wir überprüfen, welche Flüge innerhalb dieses Zeitfensters vom Abflugsort Coruscant auf Vulpter eintreffen.«
»Das langweilige Zahlenverarbeitungszeug«, sagte Girdun. »Keine Sorge, ein Computer grenzt die Möglichkeiten ein. Sobald wir feststellen, dass Omas unterwegs ist - oder sogar Gejjen -, heften wir uns an ihre Fersen. Omas ist leicht zu verfolgen, aber Gejjen könnte uns vielleicht durch die Lappen gehen.«
»Warum?«
»Wir haben einen Informanten im corellianischen Regierungsgebäude. Das ist das Problem mit Informationen, Ben. Es geht nicht darum, das große X auf der Karte zu finden, das mit Der geheime Treffpunkt ist hier beschriftet ist. In Wahrheit gilt es, eine Menge scheinbares Routinezeug durchzukauen, das überhaupt nicht geheim ist. und nach den Mustern darin zu suchen.«
Ben sah die Flugpläne von Coronet auf dem Schirm erscheinen. Jeder neutrale Pilot, der in den corellianischen Luftraum eindrang, konnte darauf zugreifen. Jeder konnte sich von der Flugverkehrs-kontrolle auf Vulpter Informationen beschaffen. Und die Flugver-kehrskontrolle von Coruscant war wie ein offenes Buch, von jedem Datenpad aus verfügbar. Es war eine beängstigende Menge an Daten, aber ein Computer oder ein Droide konnte sie genauso durchsieben, wie sie die Tausenden von Kommlinkgespräche durchsiebten, um die zu markieren, die es wert waren, von jemandem aus Fleisch und Blut einer genaueren Überprüfung unterzogen zu werden. Es ging lediglich darum, die richtigen Parameter anzugeben.
Ben war sich nicht sicher, warum er hier war, abgesehen davon, die nervtötende und akribische Seite
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