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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Alema möglicherweise diejenige war, die wirklich die Verantwortung dafür trug, dass Mara über Jacen gestolpert war, und natürlich hieß das, dass Alema notwendigerweise die war, die die alte Hexe auf dem Gewissen hatte. Ganz einfach.
    Es dauerte nicht lange, bis die Sith erkannten, dass Alema die Wahrheit sagte. Die Lichtschwerter, die sie bei ihrem Griff nach dem Datenchip aktiviert hatten, erloschen, indes die Kapuzenträger sie mit neu gewonnenem Respekt bedachten.
    »Nun gut«, sagte Weißauge. »Ihr habt Mara Skywalker getötet. Weshalb seid Ihr hierhergekommen? Sucht Ihr eine Zuflucht?«
    »Eine Zuflucht ?« Die Frage beleidigte Alema zutiefst. »Haltet Ihr uns etwa für einen Feigling? Glaubt Ihr vielleicht, wir verkriechen uns, während Jacen Solo da draußen für das Gleichgewicht kämpft?«
    Weißauge warf dem Sith zu seiner Linken einen verwirrten – möglicherweise auch verärgerten – Blick zu, bevor er fragte: »Wenn Ihr keine Zuflucht sucht, warum seid Ihr dann hierhergekommen?«
    »Um Euch um Hilfe zu ersuchen«, erwiderte Alema. »Und um Führung.«
    Die Macht wogte vor dunkler Verwirrung, und die Frau mit der kratzigen Stimme fragte: »Ihr wollt … Führung? «
    »Von uns?«, fügte Weißauge hinzu.
    »Exakt«, erwiderte Alema. »Die Wahrheit ist, dass Jacen Solo ohne Lumiyas Anleitung arg ins Straucheln geraten ist. Er hat sogar die Akademie besetzt .«
    »Davon haben wir gehört«, sagte Weißauge. »Was hat das mit uns zu tun?«
    Alema begriff langsam, dass die Sith nicht die Absicht hatten, ihre Leben zu riskieren, um Jacen zu unterstützen. Sie wollten sich einfach bloß hier verstecken, während er die ganze Drecksarbeit erledigte und sich all diesen tödlichen Risiken aussetzte, um ihnen die Galaxis am Ende auf dem Silbertablett zu servieren.
    »Läuft das Ganze etwa so ab?«, wollte sie wissen. »Ihr erschafft Euch Eure Imperatoren und schickt sie einfach auf eigene Faust in die Galaxis hinaus? Kein Wunder, dass es nicht mehr als einen Farmerjungen und eine selbstverliebte Prinzessin brauchte, um Palpatine zu stürzen.«
    Einen Moment lang herrschte vollkommenes Schweigen, und selbst die Macht schien erstarrt vor Entsetzen.
    Schließlich fragte Weißauge: »Ihr glaubt, wir haben Jacen Solo ausgebildet?«
    »Natürlich. Lumiya sagte, es gebe einen Plan.« Alema gab sich keine Mühe, die Verachtung aus ihrer Stimme herauszuhalten. Wie konnten diese Feiglinge Sith sein und sich hier in ihrem maroden Versteck verkriechen, während einer der ihren – ein einzelner Mann – die Galaxis eroberte? »Das waren ihre genauen Worte: Es gibt einen Plan – einen Plan, der ausgeführt werden wird, ganz gleich, ob ich überlebe oder nicht.«
    Endlich schien Begreifen in den weißen Augen zu dämmern. » Lumiyas Plan – nicht unserer. Ihrer und Vergeres.«
    Jetzt war es an Alema, überrascht zu sein. » Vergere war eine Sith?«
    »Das wusstet Ihr nicht?«, fragte die Frau mit der kratzigen Stimme. »Ich dachte, Ihr wart Lumiyas Schülerin?«
    »Erzählt Ihr Eurem Schüler alles?«, konterte Alema.
    »Wohl kaum«, gab Weißauge zu. »Wie auch immer, Jacen Solo ist nicht unser Problem. Noch wollen wir, dass er dazu wird.«
    »Was der Grund dafür ist, warum wir nicht zulassen können, dass Ihr diesen Ort lebend wieder verlasst«, fügte die Frau hinzu.
    »Das sagtet Ihr bereits«, konterte Alema. »Aber wir wären längst tot, wenn Ihr nicht noch weitere Fragen hättet.«
    Ungeachtet ihres aufmüpfigen Benehmens wusste Alema, dass ihre Zeit ablief. Die Sith waren gefährlich kurz davor zu glauben, alles von ihr erfahren zu haben, was es zu wissen galt, und sobald sie sich dessen gewiss waren, würden sie zum Angriff übergehen. Sie musste bloß sicherstellen, dass Morto nicht zu denen gehörte, die ihr zu nahe kamen, wenn es so weit war – das Letzte, was ihr armseliger Körper jetzt brauchte, war eine Dosis fleischfressender Bakterien.
    »Wer ist jetzt mit dem Fragen dran?«, forschte sie.
    »Sagen wir, Ihr seid an der Reihe«, bot Weißauge an. »Das ist das Mindeste, was wir für Euch tun können.«
    »Wie galant.« Alema wies auf die Stelle, wo vorhin der Datenchip geschwebt hatte, der mittlerweile allerdings irgendwo in den Untiefen von Weißauges Umhang verschwunden war. »Diese Botschaft, die Ihr Lumiya geschickt habt. Wenn Ihr nichts mit ihrem Plan zu schaffen haben wolltet, warum habt Ihr sie dann hierher eingeladen?«
    »Wir sandten ihr die Nachricht, bevor sie ihr Vorhaben ersann«,

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