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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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sich leise und sahen einander in die Augen. Über das Komlink der Frau drang eine gedämpfte Stimme, doch entweder betrafen die Anweisungen sie nicht, oder Alemas Machtsuggestion war auf fruchtbareren Boden gestoßen, als ihr klar gewesen war.
    Der Drang, sich zu verstecken, wurde zu einer Warnung abzuwarten, und dann zu einer Vorahnung, dass Ärger in der Luft lag, und Alema erkannte, dass diese Gefühlsregungen nicht ihre eigenen waren. Irgendjemand strahlte sie mit solcher Wucht aus, dass sie ein Kampfgeflecht überschwemmt hatten und sich durch die Macht ausbreiteten, sodass sie praktisch jeder wahrnehmen konnte. Wahrscheinlich bereiteten die GGA -»Beschützer« der Akademie Jaina und ihren beiden Gierkröten mehr Schwierigkeiten als Alema, und das war eine Erleichterung. Das Trio war Alema seit diesem Zwischenfall beim Roqoo-Depot auf der Spur, und es war offensichtlich bloß eine Frage der Zeit gewesen, ehe sie hier auftauchen und anfangen würden, in der Akademie herumzuschnüffeln.
    Alema streckte ihre Machtfühler nach den beiden Wachen aus und richtete ihre Aufmerksamkeit dann auf das Brummen, das aus dem Komlink der Frau drang.
    »… und ihre Begleiter suchen das Akademiegelände ab.« Die Stimme war männlich und bestimmend, zweifellos die des Missionskommandanten. »Mischt euch nicht ein, aber lasst nicht zu, dass sie … die Geiseln.«
    Geiseln?
    Erstaunt zu hören, dass dieser Begriff tatsächlich über einen Kom-Kanal benutzt wurde, ließ sich Alema in ihren Sitz zurückfallen. Sie hatte schon die ganze Zeit über gewusst, dass die GGA -Soldaten hier waren, um zu verhindern, dass in der Akademie Widerstand gegen Jacens Putsch geschürt wurde, doch sie hätte nie gedacht, dass Jacen tatsächlich dumm genug war, die jungen Jedi-Anwärter als Geiseln zu nehmen. Das war ein kühner Schachzug – aber auch ein vorschneller, der Luke höchstwahrscheinlich eher provozieren als in Schach halten würde.
    Alema begriff nicht, wie Jacen einen solchen Fehler machen konnte. Bis jetzt war eine List nach der anderen geradezu brillant gewesen. Mit seinem harten Vorgehen gegen Terroristen hatte er die Bevölkerung von Coruscant und einen Großteil der übrigen Allianz für sich gewonnen, um seine Popularität anschließend dazu zu nutzen, die persönliche Kontrolle über annähernd die Hälfte der Galaxis zu übernehmen. Also warum war ihm jetzt ein derart katastrophaler Patzer unterlaufen? Warum war er auf einmal so überheblich zu glauben, er könne den Jedi-Orden bedrohen und damit durchkommen?
    Die Antwort darauf war – natürlich – Lumiya. Jacen hatte keine Fehler gemacht, bis seine Mentorin getötet wurde, um sich hernach – nur Tage nach ihrem Tod – selbst zu überschätzen. Offensichtlich bedurfte der Colonel nach wie vor der Führung – und Lumiya hatte zweifellos vorhergesehen, dass dem so sein würde. Warum hätte sie Alema sonst gestatten sollen, ihr zu ihrem Asteroidenversteck zu folgen? Lumiya wollte damit sicherstellen, dass Alema die Mittel zur Verfügung standen, um an ihrer Stelle weiterzumachen, wenn sie nicht mehr war.
    Alema stöpselte ihr Datapad in den Archivcomputer ein, in den sie sich hineingehackt hatte, dann lud sie die begrenzte Anzahl Daten herunter, die sie über das von Lumiya geerbte Raumschiff gefunden hatte. Den Jedi-Historien zufolge war Schiff – es weigerte sich, ihr seinen Namen preiszugeben, weshalb Alema es einfach »Schiff« nannte – eine uralte Meditationssphäre, eine Art denkendes Raumschiff, das einstmals von Jedi und Sith gleichermaßen verwendet worden war. Dem bisschen nach, was die Aufzeichnungen enthüllt hatten, war die Meditationssphäre so etwas wie ein machtgesteuertes Kontrollschiff, dazu entworfen, die Kampfmeditationsfähigkeiten seines Kommandanten zu verstärken, während seine oder ihre Position gleichzeitig vor dem Feind verborgen wurde.
    Das Datapad zeigte eine Mitteilung, die verkündete, dass der Download abgeschlossen war. Alema unterbrach die Datenverbindung und löschte ihre Zugriffsspuren auf dem Hauptcomputer, dann verstaute sie das Datapad in einem Fach ihres Mehrzweckgürtels und ging auf den Ausgang zu. Die beiden Wachen waren so miteinander beschäftigt, dass sie sie erst bemerkten, als sie bereits am Empfangstresen vorbei und halb durch den Vorraum war.
    »Was zum Kark?«, keuchte der Mann. »Wo kommen Sie denn her?«
    Die Frau erholte sich schneller wieder von der Überraschung. »Halt!«, befahl sie. »Wenn Sie auch nur einen

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