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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Finger rühren, puste ich Sie weg!«
    Alema drehte sich um und sah sich einem großen Merr-Sonn-Energieblaster gegenüber, der in ihre Richtung zielte. Ungeachtet der Warnung, hob sie die Hand, und die Wache zog den Abzug.
    Die Waffe gab ein einzelnes, leises Klick von sich, und nun war es an der Frau, nach Luft zu schnappen: »Was zum Kark ?«
    »Kein Grund zur Sorge.« Alema wedelte mit der Hand, dann holte sie zwei Energiezellen aus einer Tasche ihres Gewandes hervor. »Die habt ihr uns gegeben, damit wir sie verwahren.«
    Die Frau runzelte argwöhnisch die Stirn. »Warum sollte ich …«
    »Erinnern Sie sich nicht mehr?« Alema wandte sich an den Mann, der – wie gewöhnlich – willensschwächer war als seine künftige Gefährtin. »Wir sind eine Freundin von Jacen.«
    »Ist schon in Ordnung, Tiz«, sagte der Mann. »Erinnerst du dich nicht mehr? Sie ist eine Freundin des Colonels.«
    Tiz’ Stirnrunzeln schmolz dahin, und sie schob ihren Blaster ins Halfter. »Das stimmt.« Sie lächelte den Mann an. »Jetzt erinnere ich mich.«
    »Gut.«
    Am liebsten hätte Alema Tiz die Energiezellen gegen den Kopf geworfen, weil sie sich so von einem Mann um den Finger wickeln ließ, doch es war wichtig, dass ihr Besuch in der Bibliothek ein Geheimnis blieb. Wenn Jaina und ihre Gierkröten erfuhren, dass sie nach Ossus gekommen war, um auf das Jedi-Archiv zuzugreifen, würden sie einen Weg finden, die Aufzeichnungen zu identifizieren, die sie sich angesehen hatte, und dann würden sie genauso viel über Schiff wissen wie sie. Alema ließ die Energiezellen mithilfe der Macht auf den Empfangstresen schweben, während sie zugleich in Richtung Ausgang zurückwich.
    »Habt Spaß, ihr beiden«, schlug Alema vor. »Der Colonel hat sicher nichts dagegen.«
    Sie war kaum zur Tür heraus, als sich das Paar bereits am Overall des jeweils anderen zu schaffen machte. Überzeugt davon, dass ihre schlüpfrige Machtpräsenz die beiden um jede Erinnerung an ihren Besuch berauben würde, bahnte sie sich ihren Weg durch die Gärten der Akademie in den Wald, wo Schiff wartete. Der Marsch hoch zu seinem Versteck war nicht sonderlich beschwerlich, nicht einmal mit Alemas lädiertem Fuß und ihrem nutzlosen Arm. Nichtsdestotrotz rief der Aufstieg unangenehme Gedanken an die Zeit wach, die sie verwundet und von der Außenwelt abgeschnitten auf Tenupe verbracht hatte, daran, was ihr alles genommen worden war; jeder Schritt in die Nacht war eine lodernde Mahnung an ihre Pflicht, dem Gleichgewicht Genüge zu tun, und an ihre Verpflichtung, die Rechnung zu begleichen, die sie noch mit Leia Solo offen hatte.
    Als sich Alema der Kluft näherte, in der sich Schiff verbarg, stieg das willensstarke Gefährt aus dem Unterholz empor und kam in Sicht, ohne auf eine entsprechende Aufforderung zu warten. Die Sphäre war fantastisch getarnt, eine aufgeblähte Kugel mit einem Netzwerk vorstehender, über einer bernsteinfarbenen Außenhülle pulsierender Adern, die undurchsichtig oder transparent sein konnte, je nach Schiffs Stimmung. Die vier Flügel waren flach gegen die Seiten des runden Bauchs eingeklappt, und als die Sphäre herumwirbelte, um sie anzusehen, erinnerte sie Alema an ein gigantisches, körperloses Gehirn – ein sehr altes gigantisches, körperloses Gehirn.
    Uralt , korrigierte Schiff. Ein zwei Meter breiter Abschnitt der Hülle schmolz zu einer Rampe und fuhr in Richtung der Böschung aus, wo Alema stand. Und mit genügend Verstand, um zu merken, wenn der Feind in der Nähe ist.
    Der Tadel in Schiffs Gedanken war unmissverständlich, doch Alema grinste bloß und marschierte in ihrem eigenen, gelassenen Tempo die Rampe hinauf. Von diesen Feinden hatten sie nichts zu befürchten, zumindest nicht im Augenblick. Ob nun klug oder nicht, Jacen hatte ihnen etwas Wichtigeres als Alema Rar gegeben, um das sie sich sorgen mussten.
    Schiff war skeptisch, wartete jedoch, bis Alema im Innern kniete, ehe es sich versiegelte und ihren Zielort wissen wollte.
    »Kanz-Sektor«, sagte Alema laut. »Wir gehen davon aus, dass du dich an die Koordinaten von Lumiyas Asteroiden erinnerst.«
    Schiff verharrte in der Kluft, und die schwelende Flamme, die in den Schottwänden eingeschlossen zu sein schien, wurde heller und röter. Es würde der Zerbrochenen als Transportmittel dienen, weil es nichts anderes zu tun hatte, doch es hatte nicht die Absicht, sie zum Kanz-Sektor zu bringen – weil es Lumiya nicht gefallen hätte, dass Alema ihr Zuhause durchstöberte.
    »Bist

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