Wächter der Macht 06 - Inferno
wo sich das Bild in einen glitzernden, von Turbolaserblitzen durchzogenen Schneesturm schwebender Trümmerteile verwandelt hatte. »Fürs Erste jedoch haben wir eine Mission zu bewältigen – und es hat den Anschein, als würde es jetzt nicht mehr lange dauern, bis man uns zu den Schiffen ruft.«
Während Luke sprach, gewahrte er Cilghals Präsenz, die von der Krankenstation her in ihre Richtung eilte. Eine Sekunde später öffnete sich zischend das Schott im hinteren Teil des Raums, und die Mon-Calamari-Heilerin glitt herein. Ihre kugelförmigen Augen wölbten sich noch stärker vor als gewöhnlich, und ihre Haut war grau und ausgetrocknet vor Entsetzen.
»Schaltet HNE ein!«, rief sie. »Staatschef Omas wurde ermordet – und sie sagen, dass Ben dort war!«
11. Kapitel
Jetzt wusste Caedus, dass der Weg, den er gewählt hatte – der Weg der Sith – der richtige war. Ungeachtet des verwirrenden Durcheinanders greller Lichtblitze, die an seiner Observationskuppel vorbeizischten, konnte er durch die Macht spüren, dass die Schlacht so gut wie gewonnen war. Sobald Admiral Bwua’tu die hapanische Heimatflotte aus ihrem Versteck beorderte, war der Untergang der Verräter besiegelt.
Natürlich trugen die Corellianer, die ihre Schlachtkreuzer und Fregatten gegen die Sternenzerstörer der Vierten Flotte aufboten, die Hauptlast des Kampfes. Doch Jacen fühlte, dass auch die Bothaner ihre Schwierigkeiten hatten: Die Hinterhalte und Minenfelder, auf die sie in einem fort stießen, machten es ihren leichten Kreuzern und Korvetten unmöglich, die Allianz-Verteidiger von der Flanke her anzugreifen. Und die Commenorianer und Hutts waren nicht der Rede wert. Die paar Raumschiffe, die sie nach der Schlacht von Balmorra noch beisteuern konnten, waren zur Nachhut degradiert worden, zusammen mit den Flottillen der unbedeutenderen Partner der Konföderation.
Deshalb verstand Caedus nicht, worauf Bwua’tu wartete, warum er die hapanische Heimatflotte bislang noch nicht angefordert hatte. Zweifellos war dem Admiral bewusst, dass alles nach Plan verlief; alles, was er tun musste, war, diesen einen Befehl zu geben, und die Allianz wäre gerettet. Caedus hoffte bloß, dass es kein Fehler gewesen war, dem Bothaner zu vertrauen. Er war derjenige gewesen, der – auf Gavin Darklighters Empfehlung hin – darauf bestanden hatte, dass man Bwua’tu das Kommando über die Schlacht übertrug, und er hatte keine Unaufrichtigkeit wahrgenommen, als der Vizeadmiral ihm versichert hatte, dass sein Krevi -Treueschwur Loyalität gegenüber der Allianz von ihm verlangte.
Andererseits konnte man sich bei Bothanern nie sicher sein. Nach allem, was Caedus wusste, hätte dieses Krevi ebenso gut eine Erfindung ihrer Kultur sein können, um aus Situationen wie dieser ihren Vorteil zu ziehen.
Caedus wandte sich dem kleinen Taktikschirm unweit des Eingangs zu seiner Observationskuppel zu und richtete seinen Blick dann auf den Transpondercode der Welmo Darb . Obwohl der Sternenzerstörer keineswegs der größte der Ersten Flotte war, hatte Bwua’tu ihn als sein neues Flaggschiff ausgewählt, sodass er den mit der schwersten Feuerkraft ohne Gefährdung der Befehlsstruktur weiterhin direkt an der Front platzieren konnte. Caedus spürte an Bord der Darb keinerlei Probleme, bloß eine gelassene bothanische Präsenz, die ihre Optionen durchdachte, während sich die gestresste Besatzung mühte, ihr Schiff zu verteidigen.
Caedus betätigte ein Tastenfeld an der Armlehne seines Meditationssessels, ehe er fragte: »Meldet die Darb vielleicht eine Sensorfehlfunktion? Oder Schwierigkeiten mit der Datenübertragung?«
Einen Moment später drang die Stimme von Leutnant Krova – seiner persönlichen Kommunikationsoffizierin – aus dem Lautsprecher. »Die Darb meldet, dass sämtliche Systeme optimal laufen, Colonel. Ich kann die Darb gern um eine Bestätigung bitten.«
»Nein«, sagte Caedus rasch. »Ich will nicht, dass Bwua’tu glaubt, ich sei ungeduldig.«
»Der Vizeadmiral ist ein scharfsinniges Wesen, Colonel Solo«, entgegnete Krova. »Ich bin sicher, das weiß er auch so.«
Caedus war in zu guter Stimmung, um sich von ihrem Sarkasmus verärgern zu lassen – zumindest, bis sich sein Komlink mit einem speziellen Zwei-Ton-Klingeln zu Wort meldete, das einer der wenigen Personen zugewiesen war, für die er sich stets Zeit nehmen musste. Er klappte das Gerät auf und stellte die Verbindung her.
»Solltest du nicht im Bereitschaftsraum sein?«
»Ich mache
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