Wächter der Macht 06 - Inferno
mich gerade frisch«, entgegnete Tahiri. »Und wir werden fürs Erste nicht starten. Meister Skywalker ist auf dem Weg nach oben, um mit dir zu sprechen.«
»Worüber?«
Tahiri zögerte, dann fragte sie: »Wann können wir wieder zurückgehen?«
»Das hängt davon ab, wie lange du brauchst, um meine Frage zu beantworten«, erwiderte Caedus. Seit ihrer Rückkehr ins Voxyn-Klonlabor an Bord der Baanu Rass waren sie im Fluss bereits zu zwei anderen Orten in der Zeit zurückgegangen, um Anakin zu besuchen, und jedes Mal war es Caedus gelungen, dafür zu sorgen, dass Tahiri am Ende verzweifelt nach mehr verlangt hatte. »Wie du zweifellos weißt, bin ich momentan ziemlich beschäftigt.«
»Das Ganze tut mir nicht gut«, sagte Tahiri und ignorierte seine Warnung. »Du darfst uns nicht immer schon zurückholen, bevor ich bereit bin zu gehen.«
»Dann wähl unser Ziel das nächste Mal mit mehr Bedacht aus«, sagte Caedus. »Eins, das für dich nicht so emotional aufgeladen ist.«
»Gut«, sagte Tahiri. » HNE hat gerade gemeldet, dass Omas ermordet wurde, und Meister Skywalker ist so außer sich wie ein zappelnder Yanskac auf Eis. Du solltest dich besser auf etwas gefasst machen.«
Caedus’ Inneres wurde kalt vor Grauen. Offensichtlich hatte das HoloNet beschlossen, das Sendeverbot zu ignorieren, mit dem er diese Geschichte bedacht hatte, und schon allein der Umstand, dass Ben daran beteiligt zu sein schien, hätte genügt, um Luke auf die Brücke stürmen zu lassen, bereit, einem Rancor die Stirn zu bieten. Doch er befürchtete, dass hinter diesem Besuch mehr als das steckte – dass sein Onkel schließlich irgendwie hinter die Identität von Maras Mörder gelangt war.
Caedus unterbrach die Verbindung, ohne sich zu verabschieden, dann richtete er sein Machtbewusstsein von Neuem auf die Brücke der Anakin Solo . Lukes Präsenz war bereits ganz in der Nähe, fuhr mit einem nahe gelegenen Turbolift nach oben, und sein Zorn ließ die Macht wogen und knistern.
Caedus betätigte erneut das Kom-Feld. »Informieren Sie den Brücken-Sicherheitsdienst darüber, dass Meister Skywalker unterwegs zu meiner Tageskabine ist.«
»Meister Skywalker?« Krova schwieg einen Moment lang, während sie die Überwachungsmonitore überprüfte, dann sagte sie: »Natürlich. Wie lauten Ihre Anweisungen?«
Caedus dachte eine Sekunde nach und erwog die ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um zu versuchen, Luke hinzuhalten, derweil er gewisse Vorkehrungen traf – bis ihm bewusst wurde, dass das bloß verdächtig wirken würde.
»Sagen Sie ihnen, dass sie ihm nicht in die Quere kommen sollen.« Caedus hielt sich nicht damit auf, um eine Zusammenfassung der jüngsten Ereignisse im Jedi-Bereich der Anakin Solo zu bitten. Selbst wenn Luke sich nicht die Mühe gemacht hatte, die Überwachungsausrüstung außer Gefecht zu setzen, war das Einzige, das die Sicherheitsoffiziere gesehen hatten, das, was die Jedi sie sehen lassen wollten. »Und sorgen Sie dafür, dass wir nicht gestört werden. Ich denke, wir werden etwas Privatsphäre brauchen.«
Nachdem Caedus SD - XX instruiert hatte, die Kabine gegen Lauschangriffe zu sichern – ob nun physikalisch oder auf andere Weise –, blieb ihm gerade noch genügend Zeit, den Droiden wieder sicher in seiner Wachstation zu verstauen, bevor Luke in die Kabine marschierte. In seinen hohen Stiefeln und dem schwarzen StealthX-Pilotenoverall ähnelte er einem GGA -Truppler – zumindest, bis er gegen das Kontrollfeld hämmerte, um die Tür zu schließen, und quer durch den Raum eilte.
Caedus war erleichtert zu sehen, dass Lukes Lichtschwert noch an seiner Gürtelöse hing, aber er näherte sich dennoch vorsichtshalber seinem Tisch, wo er Zugriff auf ein Dutzend Waffen und Fallen hatte, die er in Erwartung genau so einer Konfrontation vorbereitet hatte.
Luke stieß einen Finger in Caedus’ Richtung. »Jetzt begreife ich, warum du mir aus dem Weg gegangen bist.« Sein Tonfall war gelassen und ruhig, doch der Zorn in seiner Machtaura war nicht zu übersehen. »Und diesmal bist du schließlich zu weit gegangen.«
»Wovon redest du da?«, fragte Caedus und heuchelte Unwissenheit. Falls die Nachricht von Omas’ Tod gerade erst über das HoloNet kam, konnte ein unschuldiger Jacen, der mitten aus seiner Kampfmeditation gerissen wurde, logischerweise noch nichts davon gehört haben. »Es tut mir leid, dass ich nicht die Zeit hatte, dir Trost zuzusprechen, Onkel Luke, aber ich war ziemlich beschäftigt mit
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