Wächter der Macht 06 - Inferno
Owools alles sind, was sie einsatzbereit haben, wird es keinen Kampf geben . So verrückt sind nicht einmal Wookiees.«
»Wookiees sind entschlossen, nicht verrückt«, entgegnete Caedus. Seit die Anakin Solo der Schlacht von Kuat entkommen war, hatte Ben versucht, ihm den Angriff auf Kashyyyk auszureden. Das schürte Caedus’ Besorgnis, dass es seinem jungen Cousin womöglich an der Unbarmherzigkeit mangelte, seinen Vergeltungsplan durchzuführen – dass Lumiya womöglich recht damit gehabt hatte, dass der Junge zu schwach war, ein Sith-Schüler zu sein. »Und sie werden kämpfen, Ben. Verwechsle Hoffnung nie mit Erwartung.«
»Das tue ich nicht«, beharrte Ben. »Aber wir brauchen die Kashyyyk-Flotte, Jacen. Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, das hier ohne ein Gefecht zu klären …«
»Die gibt es nicht«, unterbrach Caedus. »Und ich möchte, dass du mich Colonel nennst, nicht Jacen.«
Ben wirkte überrascht, aber nicht gekränkt. »In Ordnung, Colonel .«
»Vielen Dank.« Caedus’ Dank war aufrichtig. Es machte ihm nichts aus, dass Ben ihn beim Vornamen nannte, doch es fühlte sich mehr und mehr falsch an, mit seinem alten Namen angesprochen zu werden. Jacen Solo gab es nicht mehr. »Und ich sagte nicht, dass wir den Wookiees keine Chance geben, einen Kampf zu vermeiden – bloß, dass sie sich nicht darauf einlassen werden.«
»Danach sieht es jedenfalls aus«, sagte Commander Twizzl auf Caedus’ anderer Seite. »Diese Owools drohen damit, das Feuer zu eröffnen, wenn wir nicht stoppen und ihnen erklären, was wir hier wollen.«
Caedus warf einen Blick auf die taktische Holoanzeige und lächelte. Dank der gesamten Fünften Flotte, die hinter der Anakin Solo im Raum verteilt war, waren sie den Owools selbst mit ihren Schlachtschiffen zwei zu eins überlegen.
»Mut haben sie, das muss man ihnen lassen«, sagte er. »Nun gut, Commander. Sagen Sie ihnen, dass wir uns ihren Anweisungen beugen.«
»Dann wollen Sie der Aufforderung nachkommen?«, fragte Twizzl überrascht.
»Selbstverständlich«, sagte Caedus. »Lassen Sie die Anakin Solo halten und sorgen Sie dafür, dass Admiral Atoko die Flotte um uns herum in Stellung bringt.«
Twizzl runzelte die Stirn. »Sir, Leutnant Skywalker hat recht. Wenn wir jetzt zuschlagen, können wir ihre Angriffsflotte womöglich intakt unter unsere Kontrolle bringen. Ihre Schiffe sind immer noch dabei, sich von den Schlepptendern abzukoppeln, und ihre Orbitalverteidigung ist der Fünften Flotte nicht gewachsen.«
»Commander, ich hoffe, Sie plädieren nicht für einen unprovozierten Angriff auf einen Mitgliedsplaneten der Galaktischen Allianz«, sagte Ceadus. »Nach allem, was wir wissen, haben die Wookiees bislang nichts weiter getan, als die Jedi-Deserteure anzuhören . Noch haben sie uns nicht verraten.«
»Also wirst du nicht angreifen?« Ben klang eher verwirrt als erleichtert. »Warum haben wir die Fünfte Flotte dann überhaupt aus dem Kern abgezogen?«
»Um den Wookiees die Möglichkeit zu geben, das Richtige zu tun.« Caedus wandte sich an Twizzl, der zunehmend perplexer und unzufriedener wirkte. »Sie haben Ihre Befehle, Commander. Informieren Sie die Owools darüber, dass wir wegen der Gefangenen gekommen sind und dass wir wieder abrücken, sobald sie sich in unserem Gewahrsam befinden.«
Twizzls Augen verhärteten sich vor Missbilligung, doch er nickte und ging zur Station seiner Kommunikationsoffizierin hinüber.
Ben war nicht so leicht zu überzeugen. »Das wird die Lage nur noch weiter verschlimmern, Ja … – äh, Colonel. Sie werden Onkel Han und Tante Leia nicht ausliefern.«
»Natürlich nicht – sie sind Wookiees«, sagte Caedus. »Dazu sind sie zu dickköpfig. Aber wenn sie sich weigern, verschafft uns das das Recht, zum Angriff überzugehen.«
» Nachdem ihre Flotte einsatzbereit ist.« Bens Tonfall wurde zusehends verzweifelter, doch er verschleierte seine Präsenz in der Macht – ein Hinweis darauf, dass er sich schließlich darauf vorbereitete zuzuschlagen. »Dann werden wir sie niemals kapern können. Sie werden kämpfen, bis das letzte Schiff vernichtet wurde.«
»Stimmt.« Caedus wusste, dass der Junge aus noblen Beweggründen handeln würde, sollte er jetzt versuchen, ihn zu töten, um Tausende Leben zu retten, indem er einem ein Ende bereitete. Beweggründe spielten allerdings keine Rolle; Taten schon. Der Versuch allein würde genügen, um Ben auf die nächste Stufe aufsteigen zu lassen. »Aber wir sind nicht
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