Wächter der Macht 06 - Inferno
ausgeschaltet … Alfi in seiner Kammer ausgeschaltet … Hedda in ihrem Wohnheim ausgeschaltet …«
»Das sind alle«, flüsterte Jaina.
Jag nickte und wand dem toten Scharfschützen den zweiten Langblaster aus den Händen. »Abgesehen von uns und …«
»Was ist mit dieser Solo-Smooka?«, wollte Serpa über Komlink wissen. »Und mit Fel?«
Als keine Antwort folgte, drang eine andere Stimme – kaum hörbar – aus dem neben Jaina liegenden Helm des Scharfschützen. »Ralpe?«
»Das dürfte dann wohl unser Bursche hier sein«, sagte Jaina an Jag gewandt. »Hast du die anderen Scharfschützen im Visier?«
»Natürlich«, sagte Jag.
Im Helm des toten Scharfschützen sagte die zweite Stimme wieder: »Ralpe?«
»Er ist tot , du Gungan.« Serpa richtete sich direkt an Jaina. »Nun, Jedi Solo, wie ich sehe, sind Sie ein ebenso großer Feigling wie Ihr Onkel.«
Hätte Jaina nicht befürchtet, dass der Blasterschuss seinen Körper womöglich durchschlug und das zitternde Bantha-Mädchen hinter ihm traf, hätte sie ihn auf der Stelle erschossen.
Serpa drückte Tionne seinen Blaster gegen den Kopf. »Wollen Sie sich einfach bloß verstecken, während ich eine Jedi-Meisterin umbringe?«
»Hör nicht auf ihn.« Tionne hob ihren Armstumpf und versuchte, Serpas Blaster beiseitezustoßen. »Pass auf die …«
Ein GGA -Truppler feuerte über die Kinder hinweg, die Serpa als Schild dienten, und Tionne schrie auf, als weitere zehn Zentimeter des Stumpfs versengt wurden.
»Es wird Zeit, dass wir diesem Verrückten geben, was er verdient.« Jaina sprang über den Dachfirst und begann, auf der anderen Seite nach unten zu rutschen. »Gib mir Deckung!«
Jag feuerte bereits, um den Scharfschützen mit dem besten Schusswinkel auf den Hof mit gleißenden, karmesinroten Energieladungen zu beharken. Jaina indes feuerte auf das Team, das ihr am nächsten war, ließ ihre Salven von der Macht leiten und rollte seitlich weiter, um unbeirrt zu schießen, ehe sie vom Dach hinunter in den Innenhof fiel.
Zwei feurige Blüten erblühten an der Wand hinter ihr. Sie warf sich nach vorn, ging zu einem Purzelbaum über und kam feuernd wieder auf die Beine, um hinter einem Dachfirst einen Langblaster und einen Arm hochschnellen und verschwinden zu sehen, dann wirbelte sie zur Seite, als drei Salven so dicht an ihr vorbeizischten, dass sie spürte, wie sich auf ihren Wangen Hitzeflecken bildeten.
Jaina vermisste ihr Lichtschwert wirklich .
Hinter ihr dröhnte Jags Langblaster, und dieser Angreifer verstummte. Jaina wandte ihre Aufmerksamkeit den Kindern zu, die in ihren Gruppen blieben und ihre Hälse reckten, um sie zu beobachten – und noch immer auf ihre Befehle warteten.
»Genug!«, rief sie. »Wir hatten …«
Der Hof explodierte in einem Aufruhr erstaunter Schreie und umherzuckender Blasterschüsse, als sich die Schüler unversehens gegen die Wachen wandten, um die Truppler mittels der Macht gegeneinanderzuschleudern und ihnen die Waffen aus den Händen zu reißen.
Jaina ließ sich auf ein Knie fallen und wirbelte zu den Wohnheimen herum, aber alles, was von den Scharfschützenteams noch übrig war, waren eine Handvoll rauchender Dachziegel und ein paar blutige Hände, die sich kraftlos an die Dachfirste klammerten. Sie bedeutete Jag, ihr weiterhin Deckung zu geben, bevor sie sich ihren Weg durch die wütende Schülermeute bahnte, die ihre aufkeimenden Machtfähigkeiten einsetzte, um die verblüfften GGA -Truppler in Schach zu halten – und in einigen Fällen zu verletzen. Bis eben hatten diese noch geglaubt , sie besäßen die Kontrolle über die Akademie, aber jetzt …
Natürlich gab es auch unter den jungen Jedi Opfer. Wohin Jaina auch sah, lagen Kinder auf dem Boden, und Rauch stieg von ihren Blasterwunden auf. Mancherorts lieferten sich Gruppen unbewaffneter Zehn-, Zwölf- oder Vierzehnjähriger ein Handgemenge mit gepanzerten GGA -Soldaten. Sie tat ihr Bestes, um zu helfen – ein rascher Machtstoß hier, ein gezielter Hieb mit dem Knauf ihres Langblasters da. Doch ihre Aufmerksamkeit blieb auf den Mann gerichtet, der dieses Gemetzel heraufbeschworen hatte: Major Serpa.
Jaina fand ihn beim Trainingspavillon. Seine Leibwächter lagen am Boden, entweder tot oder sterbend, übersät von einer Vielzahl Blasterwunden oder wohl platzierter Schnittverletzungen von behelfsmäßigen Waffen wie ihrem angeschärften Löffel. Zu ihrer Bestürzung war Serpa immer noch am Leben und hielt das rothaarige Bantha-Mädchen – Vekki,
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