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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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hierhergekommen, um die Kashyyyk-Flotte unter unsere Kontrolle zu bringen.«
    Ben erwog das einen Moment, dann fragte er: »Ist das dein Ernst, dass du bloß die Gefangenen willst?«
    »Natürlich nicht«, sagte Caedus. »Wir sind hier, weil das die Konföderation daran hindern wird, Kuat einzunehmen und gegen Coruscant zu ziehen.«
    Ben verstummte von Neuem und starrte aus dem Brückenfenster nach draußen, wo die Owools zu schimmernden Punkten mit sichelförmigen Bugen angewachsen waren. Schließlich gab er es auf und schüttelte den Kopf.
    »Ich kapier das nicht.«
    »Gut.« Caedus ging zu Twizzl an der Kommunikationsstation hinüber und kehrte Ben den Rücken zu – um den Jungen so dazu zu ermutigen, seine Rache zu üben. »Genauso wenig wie die Konföderation.«
    Als kein Angriff erfolgte, keimten Zweifel in Caedus auf, ob er seinen jungen Cousin wohl richtig eingeschätzt hatte. Ben hielt ihn nach wie vor für Maras Mörder – was sich unschwer daran erkennen ließ, wie sorgsam er seine Gefühle verbarg –, also warum attackierte er ihn jetzt nicht? Den Schneid dazu besaß er zweifelsohne, andernfalls wäre er gar nicht erst zu Caedus zurückgekehrt. Und auch moralische Bedenken konnten nicht der Grund sein. Es war Ben vielleicht gelungen, Dur Gejjen zu eliminieren und sich einzureden, dass er immer noch ethisch handelte, aber bei Cal Omas lagen die Dinge anders. Er hatte den ehemaligen Staatschef ausschließlich deshalb umgebracht, damit er bei seiner Rückkehr auf die Anakin Solo eine glaubwürdige Tarnung hatte, und das erforderte das Herz eines Meuchelmörders. Mara wäre stolz auf ihn gewesen.
    Aber warum ging er dann nicht zum Angriff über?
    Zwei Schritte später stand Caedus neben Twizzl hinter der Kommunikationsoffizierin, lauschte der Stimme des Wookiee-Staffelkommandanten und fühlte sich vom Versagen seines Cousins verraten.
    Die Kom-Offizierin – eine Bith mit bernsteinfarbenen Augen von der Größe von Caedus’ Handflächen – hörte sich über die Hörmuschel ihres Komlinks die Übersetzung an.
    »Colonel Solo, sie sagen, dass sie nicht die Absicht haben …«
    »Sie brauchen nicht zu übersetzen. Ich verstehe Shyriiwook, seit ich fünf bin.« Caedus beugte sich über ihre Schulter und aktivierte das Mikrofon. »Wir sind hier, um Han und Leia Solo sowie die Jedi-Deserteure in Gewahrsam zu nehmen. Falls die Jedi-Deserteure Schwierigkeiten bereiten, sind wir darauf vorbereitet, Ihnen unsere Unterstützung anzubieten. Aus diesem Grund sind wir mit einer Flotte angerückt.«
    Der Staffelführer grollte eine Weigerung und behauptete, die Solos seien entkommen; zudem seien die Jedi überhaupt nicht nach Kashyyyk gekommen.
    »Wookiees sind schlechte Lügner. Das liegt einfach nicht in eurem Gencode.«
    Caedus warf Ben einen flüchtigen Blick zu. Vielleicht hatte der Junge ihn deshalb noch nicht attackiert, weil man ihn geschickt hatte, damit er die Anakin Solo in einen Jedi-Hinterhalt führte. Doch als Ben nickte und bestätigte, dass er angewiesen worden war, sich auf Kashyyyk mit seinem Vater und den anderen Meistern zu treffen, dachte Caedus an seine Allana und daran, wie viel sie ihm bedeutete. War es jetzt, wo Mara tot war, überhaupt denkbar , dass Luke Ben auf eine derart gefährliche Mission schickte?
    Caedus wandte sich wieder dem Mikrofon zu. »Unsere Informationen sind verlässlich«, sagte er. »Wenn Sie behaupten, dass die Solos nicht länger Ihre Gefangenen sind, dann hat Kashyyyk entweder die Allianz verraten, oder die Jedi halten den Planeten als Geisel. So oder so sind wir gezwungen anzugreifen.«
    Der Wookiee erwiderte, dass er Rücksprache mit seinen Vorgesetzten halten würde, und Schweigen senkte sich über den Kanal. Während Caedus und die anderen auf eine Antwort warteten, bremste die Anakin Solo weiter ab. Die Fünfte Flotte formierte sich nach und nach um sie herum, entsandte Sternenjägerposten und sicherte die älteren Sternenzerstörer mit einander überlappenden Feuerbereichen. Die Owool-Staffel blieb weiterhin im Anflug und wuchs von sichelnasigen Punkten zu Keilen mit gabelförmigem Bug an.
    Schließlich drang die Stimme des Wookiees von Neuem aus dem Lautsprecher, um darauf zu beharren, dass der Colonel falsch informiert war. Auf Kashyyyk würden keine Solos gefangen gehalten, und es habe auch keinerlei Probleme mit irgendwelchen Jedi-Deserteuren gegeben.
    »Das mag ich an euch Wookiees«, entgegnete Caedus. »Ihr macht nie einen Hehl daraus, auf welcher Seite ihr

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