Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
kribbeln ließ, und wirbelte just in dem Augenblick von der Holoanzeige weg, als er die Hitze eines Lichtschwerts über seine Rippen streichen fühlte und sich Bens Klinge in Commander Twizzls Oberkörper bohrte.
    Unversehens war die Luft vom Gestank verbrannten Fleisches erfüllt – dem von Caedus und Twizzl –, und Ben keuchte vor Entsetzen und Schuldgefühlen und griff trotz allem weiter an, um Twizzls Torso halb zu zerteilen. Dann schwang er seine Klinge wieder auf Caedus zu und trat dicht heran, um sicherzugehen, dass der Hieb tödlich war.
    Ob es nun Lowbaccas Schattenbombe oder Caedus’ eigene flinke Reflexe waren, die ihm das Leben retteten – er bezweifelte, dass er oder irgendjemand sonst das je erfahren würde. Die Anakin Solo bäumte sich einfach unter seinen Füßen auf, ehe er Bens Lichtschwert an seinem Gesicht vorbeizischen sah und hart zu Boden stürzte, wonach er sich zusammen mit allen anderen auf dem Deck liegend wiederfand. Sein Blickfeld verschwamm, und seine Ohren klingelten. Wie entsetzlich falsch er seinen jungen Cousin eingeschätzt hatte! Wie geduldig Ben abgewartet hatte, bereit, die Wälder von Kashyyyk zu opfern, Commander Twizzl und sogar sein eigenes Leben – alles bloß, um sicherzustellen, dass er Caedus tötete.
    Vielleicht gab es für den Jungen doch noch Hoffnung.
    Da ihm keine Zeit blieb, die eigene Waffe vom Gürtel zu reißen, stieß Caedus den Arm vor, um einen gleißenden Machtblitz abzufeuern, der Ben in einem rauchenden, zuckenden Haufen zu Boden schickte. Er ließ das Lichtschwert des Jungen in seine Hand schnellen und sprang dann inmitten der Trümmer, die bis vor einer Sekunde das Flugdeck der Anakin Solo gewesen waren, auf die Füße. Überall waren Leichen verstreut, besonders vorne in der Kabine, wo Lowbaccas Schattenbombe das Sichtfenster durchschlagen hatte – zumindest folgerte er das aus den zerquetschten Körperteilen, die am Fuß des Panzerschotts lagen, das bei dem Hüllenbruch automatisch nach unten gesaust war.
    Caedus ging zu Ben hinüber. Der Junge erholte sich bereits langsam von dem Machtblitz, streckte seine zusammengekrümmten Glieder aus und atmete in kurzen, abgehackten Zügen. Ohne auf den Bimm-Fähnrich zu achten, der hilfesuchend die Hand nach ihm ausstreckte, hockte sich Caedus neben seinen jungen Cousin und nickte anerkennend.
    »Nicht schlecht.« Er musste auf die Macht zurückgreifen, um sich über das Plärren der Alarmsirenen und die Schreie der Verwundeten hinweg verständlich zu machen. »Geradezu raffiniert.«
    Bens Augen rollten zu Caedus, erfüllt von Zorn und Hass. »Bring es … einfach zu Ende.«
    »Es zu Ende bringen?« Caedus schaltete das Lichtschwert aus und steckte es an den Gürtel, ehe er die Macht benutzte, um dem Jungen auf die Beine zu helfen. »Ben, wir haben gerade erst begonnen.«

16. Kapitel
    Der Rauch, der jedes Mal zwischen den Bodenplatten und Türrändern hindurchsickerte und durch den Eingang hereinwaberte, wenn das Schutzfeld nach unten gelassen wurde, hing grau und düster in Militärhangar 15. Wookiees mit angesengtem Fell und bloßliegenden Stellen blasenbedeckten Fleisches eilten geschäftig hin und her, bestrebt, die StealthX-Jäger der Jedi startklar zu machen, bevor der Hangar in Flammen aufging. Leia war beunruhigt darüber, wie rasch sich die Feuersbrunst über Rwookrrorro ausbreitete, wenn auch nicht sonderlich überrascht. Selbst in einem dunstigen Klima wie dem von Kashyyyk waren Feuer einer bestimmten Größenordnung alles verschlingende Monster, die den umliegenden Urwald so weit austrockneten, dass sie ihn verzehren konnten. Und Jacen sorgte dafür, dass jeder Brand die nötige Größe erreichte.
    »Die Wroshyrs niederzubrennen ist schon schlimm genug«, sagte Han und trat von der Rampe des Falken neben sie. »Aber die Städte ins Visier zu nehmen?« Er unterdrückte ein Husten. »Wir hätten den Bengel am Tag seiner Geburt aus dem Fenster des Medicenters werfen sollen.«
    Die Verbitterung in Hans Stimme ließ Leias Herz schmerzen. »Han, bitte.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch sie redete sich ein, dass das am Rauch lag. »Das meinst du doch nicht ernst.«
    »Ach nein?«, gab Han zurück. »Sieh dich mal um, Schatz. Diese Wookiees haben mich mal geachtet.«
    Leia hielt sich nicht damit auf, seiner Bitte nachzukommen. Es war unmöglich, die verstohlenen Blicke zu übersehen, die man ihnen zuwarf, oder – als Jedi – die Mischung aus Wut und Mitleid nicht zu fühlen, die die Macht

Weitere Kostenlose Bücher