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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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durchdrang.
    »Ich bin sicher, man wird Ihnen vergeben, dass Sie bei Jacen keine bessere Arbeit geleistet haben«, sagte C-3 PO , der hinter ihnen die Einstiegsrampe hinunterklapperte. »Für gewöhnlich sind Wookiees in Bezug auf Problemkinder überaus verständnisvoll.«
    »Jacen ist schon lange kein Kind mehr, Dreipeo.« Leia spähte auf der Suche nach ihrem Bruder in den Rauch und sagte zu Han: »Und wenn wir ihn aus dem Fenster geworfen hätten, würde die Galaxis jetzt den Yuuzhan Vong gehören. Was auch immer aus Jacen geworden ist, einst war er ein Held. Jacen Solo hat die Galaxis gerettet.«
    »Ja? Nun, jetzt gibt es keinen Jacen Solo mehr.« Han ging durch den Hangar auf eine ruhigere Ecke zu, wo Luke und die Meister des Rats – durch den Rauch kaum auszumachen – dicht beisammenstanden und Pläne schmiedeten. »Jacen Solo ist tot. Mein Sohn würde so etwas niemals tun.«
    »Habe ich so was nicht schon mal gehört?« Leia folgte ihm und schüttelte angesichts seiner üblichen Übertreibung den Kopf. »Lass mich nachdenken. Ach ja, wir waren mit dem Falken unterwegs nach Corellia, und wir hatten gerade erfahren, was er Ailyn angetan hat …«
    Leia blieb abrupt stehen und ließ den Satz unvollendet, als ihr bewusst wurde, dass Han diesmal nicht übers Ziel hinausschoss. Er hatte recht . Nach allem, was Jacen als Gefangener der Yuuzhan Vong widerfahren war, wäre ihr Sohn vielleicht imstande gewesen, Ailyn Habuur zu Tode zu foltern. Doch er wäre niemals fähig gewesen, einen gesamten Planeten in Brand zu stecken, nicht jener teilnahmsvolle Junge, der heimlich Schmusetiere in sein Zimmer in der Jedi-Akademie auf Yavin 4 geschmuggelt hatte – und mit Sicherheit nicht der Jedi-Ritter, der der Galaxis gezeigt hatte, wie man mit einer Spezies Frieden schloss, die dafür nicht einmal ein Wort besaß.
    Dieser Jacen war tot. Das spürte Leia jetzt so deutlich, wie sie Anakins Tod gefühlt hatte, ein grässliches Reißen tief in ihrem Innern, das ein schmerzendes Loch in ihrem Herzen hinterließ. Dieses Mal jedoch war der Riss ganz allmählich entstanden, ohne dass ihr recht bewusst gewesen war, was vorging. Sie hatte nicht daran geglaubt, dass sie Jacen verlor, nicht wirklich, bis ihre Lunge vom Rauch der Feuer brannte, die er gelegt hatte, und ihr Magen vom Gestank verbrannten Fells und versengter Haut rebellierte – bis sie Han die entscheidenden Worte sagen hörte.
    Jacen Solo ist tot.
    Nach bloß sieben Schritten merkte Han, dass Leia ihm nicht weiter folgte. »Ach verdammt«, sagte er und marschierte zu ihr zurück. »Sei nicht sauer auf mich. So habe ich es nicht gemeint.«
    Leia versuchte zu antworten, aber alles, was ihr über die Lippen kam, war ein gequältes Krächzen.
    Han runzelte die Stirn. »Stimmt irgendwas nicht? So habe ich dich nicht mehr gesehen seit …« Seine Kinnlade klappte herunter, und plötzlich wirkte er so niedergeschlagen, wie Leia sich fühlte. »Was ist los? Ist Jaina etwas zugestoßen?«
    »Nein«, stieß sie mühsam hervor. Sie wollte losheulen, an ihren Haaren reißen und einfach erstarren, doch das konnte sie nicht. Ihr Kummer schien in ihrem Inneren gefangen, ein brodelndes Staubecken von Wut und Schmerz, das so lange in ihr brennen würde, bis es schließlich explodierte. »Jaina … geht es gut. Es ist Jacen.«
    »Jacen?« Hans Stirn legte sich von Neuem in Falten, dann blickte er nach oben, wie um anzudeuten, dass seine größte Enttäuschung nach wie vor dort weilte. »Ich verstehe nicht ganz. Willst du damit sagen, dass Lowie ihn erwischt hat?«
    Leia schüttelte den Kopf. »Nein, Han. Damit will ich sagen, dass du recht hast. Von Jacen ist nichts mehr übrig.«
    Han schaute verwirrter drein als je zuvor, doch bevor sie ihm erklären konnte, was sie meinte, gesellten sich ihr Bruder, Saba und die anderen Meister zu ihnen; Luke eilte geradewegs an ihre Seite.
    »Leia, was ist los?«, fragte er. »Ich spürte …«
    »Es geht um Jacen«, sagte Han an ihrer statt. »Ich habe etwas Dämliches gesagt.«
    »Han, du hörst mir nicht zu.« Leia fühlte sich, als hätte sie ein Loch im Herzen – oder vielleicht auch ein Geschwür –, doch sie sammelte sich langsam wieder; immerhin hatte sie all dies schon einmal durchgemacht. »Es war nicht dämlich. Du hast recht.«
    Luke sah Han an. »Womit?«
    Ein verdrossener Ausdruck fiel über Hans Gesicht, und er antwortete nicht.
    »Falls Captain Solo Schwierigkeiten hat, sich daran zu erinnern, kann ich gern behilflich sein«, erbot

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