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Wächter der Macht 07 - Zorn

Wächter der Macht 07 - Zorn

Titel: Wächter der Macht 07 - Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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stattdessen veränderte der Wagen die Richtung seines Flugs, und die Front des Triebwagens krachte geradewegs gegen den hinteren Abschnitt der Schienen. Das Gefährt kam abrupt zum Stehen, die Waggons dahinter schoben sich wie ein Akkordeon ineinander und verkeilten sich wie bei einem Frachtschlepperunglück.
    Eine kleine Gestalt wurde aus dem Triebwagen geschleudert Alema erhob sich, eilte an der Lücke vorbei und hielt sich an einer Querstrebe fest, um eine Handvoll Meter unter Jaina unvermittelt zum Stillstand zu kommen.
    Jaina lächelte auf sie herab. »Hallo da unten.«
    Alemas Mund zuckte. »Das hier ist kein Spiel mehr. Geh uns aus dem Weg.«
    »Für mich war das Ganze noch nie ein Spiel. Sag mal, wie willst du mit bloß einem funktionstüchtigen Arm eigentlich die Schienen hochklettern und dabei dein Lichtschwert schwingen?«
    »Wir finden schon eine Möglichkeit.« Alema stieg einige weitere Quersprossen hoch. Jetzt befand sie sich bloß noch drei Meter unter Jainas Füßen.
    »Du könntest dich ergeben. Dein Lichtschwert wegwerfen. Und dein Glasrohr und die Pfeile und all deine anderen Spielsachen. So ziemlich alles, das du bei dir trägst. Und ich nehme dich in Gewahrsam, und du bleibst am Leben.«
    Alema schüttelte den Kopf. Ihr halblanger Kopftentakel glitt unter der Kapuze hervor. »Solange das Universum noch immer aus dem Gleichgewicht ist? Solange die Übel nicht gesühnt wurden? Wir denken nicht.«
    Dann ertönte es, ein tiefes, grollendes Brüllen, in einiger Entfernung irgendwo links von Jaina. Sie spähte in die Dunkelheit, während sie Alemas Position mit ihren Machtsinnen sorgsam »im Auge« behielt. »Irgendeine neue Falle?«
    »Wir wollten dich gerade dasselbe fragen.«
    Au Bord des ramponierten Triebwagens begann ein Lautsprecher zu plärren, und eine Stimme mit einem leichten, trällernden Akzent, den Jaina noch nie zuvor gehört hatte, sagte auf Basic: »Achtung, an alle Arbeiter von Jonex-Mine Acht Elf B. Unsere Sensoren registrieren einen Zwischenfall von katastrophalen Ausmaßen. Suchen Sie unverzüglich den nächstgelegenen Schutzraum mit Omega-Kennung auf. Aktivieren Sie sofort sämtliche Notfallpeilsender. Achtung, an alle Arbeiter von Jonex-Mine Acht Elf B ...« Sie konnte hören, wie dieselbe Meldung schwach von den fernen Steinwänden widerhallte.
    Sie blickte wieder zu Alema hinunter. »Klingt nach Ärger. Schätze, wir sollten lieber hierbleiben, bis wir herausfinden, was da schiefläuft.«
    Alema löste ihren Griff um die Querstrebe, trieb jedoch nicht von den Schienen weg. Sie kletterte eine Stufe auf Jaina zu, während die geschickte Manipulation der Macht sie sicher an den Querstreben hielt, und zog ihr Lichtschwert, um es mit einem Zsssschh einzuschalten. »Geh uns aus dem Weg.«
    Ein weiteres fernes Rumpeln ertönte, diesmal von rechts. Jainas Ohren ploppten von einer plötzlichen Druckveränderung. Sie kaute ein paarmal, glich den Druck aus, und ihr Gehör normalisierte sich wieder. »Tut mir leid. Wie war das noch mal?« Sie aktivierte ihr eigenes Lichtschwert.
    »Närrin.« Alema vollführte eine Handbewegung, eine fegende Geste, als würde sie seitlich etwas mit einer Vibroklinge zerteilen.
    Energie - unsichtbar, vom Gestank der Dunklen Seite erfüllt - donnerte gegen Jaina, zwang sie zurück. Die Schiene, an der sie sich festhielt, verbog sich mehrere Meter über ihrem Kopf, um sie aus dem Weg zu befördern. Der Hieb trieb alle Luft aus ihren Lungen und sandte eine Woge des Schmerzes durch ihre Brust.
    In diesem Moment der Ablenkung sprang Alema mit einem Satz an ihr vorbei. Sie landete auf einer Querstrebe zwanzig Meter über Jaina. Sie begann, nach oben zu klettern, als wären die senkrechten Schienen eine Leiter, und das allein mithilfe ihrer Füße und der Macht.
    Ein Blasterschuss von weiter oben erwischte sie beinahe unvorbereitet. Alema riss ihre Klinge gerade rechtzeitig hoch, um etwas von der Salve zu absorbieren, doch die Wucht des Treffers schleuderte sie nach hinten und fort von den Schienen. Sie fiel fünfzig oder mehr Meter und wurde beinahe von der Dunkelheit verschlungen, ehe sie sich wieder hinreichend gefasst hatte, um wieder auf den unteren Abschnitt der Bahnschienen zuzuhalten.
    Jaina verzog vor Schmerz das Gesicht und sah nach oben. Jag kam zu ihr hinunter, in freiem Fall, der von unregelmäßigen Schüben mit seinem Düsenrucksack abgebremst wurde.
    Jaina bewegte sich Hand über Hand an den Schienen entlang, erreichte die Stelle, wo Alemas

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