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Wächter der Macht 07 - Zorn

Wächter der Macht 07 - Zorn

Titel: Wächter der Macht 07 - Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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dort bei ihr sein, wo sie jetzt ist.«
    »Was meinst du damit?«
    »Du willst am liebsten tot sein. In Frieden ruhen. Mit ihr zusammen. Tot.«
    »Das ist lächerlich.«
    »Nein, ist es nicht. Als Onkel Han und Tante Leia uns sagten, dass Alema Rar tot ist, hättest du sagen sollen: Jetzt kann ich mich endlich wieder ans Werk machen. Stattdessen sagst du: Jetzt kann ich die Verantwortung für den Jedi-Orden jemandem übertragen, der dieser Aufgabe würdig ist. Du machst dich bereit zu sterben. Das Problem ist, dass du nicht an einer unheilbaren Krankheit leidest und dir auch niemand einen Blaster an den Kopf hält. Also, wie willst du es anstellen?« Bei den letzten Worten überschlug sich Bens Stimme.
    »Ben, das ist so, so ... Du ziehst einfach die falschen Schlüsse.« Luke suchte verzweifelt nach dem richtigen Argument, um seinem Sohn klarzumachen, was für ein lächerlicher Gedanke das war.
    Aber das Argument fiel ihm einfach nicht ein.
    »Das ist es, was mit Bindung gemeint ist, oder?« Ben begann wieder, hin und her zu laufen, und jetzt sprudelten die Worte aus ihm heraus wie Wasser aus einem gebrochenen Damm. »Es geht nicht darum, jemanden zu lieben. Es geht nicht darum, mit jemandem verheiratet zu sein. Es geht nicht darum, Kinder zu haben. Es geht darum, dass von einem nichts mehr übrig ist, wenn etwas schiefgeht. Es geht darum, dass man anfängt, sich wie ein Droide mit installiertem Haltebolzen aufzuführen, wenn sie stirbt. Mom würde nicht wollen, dass du so bist. Also, warum bist du trotzdem so?«
    »Ich kann nicht anders.« Luke war auf den Beinen, und die Worte waren heraus, bevor ihm klar war, was er da sagte. Er schwankte, aus dem Gleichgewicht gebracht von der plötzlichen Wucht seiner Emotionen.
    Ben wirbelte herum und starrte ihn an. »Aber du musst!«
    »Wie?«
    »Ich weiß es nicht. Du bist der Jedi-Meister. also überleg dir was!«
    Luke spürte, wie echter Zorn in ihm schwelte, ein Feuer, das von der Anmaßung in Bens Tonfall angefacht wurde.
    Nein, das war noch eine Lüge. Er machte sich selbst etwas vor. Das Feuer wurde von der Tatsache angefacht, dass Ben recht hatte.
    Luke schloss die Augen und bahnte sich seinen Weg durch die Dämmwand aus Friedlichkeit, die er im Laufe der letzten Monate um sich herum errichtet hatte. Dahinter versuchte er, sich selbst zu finden. Doch als Erstes stieß er auf nichts anderes als die Last seines Kummers und die eine Sache, die ihn weiter funktionieren ließ, während er diese Bürde trug - sein Verlangen, wieder mit Mara vereint zu sein. Wieder mit ihr vereint, wenn die Zeit dafür kam. Wiedervereint in der Macht.
    Dann war da die andere Last, die, die er größtenteils von seinen Schultern abgestreift hatte, die Last seiner Verantwortung - gegenüber dem Orden, gegenüber seiner Familie, gegenüber der Galaxis.
    Gegenüber dem Leben.
    Doch er musste die Bürde, die er abgelegt hatte, weiter tragen, oder?
    Es tut mir leid, Mara. In dem Wissen, dass das einem Verrat gleichkam, trat Luke langsam, bedächtig unter der Last seines Kummers hervor.
    Das Gewicht wich nicht vollends - genauso, wie Mara immer noch ein Teil von ihm war, würde ihn auch der Schmerz darüber, sie verloren zu haben, auf ewig begleiten. Trotzdem war es plötzlich leichter zu atmen, zu denken. Er fragte sich, wie lange es schon her war, seit er das letzte Mal wirklich einen klaren Gedanken gefasst hatte.
    Und seltsamerweise fühlte es sich überhaupt nicht wie ein Verrat an.
    Dann war da die andere Bürde, die Bürde der Pflicht. Er hatte sie sein ganzes Erwachsenenleben lang getragen, und manchmal hatte sie ihn zu Boden gedrückt. Gleichwohl, zu anderen Zeiten hatte sie ihn durchhalten lassen, hatte geholfen, ihn am Leben zu erhalten.
    Vielleicht war das der Grund, warum er so bereit gewesen war, sie aufzugeben: Weil seine Pflichten ihn in einer Zeit am Leben gehalten hatten, als er gar nicht leben wollte.
    Mit akribischer Sorgfalt nahm er dieses andere Gewicht wieder auf und schulterte es.
    Er öffnete die Augen. Sein Sohn stand vor ihm, besorgt, aber jetzt seufzte Ben, ein kurzes erleichtertes Ausatmen. »Hey, Dad, sieh mal in den Spiegel.«
    »Das brauche ich nicht.«
    »Weißt du, was? Deine Gefühle verraten dich.«
    Luke unterdrückte ein Prusten. »Ben, solltest du jemals, jemals so was sagen wie: Ich hab's dir doch gesagt...«
    »Werd ich nicht.«
    »... werde ich dich einer Trainingslektion unterziehen, die Kyp Durron die Tränen in die Augen treiben würde.«
    »Werd ich

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