Wächter der Macht 07 - Zorn
seine Gewalt zu bringen.
Isolder trat vom Monitor zurück. Jacen Solo tauchte auf dem Bildschirm auf; er trug seine Colonel-Uniform der Garde der Galaktischen Allianz und blickte finster drein.
»Ich grüße Euch, hochverehrte Königinmutter des Hapes- Konsortiums.« Seine Stimme troff nicht unbedingt vor Sarkasmus, doch die übertriebene Förmlichkeit, die er an den Tag legte, und dass er Tenel Ka wie irgendeine beliebige Herrscherin behandelte und alles ignorierte, was sie einander bedeutet hatten, war nicht minder schmerzvoll. »Bei Kuat habt Ihre mich in eine unhaltbare Position gebracht. Meinen Feinden überlassen zu werden, von Euch im Stich gelassen zu werden, für die ich einstmals größte Gewogenheit und Respekt empfand, war, wie einem Mordanschlag zum Opfer zu fallen ... und zu überleben.
Daher werde ich Euch jetzt dasselbe durchleiden lassen. Ich muss eine Entscheidung treffen, wie jene, die Ihr mir aufzwingen wolltet. Ihr werdet sämtliche hapanischen Militärstreitkräfte meinem Kommando unterstellen, während die Galaktische Allianz zudem die ranghöchsten Schiffsoffiziere stellen wird ... oder Eure Tochter stirbt.«
Jacen lehnte sich vor, sodass sein Gesicht den Monitorschirm fast zur Gänze ausfüllte. Seine Augen leuchteten, unmenschlich in ihrer Intensität und Konzentration. Selbst die Farbe der Iris schien heller als gewöhnlich. »Durch das, was Ihr mir angetan habt, habt Ihr mich zu jemandem gemacht, der nicht zögern wird, seine Worte in die Tat umzusetzen. Die ist keine leere Drohung, und falls es zum Äußersten kommt, ist das allein Euer Werk. Vielleicht solltet Ihr das im Hinterkopf behalten, wenn Ihr das nächste Mal das beliebte hapanische Spielchen von Verrat und Blutvergießen spielt.«
Der Schirm wurde dunkel.
Tenel Ka stieß den Atem aus, den sie anhielt, seit Jacen auf dem Monitor erschienen war. Isolder sagte nichts.
Schließlich wandte sie sich an ihn. Sie mühte sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen, was jedoch nicht einfach war; ihr Atem sollte als gequältes Keuchen über ihre Lippen kommen. »Prinz Isolder, ist er Eurer Meinung nach imstande, seine Drohung wahr zu machen?«
»Ich kenne ihn nicht annähernd so gut wie Ihr, Königinmutter. Aber ... ja.« Er warf einen Blick auf den Monitor. »Ich habe mir diese Aufnahme ein Dutzend Mal angeschaut, und jedes Mal sehe ich einen Mann vor mir, der jeden Funken Menschlichkeit eingebüßt hat.« Tenel Ka traten Tränen in die Augen. »Er hat recht, wisst Ihr.
Es ist tatsächlich, als würde man ermordet - und überlebt.«
7. Kapitel
KASHYYYK, MAITELL-BASIS, HANGAR DES MILLENNIUM FALKEN
Waroo stellte die übergroße Metallkiste auf dem Sabacc-Tisch ab und stieß dann ein verhaltenes, fragendes Knurren aus.
Han blickte auf die Kiste hinab. Sie sah wie eine von der Art aus, wie wohlhabende Reisende sie benutzten, um empfindliche, teure Kleidung zu transportieren. Mit Schaumstoffpolsterung ausgestattet eignete sich eine solche Kiste allerdings auch ideal für die Beförderung von Waffen, und diese hier war groß genug, um mehrere Blastergewehre mit Klappschaft zu beherbergen oder auch genügend Blasterpistolen, um damit gleich mehrere Trupps auszustaffieren.
Han, der sich dem Wookiee gegenüber befand, schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, was das ist. Kumpel. Bist du sicher, dass es für mich ist?«
Waroo nickte.
Leia nahm die Kiste näher in Augenschein. »Ich spüre keine Gefahr davon ausgehen. Hast du einen Routinescan durch geführt?«
Waroo grunzte eine Bestätigung.
»Sauber, hm? Aber kein Hinweis darauf, wer sie geschickt hat.« Von Neuem betrachtete Han die Schlösser am Deckel. Die breiten Verschlussklappen glommen matt im Schatten, den die Kiste selbst warf. »Das ist nicht sonderlich beruhigend.«
»Die Klappen sind Scanner.« Jag marschierte aus den Untiefen des Hangars auf sie zu. von dort, wo ihre X-Flügler in ihren Landebuchten standen, Jaina und Zekk im Schlepptau. Gerade erst von einer Routinepatrouille zurückgekehrt, hatte er berichtet, dass die Feuerschneisen, die die Lillibanca mithilfe der Solos und anderer Piloten - einschließlich Lando Calrissians - gezogen hatten, nach wie vor Wirkung zeigten. »Zum Lesen von Fingerabdrücken.«
»Aha.« Han legte probeweise die Daumen über die Verschlussklappen, ohne sie jedoch zu berühren. Er warf Leia einen Blick zu. »Ich nehme mal an, du beförderst mich in Sicherheit, wenn dieses Ding in die Luft fliegt.«
Sie stellte gespielte
Weitere Kostenlose Bücher