Wächter der Macht 07 - Zorn
einzusetzen, oder?«
Han schüttelte den Kopf.
»Eine Rüstung, die einem Lichtschwert standhält, und das, wo Alema Rar unser Ziel ist... «
»Du denkst, sie könnte dir von Nutzen sein?«
»Nicht so nützlich wie etwas, das Sie neulich sagten, aber ja. Sogar sehr.«
Han runzelte verwirrt die Stirn. »Was habe ich denn gesagt?«
»Etwas über Alemas Taktik.« Doch Jag ging nicht weiter darauf ein.
»In Ordnung, Junge. Nimm sie, sie gehört dir.«
Leia fiel Han ins Wort: »Unter einer Bedingung.«
Jag, der die Kiste gerade aufnehmen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Natürlich. Unter welcher?«
»Sag mir, was mit meiner Tochter los ist.«
Jag hob die Kiste versuchsweise an, die offensichtlich nicht annähernd so schwer war. wie er erwartet hatte. »Sie ist vollkommen auf unser Ziel konzentriert. Auf Alema Rar.«
»Das weiß ich. Aber selbst, es mit einer derart gefährlichen Gegnerin zu tun zu haben, sollte sie nicht so kalt machen, so gleichgültig.«
»So gefühllos.« Jag sah Jaina und Zekk nach, die sich weiter entfernten. Sie gingen auf eine schattige Lichtung zu, die sie häufig als Trainingsgelände benutzten. »Nun, ich nehme an, es ist diese ganze Schwert-der-Jedi-Sache. Sie glaubt, sie ist dahintergekommen. was es bedeutet, das Schwert der Jedi zu sein. Alema Rar zur Strecke zu bringen ist für sie bloß eine Übung. Sie glaubt, dass sie ihrem Bruder die Stirn bieten muss. Und dass einer von ihnen das nicht überleben wird.«
Han seufzte. Er streckte die Hand aus, um die seiner Frau zu ergreifen. Leias Finger drückten fest zu. »Schon klar, Junge. Eine Menge Leute freuen sich bereits auf ein Kräftemessen mit Colonel Solo.«
»Jaina ...« Jag zögerte, suchte nach den richtigen Worten. »Sie glaubt, dass jede gegenwärtige Ablenkung sich später für sie als fatal erweisen könnte, Das bedeutet, auch Freude in jeglicher Form. Alles, was sie zum Lächeln bringen würde, ist böse. Die Sache ist, sie ähnelt ihrem Bruder wirklich sehr, vor seiner Veränderung, und ich möchte nicht, dass sie ihre Menschlichkeit genauso ablegt, wie er es getan hat.« Er bedachte Leia für diese Worte mit einem flüchtigen, entschuldigenden Lächeln. »Ich versuche schon seit einer ganzen Weile, ihr zu sagen, dass von einer Schwertklinge, die man die ganze Zeit über schärft, selbst wenn das gar nicht nötig ist, in dem Moment, wenn man sie wirklich braucht, womöglich nichts mehr übrig ist. Oder dass sie dann bricht. Aber sie hört nicht auf mich.«
Leias Stimme klang leise und besorgt. »Hast du exakt diese Worte benutzt?«
»Aus Worten lernt sie nichts. Jedi Solo. Sie lernt bloß aus Erfolgen. Oder Niederlagen.« Jag warf ihr einen mitfühlenden Blick zu und trat mit der Metallkiste in Händen ins Sonnenlicht hinaus.
8. Kapitel
CORUSCANT, HAUPTQUARTIER DER GARDE DER GALAKTISCHEN ALLIANZ
Allana öffnete die Augen. Direkt vor sich sah sie die Ecke des Betts, in dem sie lag - ein schlichtes Bett mit einer sehr weichen und bequemen, aber altmodischen Matratze, die ihre Form nicht veränderte, als sie sich darauf bewegte. Dahinter befand sich eine nackte braune Wand, deren künstliche Holzmaserung im schwachen Schein der halb abgeschatteten Glühstäbe nur schwer auszumachen war.
Sie wusste nicht, wo sie war.
Sie rollte sich herum, um den ganzen Raum zu betrachten, und da war er - er saß in einem Stuhl neben dem Bett, groß und attraktiv. Er trug seine schwarze Uniform, und seine Augen waren so strahlend und durchdringend, dass es ihr beinahe Angst einjagte.
Dabei sollte sie keine Angst vor ihm haben. Er war ein Freund ihrer Mutter.
Sic streckte die Arme aus. »Jacen.«
Sein Gesicht zuckte ein wenig, als sie seinen Namen rief, doch er kam zu ihr und umarmte sie. »Allana. Du hast lange geschlafen.«
»Wo bin ich?« Ihre Stimme an seiner Schulter klang gedämpft.
Er wich zurück, um sie wieder anzusehen, und jetzt waren seine Augen ganz normal. »Du bist auf Coruscant.«
»Und wo ist Mami?«
»Sie ist auf Hapes.«
Allana zappelte herum, und mit Widerwillen ließ Jacen sie los. »Warum ist sie denn da und nicht hier?«
»Erinnerst du dich nicht mehr?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Böse Leute sind in euren Palast gekommen, die dir und deiner Mutter wehtun wollten.«
»Wie damals.«
Jacen nickte. »Sie haben Komagas eingesetzt, das einen einschlafen lässt. Da du noch klein bist, hat es dich eine ganze Weile schlafen lassen. Ich war gerade angekommen, um euch zu besuchen.
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