Wächter der Macht 07 - Zorn
das Feuer auf Jacens Schiff eröffnen und zugleich das Kampfgeflecht einleiten. Darüber hinaus war keine weitere Kommunikation notwendig.
Luke versetzte seinen Kameraden durch die Macht kaum wahrnehmbare Mir-nach-Schubser, ehe er beidrehte und auf das ferne Ziel zuhielt.
Jeder der drei Meister hatte einen Jedi-Ritter als Flügelmann, und Sanola war Lukes. Weil sie die jüngste Jedi bei dieser Mission war, hatte man sie dem erfahrensten Meister zugeteilt, was weder sachlich noch emotional ein Problem für Luke war ... abgesehen davon, dass es ihn schätzungsweise dreimal pro Sekunde daran erinnerte, dass es eigentlich Maras StealthX sein sollte, der seinem eigenen folgte.
Obwohl er nicht aktiv in der Macht nach ihr suchte, konnte er spüren, dass Sanola ihm folgte, nah genug, dass sie ihn mit bloßem Auge im Blick behalten konnte, allerdings mit genügend Abstand, dass ein Moment der Unaufmerksamkeit nicht zu einem Zusammenstoß führte. Sie war eine gute, fleißige Jedi, und obwohl sie noch sehr jung war, hatte sie offensichtlich das Pilotentalent ihrer Tante Kirana geerbt. Luke brauchte sich keine Sorgen um sie zu machen.
Als er auf der Backbordseite einen Blick aus seiner Kanzel warf, sah er, dass sich die Schlachtschiffe der Konföderation dem Bereich näherten, in dem das Sternenjäger-Gefecht tobte. Allerdings entfernten sich mittlerweile Grüppchen in Zweikämpfe verwickelter Jäger vom Schlachtfeld: es schien, als würden die zahlenmäßig unterlegenen Sternenjäger der Konföderation fliehen, verfolgt von ihren rachsüchtigen GA-Pendants.
Luke runzelte die Stirn. Er nahm keine Panik aus dieser Richtung wahr. Aber das war nicht sein Problem.
Auf Lukes Sensortafel erschien eine rote Zielmarkierung, als er das Signal von Jacens Peilsender auffing. Luke schaltete seine Schubdüsen aus und trieb die letzten paar Kilometer, offen für die Macht, ohne sich jedoch selbst zu erkennen zu geben.
Das weiße Fadenkreuz, das seinen StealthX repräsentierte, näherte sich dem Zielgebiet. Geduldig wartete Luke auf die Ankunft der anderen Jedi.
Er konnte sie vage wahrnehmen, wie sie sich seiner Position näherten ...
Die Zeit war gekommen. Luke öffnete sich den anderen Jedi und fühlte, wie ihr Bewusstsein mit dem seinen verschmolz, um sich zu dem Kampfgeflecht zu vereinen, das sie bei Gruppeneinsätzen so effektiv machte. Gleichzeitig schwang er den Bug seines Sternenjägers ein wenig nach Steuerbord, ohne sich die Mühe zu machen, mit Zielcomputer, Markierungen und Sensorkonsole zu arbeiten, lokalisierte sein Ziel rein aus dem Gefühl heraus und feuerte. Vier rote Lichtlanzen zischten von seinem StealthX fort und liefen an einem fernen Punkt im Weltraum zusammen.
Caedus spürte die Veränderung einen Augenblick, bevor er begriff, was sie bedeutete. Im einen Moment trieb er mit einem weinenden kleinen Mädchen im Weltraum dahin, verzweifelt, weil es ihm nicht gelang, sie zu trösten oder ihr gut zuzureden, damit ihre Tränen versiegten. Im nächsten wiederum war er an gespannt, hoffnungsvoll, kampfbereit ...
Das waren nicht seine Gefühle. Er war von einem Jedi- Kampfgeflecht umhüllt. Selbst Allana spürte es. Sie hob den Kopf, und mit einem Mal war ihr Kummer vorübergehend vergessen.
Mit einem Fluch, den er vor seiner Tochter eigentlich nicht hatte äußern wollen, packte Caedus den Steuerknüppel des Schemens und aktivierte die Schubdüsen.
Nicht schnell genug. Die Innenseiten seiner Solarflächen leuchteten rot auf. und der Scheinen bockte, als er von hinten mit maximaler Wucht von einer Lasersalve getroffen wurde. Der Treffer ließ den Schemen trudeln; dann sprangen die Schubdüsen an, und er entfernte sich mit Vollgas von diesem Punkt des Weltraums; der Schemen vollführte eine weitere Drehung, ehe Caedus die vollständige Kontrolle über seinen TIE-Prototyp zurückerlangte.
Sollte er die Schilde hochfahren oder weiterhin die Tarntechnologie verwenden? Jede der beiden Möglichkeiten barg ihre Vor- und Nachteile. Er entschied sich für Letzteres, in der Hoffnung, dass sein plötzlicher Geschwindigkeitsschub ihn aus der unmittelbaren Sicht seiner Angreifer gebracht hatte.
Jetzt konnte er die Identität seiner Verfolger allmählich ausmachen. Luke, die alles überstrahlende Präsenz. Kyp Durron. Corran Horn. Zwei oder drei andere, die er nicht gut genug kannte, um sie wiederzuerkennen.
Diesmal also drei Meister. Sie hatten ihre Lektion aus dem Überfall beim Senatsgebäude, bei dem er Kyle Katarn
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