Wächter der Macht 07 - Zorn
« Seine Stimme verebbte.
»Ja?«
»Sorgen dafür, dass ich mir nicht die Zehen stoße.«
Sie seufzte. »Sehr witzig. Oder auch nicht.« Sie ließ den Blick über seine Kampfmontur schweifen. »Wie lange hast du daran gearbeitet?«
»Einige der Teile trage ich schon seit Jahren mit mir herum, während ich andere nach und nach hinzugefügt habe, als ich mehr über unsere Zielperson erfuhr.« Sein Schulterzucken hob den gesamten Oberkörper an. »Das macht mich nicht zu einem Jedi... aber wir brauchen auch nicht noch einen Jedi. Wir brauchen etwas, mit dem sie nicht rechnet. Außerdem kann ich mit dieser Ausrüstung einen Sternenjäger steuern, wenn ich die Crushgaunts ausziehe. Der Anzug verfügt über alle üblichen Funktionen eines Pilotenoveralls,«
»Nun, ich habe hier etwas, das dein Anzug nicht hat.« Sie zog ein Stück Papier aus dem Gürtel hervor und hielt es vor Jags Augen in die Höhe.
Er konzentrierte sich auf die astronomischen Koordinaten, die daraufstanden. »Ist es das, was ich hoffe, dass es ist?«
»Die mutmaßlichen Koordinaten von Brisha Syos Habitat. Lust, hinzufliegen und ein Picknick zu machen?«
»Absolut. Sag du dem großen Kerl ohne Nachnamen Bescheid. Soll ich deine Filtern fragen, ob sie mitkommen wollen?«
Jaina nickte. »Ich denke, sie haben ein Recht, dabei zu sein.«
AN BORD DER ANAKIN SOLO
Allanas Atem ging schwer, und sie rollte sich in ihrem Bett herum, die Augen geschlossen, das Gesicht gerötet.
Im Stuhl neben ihr zuckte Caedus zusammen. Sie hatte wieder die .Alpträume. Seit ihrem Zusammenbruch waren zwei Tage vergangen, in denen sie abwechselnd von tiefem Schlaf und unruhigen Träumen heimgesucht wurde. Der Medidroide hatte gesagt, dass es sich um eine nicht ungewöhnliche Reaktion auf ein emotionales Trauma handelte, doch die objektiven Worte des Droiden trugen nicht dazu bei. den Schmerz zu lindern, den Caedus empfand.
Dann öffneten sich Allanas Augen. Sie schaute sich benommen um, während sie versuchte, sich darüber klarzuwerden, wo sie sich befand, und dann sah sie Caedus.
Sie wich vor ihm zurück, presste sich gegen die Wand. Sie griff nach ihrem Oberschenkel, und ihre Hand förderte den Injektionsstift zutage, den ihre Mutter ihr vor langer Zeit gegeben hatte, die Selbstverteidigungswaffe, mit der sie schon einmal einen gefährlichen Attentäter außer Gefecht gesetzt hatte.
Jetzt richtete sie den Injektor gegen ihn, ihren eigenen Vater, und Caedus spürte einen so scharfen Stich, als hätte sie die Nadel geradewegs in sein Herz gerammt.
Seine Stimme war heiser vor Aufgewühltheit. »Guten Morgen, Allana. Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht.«
Sie ließ den Injektor sinken, schob ihn jedoch nicht in sein verstecktes Futteral zurück. »Ich will nach Hause.«
»Fürs Erste ist das hier dein Zuhause. Hier bist du sicherer als irgendwo sonst.«
Sie schüttelte den Kopf. »Am sichersten bin ich bei Mann.«
»Wenn du bei deiner Mutter bist, werden böse Leute kommen, um dich zu holen. Deshalb musst du hierbleiben.«
»Sie sind alle gestorben, nicht?«
Caedus nickte. »Viele Leute sind gestorben. Und obwohl ich versucht habe, dich weit von ihnen wegzubringen, war das nicht weit genug.«
»Du warst...« Allana suchte nach den richtigen Worten. »Du warst böse. Ich hasse dich.«
Ein weiterer Stich in sein Herz. »Nein, das tust du nicht. Du kannst niemanden hassen, der dich lieht. Ich liebe dich, Allana.«
»Nein, tust du nicht! Du hast mich von Mami weggeholt. Du hast gesagt, sie hätte es dir erlaubt, und du hast gelogen. Du bist nicht besser als jeder andere, der mir wehtun will. Ich hasse dich.« Wieder hob sie den Injektor.
»Nein. Allana, das geht gar nicht. Das ist unmöglich, und ich sage dir auch, warum.« Caedus zwang sich mit schierer Willenskraft. auf seinem Stuhl sitzen zu bleiben. Jede Faser von ihm wollte das kleine Mädchen festhalten, sie trösten ... jede Faser von ihm. abgesehen von der. die ihm sagte, dass sie die Möglichkeit haben musste, selbst zu entscheiden, selbst zu handeln. »Du hast recht, ich hatte nicht die Erlaubnis, dich mitzunehmen. Aber die brauche ich dazu auch gar nicht.«
»Doch, brauchst du!«
»Nein, brauche ich nicht. Ich werde dir auch sagen, warum. Und du musst mir glauben, weil ich dich in dieser Sache niemals belügen könnte. Du würdest merken, wenn ich dich anlüge. Alles, was du tun musst, ist, auf dein Herz zu hören; dann wirst du wissen, wie ich für dich empfinde. Dann wirst du
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