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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Kinderspielzeug gewesen sein. Aber man brauchte bloß das Kristall zu zerbrechen, und es würde den Fimbulwinter entfesseln: eine endlose Jahreszeit von Kälte und Eis über der ganzen Welt, für immer und ewig und ewig. Molly streckte die Hand aus, um die Kugel zu berühren, und sagte: »Oh, wie süß!« Und der Waffenschmied und ich brüllten sie beide an und zerrten sie weg. Wir schickten sie zurück und sagten ihr, sie solle am Eingang stehen bleiben, und schmollend gehorchte sie. Und dann, endlich, war da der Eidbrecher.
    Er machte äußerlich nicht viel her. Nur ein langer Stock aus Eisenholz, in den tiefe vormenschliche Symbole geschnitzt waren. Eine uralte Waffe, älter als der Torquesschneider, älter als die Familiengeschichte. Alter als die Familie wahrscheinlich. Wir haben keine Ahnung, wer sie erschaffen hat oder warum. Vielleicht hatten sie sie benutzt und es gab deshalb nirgends Aufzeichnungen über sie. Schließlich streckte der Waffenschmied eine ruhige Hand aus und nahm den Stock herunter. Er verzog das Gesicht, als ob allein die Berührung beunruhigend für ihn sei. Er wog ihn einmal in der Hand, dann drehte er sich abrupt um und gab ihn mir. Ich nahm ihn ganz behutsam entgegen. Er fühlte sich ... schwer an, beladen mehr mit spirituellem Gewicht als mit materiellem. Eine Last für den Körper und für die Seele.
    Wegen dem, was er war und was er tun konnte.
    »Aber ... das ist ja bloß ein Stock!«, sagte Molly. Sie hatte sich herangeschlichen, um wieder bei uns zu sein. »Das ist es? Ich meine, ist das das ganze Teil? Verwandelt er sich in etwas anderes, wenn man damit auf den Boden schlägt? Oder hast du nur vor, den Leuten damit auf den Kopf zu hauen?«
    »Dies ist der Eidbrecher«, erklärte ich. Mein Mund war ganz trocken, gleichzeitig schwitzten meine Hände. »Er macht alle Vereinbarungen rückgängig, alle Bindungen. Bis ganz hinunter auf die atomare Ebene, wenn nötig.«
    »Na schön«, sagte Molly, »jetzt machst du mir Angst!«
    »Gut!«, sagte ich. »Denn mir jagt er eine Heidenangst ein. Waffenschmied, gib Molly den Torquesschneider! Nur für alle Fälle.«
    »Geh in die Bibliothek«, sagte der Waffenschmied. »Und bring in Erfahrung, was du wissen musst. Ich werde ein Auge auf Alexandra haben. Aber lass dir nicht zu lange Zeit, Eddie! Der Lärm und das Getümmel, die du ausgelöst hast, werden die Leute nicht lang zum Narren halten.«
    »Ich weiß, Onkel Jack.«
    »Die Familie ... ist nicht mehr das, was sie einmal war, Eddie. Ein Teil von mir ... wünscht, ich könnte mit dir gehen, wenn du weggehst. Aber jemand muss bleiben und für die Seele der Familie kämpfen. Um der Droods willen - und um der Welt willen.«

Kapitel Zwanzig

Spinnentiere und Leseratten

    »Oh, oh!«, sagte Molly, als wir die Labore wieder betraten.
    Ich sah sie an. »Das werden keine gute Nachrichten, stimmt's?«
    »Der Drachentalisman ist gerade wieder an meinem Kettchen erschienen. Das bedeutet, jemand in deiner Familie hat endlich zwei Gehirnzellen zusammengebracht, erkannt, dass ein so großer Drache unmöglich real sein kann und einen einfachen Dispersionszauber über ihn verhängt. Mein kleines Ablenkungsmanöver ist jetzt offiziell zu Ende.«
    »Sie werden alle schnurstracks wieder ins Herrenhaus kommen«, grübelte ich stirnrunzelnd, »um herauszufinden, wovon der Drache sie ablenken sollte. Also wird es jetzt jeden Moment hier vor wirklich stinksauren Droods wimmeln, die nach jemanden suchen, an dem sie ihre Wut auslassen können ... Zeit für uns zu gehen, Molly. Es war schön, dich wiederzusehen, Onkel Jack.«
    »Wie weit ist es bis zur Bibliothek?«, fragte Molly, praktisch denkend wie immer.
    »Zu weit«, antwortete der Waffenschmied. »Ihr seid nicht mal im richtigen Flügel.«
    »Kein Problem«, meinte Molly. »Dann rufe ich einfach ein Raumportal her, das uns direkt hinbringt.«
    »Nein, das werden Sie nicht«, sagte der Waffenschmied mit ausdrucksloser Stimme. »Die inneren Verteidigungssysteme des Herrenhauses lassen keine Teleportationen zu, weder magische noch wissenschaftliche, aus Sicherheitsgründen. Nicht einmal ich könnte etwas erzeugen, das wirkungsvoll genug ist, um die Verteidigungen des Herrenhauses zu durchbrechen.« Er unterbrach sich und blickte nachdenklich drein. »Es sei denn, ich kann den Rat überzeugen, meine Forschungen über schwarze Löcher doch noch zu finanzieren ...«
    »Wenn wir bitte beim Thema bleiben könnten«, rief ich ihn in die Gegenwart zurück.
    »Es muss

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