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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Kopf!«
    »Es ist ja auch nicht ihr Kopf, an dem ich interessiert bin!«
    Und da wundert er sich, dass der Rest der Familie nicht mit ihm sprechen will!

*

    Wieder draußen im strahlenden Sonnenlicht, unter einem makellos blauen Himmel, bei Greifen, die auf den Rasenflächen patrouillierten, bei Schmetterlingen, so groß wie meine Hand, die durch die Blumengärten flatterten, fand ich es schwer zu glauben, dass die Familie sich in wirklicher Gefahr befinden könnte. Oder ich. Ich mochte hier nicht immer glücklich gewesen sein, aber ich hatte mich im Herrenhaus immer sicher gefühlt. Die Macht der Droods war von der Tatsache abhängig, dass niemand uns erreichen konnte. Ich sah am Herrenhaus hoch, das vor mir aufragte, uralt und mächtig, genau wie wir. Wie konnte an einem so vollkommenen Ort, an einem so vollkommenen Tag, etwas nicht in Ordnung sein?
    Ich ging durch den Haupteingang, und dort in der Vorhalle stand der Familienseneschall und wartete darauf, mich abzuholen. Klar wartete er; die Greifen hatten ihm sicher schon vor Stunden den genauen Moment meines Eintreffens mitgeteilt. Der Seneschall wurde niemals von etwas oder jemandem überrascht - das war sein Job. Er nickte mir steif zu, was so ungefähr das an Begrüßung war, was ich erwartet hatte. In der Drood-Familie hatte der verlorene Sohn noch nie was zu lachen gehabt. Der Seneschall trug die stocksteife, schwarz-weiße formelle Aufmachung eines viktorianischen Butlers, bis hin zu dem steifen und gestärkten Stehkragen, auch wenn er die Statur und das Auftreten eines Hauptfeldwebels hatte. Ich wusste ganz sicher, dass er ständig ein halbes Dutzend versteckter Waffen von zunehmender Leistung und Bösartigkeit mit sich herumtrug. Sollte bei einem Angriff jemals eine Bresche ins Herrenhaus geschlagen werden, würde er in der vordersten Verteidigungslinie stehen und höchstwahrscheinlich das Letzte sein, was die Angreifer je zu sehen bekamen.
    Er hatte ein Gesicht, das aus Stein hätte gemeißelt sein können. Er wirkte ganz und gar nicht erfreut darüber, mich zu sehen, aber andererseits wirkte er nie erfreut über irgendwas. Es ging das Gerücht, dass Lächeln gegen seinen Glauben war.
    »Grüß dich, Butler«, sagte ich, nur um ihn aufzuziehen, denn wir wussten beide, dass er weit mehr als nur ein Butler war. (Im Herrenhaus gibt es keine Diener als solche. Wir dienen alle der Familie, auf unsere eigene Art.) (Oder zumindest ist das das offizielle Prinzip ...)
    »Guten Morgen, Edwin«, erwiderte der Seneschall mit einer Stimme wie ein Steinmahlwerk. »Die Matriarchin erwartet dich.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich wünschte, ich könnte sagen, ich bin froh, wieder zu Hause zu sein.«
    »In der Tat«, sagte der Seneschall. »Ich wünschte, ich könnte sagen, ich bin froh, dich wiederzusehen, Jun g e .«
    Wir grinsten einander einen Moment lang höhnisch an, dann - der Ehre war Genüge getan - erlaubte ich ihm, durch das schattige Vestibül voran und weiter in die große Diele zu gehen. Durch Hunderte von Farbglasfenstern strömte das Licht herein und erfüllte den weitläufigen Raum mit sämtlichen Farben des Regenbogens. Alte Gemälde und Bildnisse zeigten ehrwürdige Mitglieder der Familie: Drood-Männer und -Frauen, sitzend und stehend in starren und formellen Posen, in Kleidung und Mode vergangener Jahrhunderte, die mit strengen, unbewegten Augen auf ihre Abkömmlinge hinausschauten.
    Drood-Dienst und Drood-Tradition reichen einen langen Weg zurück, und keinem von uns wird jemals erlaubt, das zu vergessen. Bis wir am Ende der Diele angekommen waren, waren die Gemälde Fotografien gewichen. Von den ersten schattenhaften Bildern über Sepiatöne bis hin zu den grellen Farben moderner Zeiten starrten die gefallenen Toten stolz auf die Welt hinaus, die sie erschaffen hatten.
    Ich blieb stehen, um ein Foto in einem Silberrahmen zu betrachten, und der Seneschall hielt widerwillig neben mir an. Auf dem Foto waren zwei Gesichter abgebildet, die ich wie mein eigenes kannte. Ein Mann und ein Frau standen nebeneinander, stolz aufgerichtet, wie es Droods geziemt, doch in ihrem Lächeln und in ihren Augen lagen eine unverkennbare Wärme und Zuneigung. Er war groß und elegant und gut aussehend, und das Gleiche traf auf sie zu, und jeder Zoll an ihnen sah nach den großspurigen Abenteurern aus, für die jedermann sie gehalten hatte: Charles und Emily Drood; mein Vater und meine Mutter. Ermordet auf einer Familienmission im Baskenland, als ich noch ein kleines

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