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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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entlang, erreichte die stumpfe Ecke an seinem Ende und kam in einer höhlenartigen Halle heraus, die mit Reihen über Reihen kastenartiger Käfige gefüllt war, jeder gerade groß genug, um einen Mann aufzunehmen, oder eine Frau oder ein Kind. Die Gitterstäbe der Käfige waren aus massivem Silber, ebenso wie die schweren Ketten, die die Gefangenen festhielten. Das einzige Licht kam von einem großen eisernen Kohlenbecken am anderen Ende der Halle, ein blutroter Schein in der Düsterkeit um die langgriffigen Instrumente der Zerstörung herum, die das Kohlenbecken erhitzte. Ich ging ruhig den schmalen Mittelgang zwischen den beiden Käfigreihen hinunter, sorgfältig darauf bedacht, nicht nach links oder rechts zu sehen. Hier gab es keine Unschuldigen. Sie waren besessen, Spielzeuge der Hölle, hierhergebracht, um von ihrer Last befreit zu werden. Auf die eine oder andere Weise.
    Die meisten von ihnen konnten mich nicht sehen, also machten sie sich nicht die Mühe, eine Schau abzuziehen. Aber eine dunkle, ungeschlachte Gestalt hob ihren verstümmelten Kopf und starrte mich direkt aus Augen an, die so golden wie meine Rüstung glühten. Sie sprach zu mir, und ich erschauderte bei dem Geräusch. Ihre Stimme war wie die eines Engels mit Syphilis, wie die einer Rose mit Krebs, wie die einer Braut mit Zähnen in der Vagina. Sie versprach mir Dinge, wunderbar furchtbare Dinge, wenn ich sie nur freiließe. Ich ging weiter. Sie lachte leise in der Dunkelheit hinter mir, wie ein kleines Kind.
    Indem ich dem Grundriss folgte, den ich zuvor auswendig gelernt hatte, ging ich ein Stockwerk höher in den Wohnbereich des Gebäudes, wo Patienten auf dem Wege der Besserung ganz behutsam wieder der geistigen Gesundheit zugeführt wurden. Überall, wohin ich blickte, konnte ich Geisterbilder versteckter Verteidigungssysteme sehen, bereit, beim kleinsten Anzeichen eines Eindringlings augenblicklich in Aktion zu treten. Nur meine Rüstung verhinderte, dass Dr. Dees Sicherheitsmaßnahmen eine Reihe von Alarmen und Vergeltungsmaßnahmen auslöste. Selbstverständlich gab es überall Kameras, einschließlich infraroter, und sie waren mit dem Weihwassersprinklersystem gekoppelt, aber meine Rüstung definiert den Begriff Heimlichkeit neu. Niemand sieht mich, außer ich will gesehen werden.
    Schon bald kam ich zu der Mauer, die Dr. Dee mit Saint Baphomet verband, und brauchte nur noch die tragbare Tür, die der Waffenschmied mir geschickt hatte, herauszunehmen und an die Wand zu klatschen. Sie entfaltete sich schnell und bildete eine völlig normal aussehende Tür, komplett mit Messinggriff. Ich öffnete sie, trat hindurch in das nächste Gebäude und zog sie danach von der Wand ab. Schnell schrumpfte sie wieder zu einem kleinen Gummiball aus etwas zusammen, was viel zu kompliziert war, als dass ich es hätte verstehen können und ich steckte sie zurück in meine Tasche. Meine Familie hat die besten Spielzeuge. Danach brauchte ich nur noch dem Grundriss des Saint Baphomets zu folgen, den ich ebenfalls auswendig gelernt hatte, um direkt ins Zimmer von Mr. President zu gelangen.
    (Nein, nicht der, an den Sie jetzt denken. Ganz entschieden nicht. Sie müssen mir vertrauen, wenn ich Ihnen diese Dinge erzähle.)
    Das Hospiz war voller heller Lichter und seine Wände in fröhlichen Farben gestrichen, aber die magischen Schutzvorrichtungen waren genauso stark wie die bei Dr. Dee. Überall gab es Kameras, die einander amtlich zusurrten, während sie hin- und herschwenkten, und Bewegungsmelder flimmerten rot auf Knöchelhöhe. Doch ich ging ungesehen, der Geist in der Maschine. Niemand sieht uns - außer wir wollen gesehen werden. Die Luft roch nach Desinfektionsmitteln und etwas Fauligem, das nicht völlig unter teurem Blumenparfum vergraben war.
    Ich gelangte unangefochten nach oben zu der Station im Dachgeschoss, wo alle wirklich interessanten Patienten untergebracht waren, und wanderte lautlos durch den bis in den letzten Winkel erleuchteten Korridor, wobei ich hier und da stehen blieb, um durch einige Fenster in den Türen zu spähen, an denen ich vorbeikam, nur so aus Neugier. Na ja, würden Sie das etwa nicht? Man hatte mich bereits genau darüber informiert, weshalb jeder einzelne Patient sich hier aufhielt, und ich musste einfach ab und zu einen schnellen Blick riskieren.
    Ein Starkoch mit eigener Fernsehsendung war hier, um eine Tätowierung auf die harte Tour entfernt zu kriegen. Offenbar war die Hand des Tätowierers genau im falschen Moment

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