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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Götter sind aber anderer Meinung.«
    Er musterte sie mit zusammengekniffenen Augen. »Artemis …«, grollte er, wohl wissend, dass sie log. Er war durchaus in der Lage, die Daimons, die Jagd auf die Menschen machten, in Schach zu halten und zu töten. Sie beide wussten das ganz genau. »Ich schwöre …«
    Bei der Erinnerung an die ersten Tage nach seiner Verwandlung biss er die Zähne zusammen. Er hatte niemanden gehabt, der ihm irgendetwas erklärt oder beigebracht hatte. Niemanden, der ihm gesagt hatte, was er tun sollte.
    Wie er sein neues Leben leben sollte.
    Und wie er jene Regeln befolgen sollte, die ihn an die Nacht und an Artemis banden. Diese neuen Krieger würden genauso wenig wissen, was sie zu tun hatten.
    Und – was am schlimmsten war – bis sie gelernt hätten, ihre Kräfte einzusetzen, wären sie überaus verletzlich.
    Der Teufel sollte diese verdammte Artemis holen.
    Ebenso wie ihn selbst, weil er es nicht hatte kommen sehen. Er hätte wissen müssen, dass er sie nicht aus den Augen lassen durfte.
    »Wo sind sie jetzt?«, fragte er.
    »Sie warten in Falossos. Sie verstecken sich in einer Höhle, um nicht der Sonne ausgesetzt zu sein. Aber sie sind nicht sicher, was sie tun und wie sie die Daimons aufstöbern und bekämpfen sollen. Diese Männer brauchen einen Anführer.«
    Acheron wollte es nicht tun. Er wollte weder andere führen noch Befehle von anderen befolgen. Nach dem Leben, das er als Mensch geführt hatte, war sein Bedürfnis, andere um sich zu haben, nicht allzu groß.
    Er hatte nur einen einzigen Wunsch – allein und in Frieden gelassen zu werden.
    Allein die Vorstellung, von anderen umgeben zu sein …
    Es ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
    Doch so reizvoll der Gedanke auch war, seiner Wege zu gehen, war sich Acheron doch bewusst, dass es keine andere Möglichkeit gab. Wenn er den Männern nicht beibrachte, die Daimons zu bekämpfen und zu töten, würden sie am Ende selbst mit dem Leben bezahlen.
    Und ein toter Mann ohne Seele war ein armer Teufel – niemand wusste das so genau wie er.
    »Gut«, sagte er. »Ich werde sie unterweisen.«
    Sie lächelte.
    Acheron kehrte zu Simi zurück und befahl ihr, noch eine Weile zu bleiben, wo sie war. Der Dämon würde eine ohnehin komplizierte Angelegenheit nur noch komplizierter machen.
    Als er sicher war, dass Simi, obwohl sie sich lautstark über seinen Befehl beschwerte, sich nicht vom Fleck rühren würde, beförderte er sich mittels Teleportation nach Falossos.
    Wie Artemis angekündigt hatte, fand er drei Männer in der Dunkelheit einer Höhle, wo sie sich um ein Feuer gesetzt hatten und sich leise unterhielten, auch wenn ihre Augen von der Helligkeit der Flammen tränten.
    Ihre Augen waren nicht länger menschlich und vertrugen keine Helligkeit mehr.
    Es gab so vieles, was er ihnen beibringen musste.
    Acheron trat aus den Schatten.
    »Wer bist du?«, fragte der größte der drei Krieger, als er ihn erblickte.
    Haltung, Körperbau und Rüstung des Mannes ließen darauf schließen, dass er dorischer Abstammung war. Sein Haar war lang und tiefschwarz, er war groß und sehr kräftig und trug noch seine handgefertigte Kampfrüstung, die dringend repariert und in Schuss gebracht werden sollte.
    Die anderen Männer, blonde Griechen, trugen ebenfalls Rüstungen, die in ähnlich erbarmungswürdigem Zustand waren. Im Kettenhemd des jüngsten klaffte ein Loch, wo er mit einem Holzspeer durchbohrt worden war.
    Die Männer konnten sich in dieser Montur unter keinen Umständen unter die Lebenden mischen. Er musste sich um sie kümmern. Sie mussten sich ausruhen.
    Und sie mussten unterwiesen werden.
    Acheron streifte die Kapuze seines schwarzen Himation ab und musterte die Männer der Reihe nach.
    Beim Anblick seiner silbrig flirrenden Iris wurden die Männer bleich.
    »Bist du ein Gott?«, wollte der Große wissen. »Es hieß, Götter würden uns sofort töten, wenn wir in ihre Nähe kämen.«
    »Ich bin Acheron Parthenopaeus«, sagte er leise. »Artemis hat mich geschickt, damit ich euch unterweise.«
    »Ich bin Callabrax von Likonos«, stellte sich der Große vor, womit er seine dorische Herkunft bestätigte.
    Er zeigte auf den Blonden zu seiner Rechten. »Kyros von Seklos«, sagte er und zeigte auf den Jüngsten. »Und das ist Ias von Groesia.«
    Ias trat ein paar Schritte zurück. Der Ausdruck in seinen Augen war leer. Acheron konnte die Gedanken des Mannes wahrnehmen, als gingen sie ihm selbst durch den Kopf. Der Schmerz des jungen

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