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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Zärtlichkeit in ihr war so überwältigend, dass ihr die Tränen kamen. Sie wandte den Kopf und küsste seinen Arm, ehe sie sich an ihn kuschelte.
    Sie schlief ein und fühlte seine Hand, die ihr behutsam übers Haar strich, hörte seine Stimme, die ihr leise Worte in einer Sprache ins Ohr flüsterte, die sie nicht verstand.
    Alexion spürte, wie sie sich entspannte. Bei der Erinnerung, wie sie ihn geliebt hatte, spielte ein zärtliches Lächeln um seine Lippen.
    Es war einzigartig gewesen. Seine Lippen waren noch wund von ihren Vampirzähnen, und er hätte es nicht anders haben wollen. Doch mit dem Gefühl tiefer Befriedigung kam auch das Wissen, dass der Moment ihrer Begegnung sehr flüchtig gewesen war – nicht mehr als ein kurzer Wimpernschlag.
    Er würde sich immer an sie erinnern, sie hingegen würde ihn vollständig vergessen, sobald er sie verlassen hatte.
    Das war Acherons Befehl. Kein Dark Hunter durfte sich je daran erinnern, ihm begegnet zu sein. Aus diesem Grund wurde bei all jenen, die mit ihm zu tun gehabt hatten, die Erinnerung gelöscht.
    Ihr Leben würde weitergehen wie bisher. Ohne ihn. Bisher hatte ihm das nie etwas ausgemacht, doch nun …
    Heute wollte er mehr.
    Das Streben nach mehr ist die Wurzel allen Übels. Dieses Streben hat mehr Leben zerstört, als es hervorgebracht hat.
    Er wusste, dass dies Acherons Worte waren, und er hätte schwören können, dass sein Boss sich wieder einmal in seine Gedanken geschlichen hatte.
    »Wo bist du, Ash?«, flüsterte er. »Ich könnte deinen Rat wirklich gut gebrauchen.«
    Doch es war sinnlos. Nichts von dem, was Acheron ihm sagen könnte, würde er in diesem Moment hören wollen. Es gab keinen Ausweg. Er besaß weder einen Körper noch eine Seele. Damit hatte er im wahrsten Sinne des Wortes nichts, was er ihr hätte geben können. Niemals.
    Weder ihr noch irgendeiner anderen Frau.
    Alles hat seinen Preis. Nichts ist umsonst . Und der Preis, den er dafür zahlte, nicht verdammt worden zu sein, war, die Ewigkeit in unabänderlicher Einsamkeit verbringen zu müssen.
    Wenigstens bleibt mir dieser Moment.
    Dafür war er dankbar. Und er würde ihn niemals bereuen. Unter keinen Umständen.
    Alexion spannte sich an, als er wahrnahm, dass die sfora erneut auf ihn gerichtet war.
    »Wenn du das bist, Stryker, mach einfach, was du willst.«
    Wüsste er es nicht besser, hätte er geschworen, eine Stimme in seinem Kopf zu hören. »Genau das habe ich auch vor«, stieß sie verächtlich hervor.

14
    Danger erwachte von einem Kitzeln an der Nase. Sie schüttelte den Kopf, um es zu verjagen, spürte es aber bereits in der nächsten Sekunde erneut.
    Genervt schlug sie die Augen auf – und blickte geradewegs in Alexions Gesicht, der mit einem geradezu verheerend attraktiven Grinsen auf dem Gesicht neben dem Bett kniete. Er legte die Rose, mit der er sie aus dem Schlaf gekitzelt hatte, neben ihr auf das Kissen.
    »Guten Abend, meine Schönheit. Ich hatte schon Angst, du schläfst die ganze Nacht durch.«
    Lächelnd räkelte Danger sich und gähnte. »Wie spät ist es?«
    »Kurz vor acht.«
    Sie erstarrte. »Wie bitte?«
    Er legte das Kinn auf die Matratze – eine rührende, unschuldige Geste, die wohl niemand von einem Mann vermuten würde, der über derartige Kräfte verfügte. »Ich habe dir doch gleich gesagt, dass du gut schlafen wirst.«
    Völlig entgeistert fragte sie sich, wann sie das letzte Mal verschlafen hatte. Eigentlich noch nie, wenn sie jetzt darüber nachdachte. Sechs Stunden waren ihr absolutes Maximum. Und nun hatte sie zwölf Stunden geschlummert, und das noch nicht einmal in ihrem eigenen Bett. Wie um alles in der Welt war das möglich?
    Vielleicht bräuchtest du häufiger eine Dosis Sex, der dir das Gehirn rausbläst.
    Das verstand sich wohl von selbst.
    Gähnend schlang sie das Bettlaken um sich und setzte sich auf, wobei ihr Blick auf einen liebevoll gedeckten Tisch am Fenster fiel. Es war zu schön, um wahr zu sein – ein Mann, der über unglaubliche Kräfte verfügte, ein liebevoller Beschützer und ausgezeichneter Liebhaber war und danach auch noch ein hübsches Abendessen herbeizauberte.
    So perfekt war keiner.
    Der Gedanke ließ sie zusammenzucken. Oh, klar, einen gewaltigen Nachteil hatte er. Er war ziemlich tot und, gelinde ausgedrückt, ziemlich »anders« als alle anderen. Doch für den Rest der Ewigkeit auf diese Art verwöhnt zu werden wäre es vielleicht wert, über diesen winzigen Makel hinwegzusehen. Schließlich war sie auch nicht

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