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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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nicht laut aufzulachen. Der Mann hatte Köpfchen. Alexion hatte gelogen. Acheron wusste ganz genau, was los war … zu jeder Zeit. Wahr war jedoch, dass sein Boss nicht höchstpersönlich erschien. Nicht solange ihm die ganzen Dark Hunter hier in der Gegend misstrauten. Sie würden ihm die Wahrheit auf keinen Fall abkaufen.
    Wenn sie die richtige Entscheidung treffen und das Ganze überstehen wollten, mussten sie die Wahrheit aus dem Mund eines »unparteiischen« Dritten hören. Und das war der Grund, weshalb er hergekommen war. Er hatte sich vorgenommen, sie vor ihrer eigenen Dummheit zu retten.
    Vorausgesetzt, sie waren nicht mit unrettbarer Dummheit geschlagen.
    Alexion zog ein kleines Handy aus der Manteltasche. »Ruf Acheron an, und lass dir von ihm die Wahrheit bestätigen.«

2
    »Ich sage die Wahrheit, Danger. Acheron wird uns alle töten. Wir wissen zu viel über ihn, deshalb wird er nicht dulden, dass wir am Leben bleiben.«
    Dangereuse St. Richard stand mit vor der Brust verschränkten Armen im Empfangssalon von Kyros’ Haus aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg in Aberdeen, Mississippi. Sie und der griechische Dark Hunter waren noch nie die besten Freunde gewesen. Und heute Abend war sie schon gar nicht in der Stimmung für diesen Unsinn – nicht nach den Gerüchten, die ihr zu Ohren gekommen waren: Kyros sei ein skrupelloser Abtrünniger, der Daimons am Leben ließ. Das hatte sie früher an diesem Abend aus dem Mund eines Daimons gehört, bevor sie ihn in eine Staubwolke verwandelt hatte.
    Sie hatte keinen Nerv für jemanden, der den Ehrenkodex der Dark Hunter mit Füßen trat.
    Die einzige Aufgabe der Dark Hunter bestand darin, Daimons zu töten. Die Daimons waren die Kinder Apollos, die ihn beleidigt hatten und von ihm dazu verdammt worden waren, in der Finsternis zu leben und im Alter von siebenundzwanzig Jahren zu sterben. Entschlossen sich junge Apolliten vor diesem Tag, sich menschliche Seelen einzuverleiben, wurden sie zu unsterblichen Daimons. Doch für jeden Daimon, der lebte, mussten zahllose menschliche Seelen sterben.
    Und sie weigerte sich, diese Tatsache hinzunehmen. Wenn sie Kyros hätte töten können, hätte sie es auf der Stelle getan. Doch als Dark Hunter einen anderen Dark Hunter zu töten, bedeutete den sofortigen Tod. Sie konnte ihn noch nicht einmal angreifen. Was sie ihm antat, würde sie in zehnmal schlimmerer Form selbst durchleben müssen.
    Herzlichen Dank für diese wunderbare Gabe, Artemis.
    Bis Acheron auf ihren Hilferuf reagierte, gab es nichts, womit sie Kyros von seinem wahnwitzigen Kreuzzug abhalten konnte.
    Schlimmer noch. Sie spürte bereits, wie ihre eigenen Kräfte zu schwinden begannen, allein dadurch, dass sie sich im selben Raum aufhielt. Dark Hunter konnten nicht über einen längeren Zeitraum zusammen sein, ohne sich gegenseitig ihrer Kräfte zu berauben.
    Der Salon war düster, und es roch ein wenig muffig. Eigentlich hätte er mit Antiquitäten möbliert sein sollen, anstelle der modernen Einrichtung, die in viel zu krassem Gegensatz zum neoklassizistischen Stil des Hauses stand. Die Wände waren in einem tiefen, satten Goldton gehalten, und die Decken zierten kunstvoll gearbeitete Stuckelemente. Die Böden aus Pinienholz waren zerschrammt und hätten dringend auf Vordermann gebracht werden sollen. Es war ungewöhnlich für einen Squire, dass er sich nicht besser um das Haus seines Dark Hunters kümmerte.
    Doch darum ging es jetzt nicht. Sie hatte Wichtigeres mit Kyros zu besprechen als die Tatsache, dass er und sein Squire sich offenbar nicht über sein Arbeitsfeld einigen konnten.
    »Okay, Kyros«, sagte sie langsam und wählte ihre Worte mit Bedacht. »Acheron ist also ein Daimon, der es auf Menschen abgesehen hat, und wir wurden nur erschaffen, damit er einen Krieg mit seiner Mutter, der Daimon-Königin, führen kann, von der kein Dark Hunter je gehört hat, ja?«
    Er schlug mit der flachen Hand auf die Platte des Kirschholzschreibtisches, hinter dem er saß. »Hör mir doch zu, verdammt noch mal! Ich bin über neuntausend Jahre alt. Ich war von Anfang an da – ich gehöre zu den ersten Dark Huntern, die erschaffen wurden – und erinnere mich noch gut an die Geschichten über Apollymi aus meiner Kindheit. Sie wurde die Zerstörerin genannt und war Atlantäerin … genau wie Acheron.«
    Okay, dann war es eben ein Zufall. Zwei Atlantäer bildeten noch lange keine Familie. Sie selbst war ganz bestimmt nicht die einzige französische Dark Hunterin und auch

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