Waffenschmuggel
Nilsen.«
Er selbst nahm hinter dem Pult Platz. Greg holte den Singapur-Scheck aus der Tasche und legte ihn auf das Pult. Major Sutan warf einen Blick darauf.
»Wir haben noch nicht zusammengearbeitet«, sagte er. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen ein paar Fragen stellte?«
Greg lächelte freundlich. »Nein, vorausgesetzt, daß Sie nichts dagegen haben, wenn ich meinerseits ein paar Fragen an Sie richte.«
Major Sutan überlegte einen Augenblick und sagte dann: »Vielleicht sollten Sie Ihre Fragen zuerst stellen.«
»Gut. Zunächst einmal: warum mußte ich diese Reise antreten, um eine Scheckunterschrift zu bekommen? Captain Lukey sagt, Sie wollten wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Ich verstehe das nicht. Hat er denn nicht Ihr Vertrauen?«
Major Sutan zuckte die Schultern. »Wir verlassen uns auf uns selber.«
Captain Voychinski stand vom Bett auf und trat näher. »Das stimmt, Mister«, sagte er. Sein Englisch war nur gerade verständlich. »Der Trottel in Singapur nichts wissen.«
»Immerhin weiß er zu feilschen.«
»Kennen er agent provocateur , wenn er sehen?« rief Captain Voychinski. Er spuckte die französischen Worte aus, als seien es Fischgräten.
»Wollen Sie damit sagen, ich sei einer?«
»Woher wir können wissen? Sie Waffen verkaufen. Wie wir wissen, ob Sie nicht nehmen unser Geld und Zentralregierung sagen?«
»Alles das ist längst mit Captain Lukey besprochen worden«, sagte Greg geduldig. »Die Ablieferung der Waffen geht mich nichts an. Ich verkaufe sie in Singapur. Wie und wann sie in Ihre Hände gelangen, das ist Ihre Sache.«
Major Sutan beugte sich vor. »Wir haben in letzter Zeit zu viele Sendungen verloren, Mr. Nilsen.«
»Tut mir leid, aber ich wüßte nicht, was ich damit zu tun haben sollte.«
»Ich versuche Ihnen zu erklären, warum wir vorsichtig sein müssen, Mr. Nilsen.«
»Nun, ich habe nicht die Absicht, die indonesische Regierung über den Handel zu informieren, und ich kenne auch niemand sonst, der diese Absicht haben könnte. Das heißt, falls ein Handel überhaupt zustande kommt, den man verraten könnte.«
»Falls, Mr. Nilsen?«
»Allerdings – falls. Sie wollen wissen, mit wem Sie es zu tun haben! Ich auch.«
Captain Voychinski lachte höhnisch.
Greg wandte sich um und starrte ihn an. »Sie sind ziemlich weit von Hause weg, Captain«, sagte er.
»Von Hause?«
»Sind Sie nicht in Polen zu Hause?«
»Was ist gemeint damit?« Captain Voychinskis Hand war zur Pistole gewandert.
Major Sutan trat dazwischen. »Captain Voychinski ist ein fanatischer Kämpfer gegen den Kommunismus«, sagte er. »Er hat in Rußland und Italien und in Vietnam gekämpft.«
»Italien?« Greg hob die Brauen.
»Captain Voychinski war Offizier in einer polnischen Division der Wehrmacht.«
»Ich verstehe.«
»Noch weitere Fragen, Mr. Nilsen?«
Greg schüttelte den Kopf. Captain Voychinski lächelte grimmig und nahm die Hand von seiner Pistole.
»Gut.« Major Sutan nahm den Scheck und sah ihn sich an. »Bitte, woher kommen diese Waffen?«
»Manila. Warum?«
»Sie sind kein üblicher Waffenhändler, Mr. Nilsen, und die Zusammenstellung der Lieferung ist ungewöhnlich. Daß wir neugierig sind, ist doch ganz natürlich.«
»Ich habe das Zeug von einem Mann bekommen, der es als Sicherheit für eine Anleihe genommen hatte. Er ist auf dem Zeug sitzengeblieben und wollte es loswerden. Soweit ich weiß, stammt es ursprünglich aus Rotchina.«
»Wie?«
»Man hat mir gesagt, es sei auf dem Seeweg nach Malaya aufgebracht worden.«
»Auf See?«
»Ja. Ist denn das von Wichtigkeit? Captain Lukey hat das Zeug inspiziert.«
»Waffen gelangen nicht auf dem Seeweg von China nach Malaya.«
»Nun, diese Waffen offenbar doch.«
»Wie heißt die Person, die Ihnen das erzählt hat?«
»Tan Tack Chee.«
Major Sutan blickte wieder auf den Scheck hinunter und holte dann einen Füllfederhalter aus der Brusttasche seines Khakihemdes. »Ich kenne diesen Mr. Tan zwar nicht, Mr. Nilsen, aber ich möchte Ihnen raten, mit ihm keine weiteren Geschäfte zu machen.«
»Warum nicht?«
»Wenn Sie mich nicht belügen, dann hat er Sie belogen. Ich glaube nicht, daß Sie lügen.«
»Danke.«
»In diesem Fall hätten Sie keine Veranlassung zu lügen.« Er unterschrieb den Scheck und reichte ihn über das Pult hinüber. »Das ist alles, Mr. Nilsen. Wollen Sie morgen nach Singapur zurückreisen?«
»Ja.« Greg nahm den Scheck und steckte ihn in seinen Paß.
»Dann könnte die Transaktion also
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